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Otis 15(2007), Sonderheft
„14.11.2004: 23 Ind., 100 m hoch fliegend im Abstand von 250 m zu den WKA,
„28.11.2004: 25 Ind., 100 m hoch fliegend im Abstand von 200 m zu den WKA.
Möglicherweise verbirgt sich hinter der allmählichen Verringerung der Distanzen von Mitte Oktober zu Ende November eine Gewöhnung an den kleinen WP.
4.6.3 Kollisionsopfer im Windpark bei Ogrosen Bei den regelmäßigen Kontrollen wurden keine Kollisionsopfer gefunden.
4.7 Windpark bei Woschkow
4.7.1 Brutvögel und Nahrungsgäste im Windpark bei Woschkow
Die Brutvogelfauna im WP bei Woschkow(45 Arten, Tab. 28) setzte sich im Frühjahr 2003 etwa zur Hälfte aus Arten des offenen/halboffenen Geländes(Feldflur, Aufforstungen im Tagebauvorfeld; 20 Arten) und des Kiefernwaldes(25 Arten) zusammen. Wasservögel fehlten völlig. Hervorzuheben sind acht Vertreter der RL BB: Ziegenmelker, Wendehals, Heidelerche, Brachpieper, Schwarzkehlchen, Raubwürger, Ortolan und Grauammer(Abb. 51-53). Bis auf das Schwarzkehlchen sind alle Arten auch nach der RL D gefährdet.
Die Artenfülle geht auf die reichhaltige Biotopstruktur im Vorfeld des früheren Tagebaus Greifenhain zurück. Alte Bäume, zahlreiche Hecken und breite Krautsäume in der Feldflur boten zahlreichen Singvögeln günstige Ansiedlungsbedingungen. Auf den Ackerflächen brüteten vor allem Feldlerche und Schafstelze. Letztere hielt, bevorzugt in Sommergerste, neun Reviere besetzt. Die festgestellten Abstände der Revierzentren zu den betriebenen WKA sind in Tab. 29 zusammengestellt.
Im Kiefernwald waren Amsel, Kohlmeise, Fitis und Buchfink am häufigsten. Zu den subdominanten Arten zählten Rotkehlchen , Singdrossel, Blaumeise und Star. Hervorzuheben ist das Vorkommen vom Wendehals, während in einer Rotbuchengruppe der Schwarzspecht brütete(Abstand zur nächsten WKA 300 m).
Das Nest des Raubwürgers befand sich in einem Kieferngehölz etwa 300 m von einer WKA entfernt. Bei der Jagd wurden die Aufforstungen am Nordrand des WP bevorzugt(Abb. 53). Hier nutzte er sogar das Geländer am Fuß einer WKA zum Ansitz, während sich die bevorzugte Singwarte eines Schwarzkehlchens 100 m neben einer WKA befand.
Tab. 28: Brutvögel im WP bei Woschkow(Frühjahr 2003).
Table 28: Breeding birds in the wind farm near Woschkow (spring 2003).
Rote Liste M® Art D BB Häufigkeit
Mäusebussard Ringeltaube Kuckuck Ziegenmelker Wendehals Schwarzspecht Buntspecht Heidelerche Feldlerche Brachpieper Baumpieper Schafstelze Bachstelze Rotkehlchen Schwarzkehlchen Amsel
Singdrossel Misteldrossel Klappergrasmücke Dorngrasmücke Mönchsgrasmücke Waldlaubsänger Zilpzalp
Fitis Grauschnäpper Sumpfmeise Haubenmeise Tannenmeise Blaumeise Kohlmeise
Kleiber
Pirol
Neuntöter Raubwürger Eichelhäher
Star
Feldsperling Buchfink
Grünfink
Stieglitz Bluthänfling Kernbeißer Goldammer Ortolan 3 Grauammer 2
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45 Arten Brutvögel, davon acht der Roten Listen