Heft 
Band 16
Seite
66
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Einleitung

An der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert war die Haubenlerche ein häufiger Vogel der märkischen Kulturlandschaft(ScHALow 1919). Seitdem, vor allem in den letzten beiden Jahrzehnten, deuten viele Beobachtungen auf einen drastischen Bestandsrückgang, der sich in Ermangelung konkreter Zähldaten nur schwer quantifizieren lässt(Krücer in ABBO 2001). Nachdem in einigen anderen Regionen Haubenlerchen bereits so stark zurückgegangen sind, dass mit dem Erlöschen der Bestände gerechnet werden muss(BAUER et al. 2005), hatte die ABBO im Jahr 2004 zu einer Haubenlerchen-Erfassung auf möglichst großen Probeflächen aufgerufen. Damit sollte das aktuelle Vorkommen erfasst und eine Grundlage für spätere Bestandsvergleiche gelegt werden.

Material und Methode

An die brandenburgischen Ornithologen wurde eine Kartieranleitung und ein Erfassungsbogen mit folgenden Vorgaben geschickt: Es sollte eine geschlossene Probefläche ausgewählt werden, die mehrere Dörfer oder ganze Städte oder Stadtteile umfasst. Vor der Brutzeit sollten schon bekannte Vorkommen recherchiert und geeignete Lebensräume ausfindig gemacht werden. Die eigentliche Kartierung sollte schwerpunktmäßig zwischen Mitte März und Mitte April erfolgen. Drei Kontrollen in geeignet erscheinenden Habitaten wurden angestrebt, wobei alle Beobachtungen revieranzeigender Vögel gewertet werden konnten. In den Erfassungsbögen wurden abgefragt: Bezeichnung und Größe der Probefläche, Einschät­zung der Erfassungsvollständigkeit, Kontrolldaten, Ortsbezeichnung, Brutplatztyp und sonstige Bemerkungen. Außerdem sollten kontrollierte Orte mit Fehlmeldung aufgelistet werden. Neben den Ergebnissen gezielter Erfassung wurden weiterhin Zufallsbeobachtungen gesammelt und Meldungen aus der ABBO-Kartei ausgewertet.

Wie sich zeigte, wurde die vorgegebene Methode in der Praxis dahingehend abgewandelt, dass häufig nur ein bis zwei Kontrollen durchgeführt wurden und auch viele Meldungen aus dem Zeitraum nach Mitte April erfolgten. Bei der Auswertung

Otis 16(2008)

wurden Beobachtungsmeldungen zwischen März und Juni als Revier gewertet, zusätzlich auch Juli­Beobachtungen, wenn sie vom Verhalten der Vögel her auf ein Brutvorkommen deuteten. Die Angabe von kontrollierten Orten mit Fehlmeldung wurde nicht von allen Beobachtern vorgenommen.

Durch die enge Lebensraumbindung der Haubenlerche war eine weitgehend vollständige Kontrolle großer Flächen recht leicht möglich. Insgesamt wurden 275 Ortschaften mit Hauben­lerchenvorkommen und 290 Orte mit Fehl­meldungen erfasst. Die Größe der insgesamt vollständig kartierten Fläche beträgt 9.761 km. Da. sich Haubenlerchen nicht immer auffällig verhalten, ist sicher mit einigen übersehenen Vorkommen zu rechnen. Im vorliegenden Ma­terial gab es für drei Ortschaften ausdrückliche Fehlmeldungen eines Beobachters und die Meldung von Zufallsbeobachtungen durch einen anderen Beobachter. Auf der anderen Seite ist durch die hohe Standorttreue der Haubenlerche und fehlendes Zugverhalten nicht mit einer Verfälschung des Ergebnisses durch Nichtbrüter zu rechnen. Die Revierangaben dürften daher Mindestzahlen sein.

Dank: Folgende Beobachterinnen und Beobachter nahmen an der Zählung teil oder steuerten Zu­fallsbeobachtungen bei: U. Albrecht, H. Alter, H. Arnold, J. Becker, G. Belitz, J. Bellebaum, H. Bennewitz, I. Beschow, R. Beschow, W. Birkner, W. Blaschke, B. Block, S. Blonk, I. Börner, A. Bruch, I. Brunk, Bulwin, H. Deutschmann, W. Dittberner, W. Dominiak, T. Dürr, K. Eilmes, W. Erler, W. Feiler, I. Feller, H.-J. Fetsch, B. Giering, K. Gorn, Grewe, J. Haferland, W. Hansel, A. Hauffe, H. Haupt, U. Hein, S. Herold, K. Hielscher, C. Hinnerichs, A. Hinz, W.­E. Hübner, Gudrun Hübner, Günter Hübner, M. Hug, K. Illig, S. Jansen, M. Jurke, L. Kalbe, H.-J. Klein, M. Kolbe, W. Kozlowski, U. Kraatz, B. Kreisel, H.-P. Krüger, T. Langgemach, B. Litzbarski, H. Litzbarski, B. Litzkow, G. Lohmann, K. Lüddecke, B. Ludwig, W. Mädlow, H. Mende, H. Michaelis, K. Mielsch, J. Milde, T. Mohaupt, P. Müller, J. Mundt, J. Naacke, Natusch, Neuling, F. Neumann, H.-H. Noack, T. Noah, G. Oppermann, C. Pohl, M. Pohl, W. Pokrandt, W. Primke, W. Prußkel, S. Rasehorn, B. Ratzke, D. Robel, D. Ruhle, T. Ryslavy, J. Sadlik, H.-R. Schaefer, K.-J. Schenzle, D. Schöley,