Heft 
Band 16
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Ein ständiges Wachhalten der Diskussion über deren Ursachen und Möglichkeiten der Schadens­begrenzung sowie ein permanenter Druck auf die zuständigen Entscheidungsträger im MLUV mit aktualisiertem Datenmaterial sind dringend erforderlich. Diesem Anliegen dienten auch unsere Untersuchungen über Schlupfraten und Gelege­verluste beim Kiebitz im Havelland.

Danksagung: Unser Dank gilt der HIT Umwelt­und Naturschutzstiftungs-GmbH, die dieses Projekt finanziell gefördert hat. Wir danken außerdem S. Schwarz und A. Sutor für die Unterstützung der Arbeiten im Jahre 2005 sowie Dr. T. Langgemach(Staatliche Vogelschutzwarte Brandenburg) und P. Haase(Naturparkverwaltung Westhavelland) für die gute Zusammenarbeit bei der Bereitstellung von Datenmaterial.

Untersuchungsgebiete, Material und Methode

Die Freilandarbeiten erfolgten in vier Brutperioden 2001/02, 2005/06. Für die Untersuchungen wurde

der Kiebitz ausgewählt, weil er unmittelbarer Brut­nachbar der Großtrappe ist und damit auch Rück­schlüsse erlaubt auf die Bedingungen, unter denen Großtrappen brüten.

M ohne Schutzzaun MM mit Schutzzaun

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gefundene geschlüpfte Küken flügge Küken

Brutplätze Abb. 2: Bruterfolg der Großtrappe im NSG Havellän­disches Luch 1990-2006(Staatliche Vogelschutzwarte Brandenburg). Fig. 2: Great Bustard breeding success in the Havellän­disches Luch nature reserve from 1990 to 2006.

Otis 16(2008)

Untersucht wurden Gelege im NSGHavellän­disches Luch(5.611 ha, HVL ) sowie auf direkt anschließenden Ackerflächen an der Nordgrenze des NSG. Der Grünlandanteil im Schutzgebiet beträgt etwa 58% und wird mit Hilfe von EU -För­dermitteln überwiegend extensiv bewirtschaftet. Der Brutbestand des Kiebitz lag im NSG im Unter­suchungszeitraum bei 25-35 Paaren, von denen etwa ein Drittel auf Feuchtgrünland und zwei Drittel auf Ackerflächen nisten. Die hohe Verlustquote der Erstgelege führt häufig zu Nachgelegen, was die Er­mittlung konkreter Brutpaarzahlen erschwert.

Im Jahre 2005 wurden außerdem zehn Kiebitz­bruten zwischen Klein Kreutz und Saaringen(HVL ) untersucht. Hier handelt es sich um etwa 70 ha extensiv genutztes, abwechslungsreiches Grünland mit trockenen, sandigen Bereichen sowie Senken, die, bedingt durch die Nähe der Havel , zeitweise hohen Wasserstand aufweisen. Das Gebiet hat keinen Schutzstatus.

Von 78 Gelegen liegen Angaben mit Thermologgern vor(Tab. 2). Zusätzlich wurden 47 Bruten nach einer ersten Kontrolle und Markierung weiterhin visuell aus der Distanz mit dem Spektiv überwacht, weil nicht immer ausreichend Thermologger verfügbar waren.

Die Brutplätze wurden mindestens einmal wöchent­lich mit dem Spektiv kontrolliert. Verwaiste Nest­standorte wurden aufgesucht, um Spuren zu sichten, die Hinweise auf die Verlustursachen geben könnten und um Logger und Markierungen einzuziehen. An Plätzen mit Bruterfolg wurde die weitere Entwicklung mit in der Regel täglichen Kontrollen verfolgt, was bis auf wenige Ausnahmen nur bis zu 15 Tagen möglich war. In dieser Zeit gingen die Jungvögel in der Regel am Brutplatz oder in der näheren Umgebung verloren.

Die Zeitpunkte des Schlupfes oder des Verlustes der Gelege wurde mit kontinuierlichen Messungen der Bruttemperatur ermittelt. Verwendet wurden Mini-Datenlogger der Firma ESYS(Berlin ), deren Sensoren mit einer Empfindlichkeit von 0,5°C die Temperaturwerte ermitteln und zum Speichern die Daten über ein Kabel in den Logger leiten(Abb. 4). Als Messintervall wurden 10 Minuten gewählt, so dass bei einer Laufzeit von etwa 4 Wochen weder die Speicherkapazität des Loggers noch seine Batte­rieleistung überfordert wurden. Batterie und Daten­speicher sind in einem 3x3x3cm großen, spritz­wassergeschützten Plastikwürfel untergebracht. An