Heft 
Band 16
Seite
90
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Singvögel belassen. Einen Überblick über die Anzahl der ermittelten toten Vögel und deren Art­zugehörigkeit gibt die Tab. 1. Die Verteilung der Verluste hinsichtlich der Koppelseite spiegelt die Tab. 2 wider. Erfolgt diese Betrachtung getrennt nach den Vogelarten bzw. Größenklassen ergibt sich eine deutliche Trennung der Verluste vonkleinen Singvögeln auf der Ostseite undStarengröße auf der Westseite(Tab. 3). Die Anzahl der Opfer pro Pfahl schwankte zwischen eins und vier (59x 1; 9x2; 3x3; 2x4). In acht benachbarten Koppelpfählen der Westseite befanden sich 11 Stare bzw. Vögel mit Starengröße.

Tab. 1: Anzahl der in Zaunpfählen ermittelten toten Vögel. Table 1: Numbers of dead birds found in fence posts.

Art Anzahl Anteil (n=94)(%) Größenklasse Star 47 50,0 Star(Sturnus vulgaris ) 24 25,5 Größenklasse kleiner Singvogel 21,3 Rotschwanz(Phoenicurus spec.) 1,1

1 Kohlmeise(Parus major) 1 11

Haussperling?(Passer domesticus) 1 1,1

Tab. 2: Verteilung der Verluste in Abhängigkeit von der Koppelseite.

Table 2: Distribution of dead birds according to the geo­graphical boundary of the paddock.

Koppel- Koppelpfähle Anteil pfähle mittoten Vögeln(%) (n= 233)(n= 94) Ostseite 80 26 32,5 Südseite 57 3 5,3

Westseite 96 65 67,7

Otis 16(2008) Diskussion

Über die Ursachen dieser Vielzahl toter Vögel lässt sich spekulieren. Die Beschreibung von SPILLNER (1973) zum Vorhandensein von Spinnennetzen kurz unterhalb der Röhrenöffnung kann ich bestätigen. Ob die Suche nach Insekten oder nach Brutplätzen, wie von NEssınc(1978) vermutet, zum Absturz führte, muss offen bleiben. Bei einer Tiefe von bis zu über 2m kann ein Entkommen von abgerutschten Vögeln aber ausgeschlossen werden. Beobachtungen bezüglich der Ursachen liegen meinerseits nicht vor.

Die doch sehr hohe Anzahl toter Vögel, besonders auf der westlichen Koppelseite, mag vielleicht erschrecken. Die von mir gemachten Angaben stellen aber nur die erkennbaren Verluste dar. Der Koppelzaun existiert schon seit drei Jahren (mündliche Aussage des Besitzers, 2007). Die Fotos machen deutlich, wie verschieden stark die Verwesung fortgeschritten ist. Diverse biotische Faktoren wie Schnecken, Käfer und Pilze sowie Wasser und Temperaturschwankungen führen zu einem unterschiedlich schnellen Verschwinden der Tierkörper bzw. ihrer Überreste. In Abb. 2 ist der Rotschwanz auf Grund der charakteristischen Steuerfedern erkennbar, während in Abb. 3 nur noch die Umrisse eines kleinen Singvogels zu sehen sind.

Die geringen Verluste an der Südseite(5,3%) hängen sehr wahrscheinlich mit der zur Koppel parallel verlaufenden Straße zusammen. Obwohl Ost- und Westseite jeweils von einer Pferdekoppel begrenzt werden, ist eine ungleiche Verteilung der Verluste zwischen beiden Seiten zu erkennen (32,5 bzw. 67,7%). Demnach müssen das sich östlich der Koppel befindliche Dorf Barnewitz und

Tab. 3: Verteilung der Arten in Abhängigkeit von der Koppelseite. Table 3: Distribution of species according to the geographical boundary of the paddock.

Art Anzahl Ind. Ostseite (n=26)

Größenklasse Star

Star(Sturnus vulgaris) Größeklasse kleiner Singvogel Kohlmeise(Parus major) Rotschwanz(Phoenicurus spec.)

Anzahl Ind. Südseite (n=3)

Anzahl Ind. Westseite (n= 65)

0 42

Haussperling?(Passer domesticus)