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Band 15 Sonderheft
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» Lachmöwe: 7.7.2003, ad., 50 m von WKA entfernt, bereits länger liegend.

» Wintergoldhähnchen:(1) 14.11.2003, 25 m von WKA entfernt, relativ frisch;(2) 16.10.2004, 33 m von WKA entfernt, ein bis drei Tage liegend.

» Goldammer :(1) 3.4.2004, 66 m von WKA entfernt, länger liegend;(2) 16.10.2004, 4 m von WKA ent­fernt, wenige Tage liegend.

Außerdem wurden vier verunglückte Fledermäu­se unter den WKA registriert:

+ Großer Abendsegler: 13.8.2003, Männchen und Weibchen, 22 m bzw. 30 m von WKA entfernt, ein bis drei Tage liegend.

- Rauhautfledermaus: 11.7.2004, Weibchen, 29 m von WKA entfernt, wenige Tage liegend.

» Zwergfledermaus: 13.7.2003, 35 m von der WKA entfernt, länger liegend.

5 Ergebnisdiskussion 5.1 Brutvögel

5.1.1 Vergleich der Brutvogelfauna vor und nach Errichtung der Windparke

Vergleichbare Untersuchungen vor Errichtung des jeweiligen WP lagen für Duben, Falkenberg, Woschkow undKlettwitz III vor. Betrachtet man die Mittelwerte aus den Vorher- und Nachher­Untersuchungen, so ergeben sich weder Hinweise, dass es mit der Errichtung der WKA zur Verschlech­terung noch zur Verbesserung der Lebensräume für Brutvögel kam(Tab. 45). Im WP bei Falkenberg steht allerdings einer einjährigen Studie vorher eine zweijährige nachher gegenüber, so dass die Aussage Einschränkungen erfährt.

Otis 15(2007), Sonderheft

5.1.2 Wirkung der Windkraftnutzung auf ausge­wählte Brutvögel

Greifvögel gelten als sensibel gegenüber Verände­rungen in ihrem Lebensraum. Aus diesem Grunde fand ihr Verhalten gegenüber den WKA besondere Beachtung. Für zahlreiche Arten können konkrete Aussagen zum Abstand des Horstes zu den betrie­benen WKA gemacht werden(Tab. 46). Demnach betrug dieser bei Rotmilan , Rohrweihe, Baumfalke, Mäusebussard und Turmfalke im Minimum 150 bis 200 m(Mittelwerte 330-340 m). Bei Sperber und Habicht war der Abstand etwas größer(allerdings nur zwei bzw. ein auswertbarer Fall). Während der Sperber regelmäßig als Nahrungsgast zwischen den WKA(z.B. bei Bischdorf) angetroffen wurde, deutet sich beim Wespenbussard ein Meiden des WP(bei Falkenberg) an.

Die nächstgelegenen Horste des Seeadlers befan­den sich in 1.000 bzw. 2.200 m Entfernung(WP Klettwitz III bzw.Proschim). Fisch- und See­adler über- oder durchflogen die WP in der Nach­barschaft zur Brutzeit hin und wieder, so dass bei ihnen von einer Gewöhnung auszugehen ist.

Dies trifft auch auf den Baumfalken zu, der wäh­rend und unmittelbar nach Errichtung der WKA vordem besiedelte Reviere aufgab. Nach zwei bis drei Jahren bezog er wieder seine alten Brutplätze (bei Duben, Falkenberg, Woschkow).

Bei weiteren bestandsgefährdeten Großvögeln wurden sogar regelmäßig Revierzentren unter 100 m Abstand zu WKA festgestellt(Tab. 47). Diese Einschätzung gilt auch für die nicht näher unter­suchten, weit verbreiteten Brutvögel(vgl. Kap. 4).

Bei der Wachtel variierte der Bestand von Jahr zu Jahr erheblich, so dass man ihr zeitweiliges Fehlen nicht verallgemeinern darf. Die Art bevorzugt Ge­

Tab. 45: Vergleich der Brutvogelfauna nach Artenzahl und Anteil gefährdeter Arten auf den KF vor und nach Errichtung

der WKA.

Table 45: Comparison of breeding bird communities(number of species and proportion of endangered species) on study

plots before and after the construction of the wind farm.

WP

vorher bei Duben 61 48 bei Falkenberg* 39 55 bei Woschkow 45 45 Klettwitz III 24 27 Durchschnitt 42 44

Anmerkungen:

Anzahl Brutvogelarten insgesamt nachher

Anzahl gefährdeter Brutvogelarten vorher nachher 13 8- 10** 7 10 7 8- 10** 8 8 9 9

* vorher einjährige Untersuchung, danach zweijährige ** erste Zahl= im Untersuchungsjahr, zweite Zahl= inklusive der Nachkontrollen in den Folgejahren