Heft 
Band 16
Seite
81
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Litzbarski& Litzbarski: Bruterfolg des Kiebitz

Abb. 3: Im Untersuchungsgebiet brüten Kiebitze überwiegend auf Äckern, vor allem an Nassstellen auf Getreide­

und Rapsflächen, die in der Regel rasch austrocknen sowie auf frisch bestellten Maisäckern. Hier dienen Reste von Getreidestoppeln aus dem Vorjahr als Nistmaterial. Foto: H. Litzbarski.

Fig, 3: In the study area Lapwings breed mainly on arable land, above all in wet areas on cereal or rape fields and on fresh sown maize. Stubble remnants from the previous year are used as nest material.

sehr nassen Standorten wurden die Logger zusätzlich mit wasserfestem Dichtungsband fest umwickelt.

Über eine Infrarotschnittstelle wurden die Daten vom Logger mit der SoftwareMinidan Version 3.04 der Firma ESYS ausgelesen und auf einen PC übertragen.

Bei ungestörtem Brutverlauf liegt die Tem­peratur im Nest in der Regel deutlich über der Umgebungstemperatur. Schlupf oder Verlust des Geleges lassen sich an der Veränderung des Temperaturmusters erkennen(Abb. 5, 6).

Ergebnisse und Diskussion

Schlupferfolg, Jungvogelverluste, Nachwuchsrate Im Untersuchungszeitraum wurden 29(23%) der 125 kontrollierten Gelege erfolgreich bebrütet (Tab. 2-4). Der Wert liegt nahe an den Daten aus der Großen Grabenniederung(Tab. 1). Nach NEHLS (1996) müssen zur Erhaltung des Bestandes, in­

klusive der Nachgelege, die Hälfte der Bruten zum Schlupf gelangen. Die Brutergebnisse im Havelland sind davon weit entfernt.

Als bestandserhaltende Nachwuchsrate für den Kiebitz nennen Pracı et al.(1994) 0,9 flügge Jung­tiere/BP. Dieser Wert wird im Havelland in keinem Jahr erreicht. Von den 29 erfolgreich bebrüteten Ge­legen wurden nur 4 Jungtiere flügge(2 BP, 2005). Das ergibt bei den untersuchten 125 Bruten eine Nachwuchsrate von 0,03 flüggen Jungvögeln/BP.

Von vergleichbaren Standorten liegen aus Bran­ denburg Nachwuchsraten von 0,06 bis 0,23 vor (RysLavy& MäpLow in ABBO 2001). Alle diese Werte sind für eine Bestandsicherung beim Kiebitz völlig unzureichend. Diese Situation und die damit verbundenen starken Bestandseinbußen werden auch aus anderen Bundesländern beschrieben (Eıkuorst 2005, Köster et al. 2001, MELTER& WezLz 2001, NeHLs 1996, 2001, NeHLS et al. 2001, Serrz 2001). Bestandserhaltende Nachwuchsraten