Kleine Mitteilungen
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Flussregenpfeifer(Charadrius dubius ) und Kiebitz(Vanellus vanellus ) brüten an kleinem See im Kiefernforst
Winfried Otto
Orro, W.(2008): Flussregenpfeifer(Charadrius dubius ) und Kiebitz(Vanellus vanellus ) brüten an kleinem See im Kiefernforst. Otis 16: 107-108.
Als ungewöhnlichen Brutplatz nutzten je 1 Brutpaar Flussregenpfeifer und Kiebitz das schmale Ufer des nur 11 ha großen Klein Vätersees, der vollständig von Kiefernwald umgeben ist.
Orro, W.(2008): Little Ringed Plover(Charadrius dubius ) and Lapwing(Vanellus vanellus) breed on a small lake surrounded by a pine forest. Otis 16: 107-108.
One breeding pair of Little Ringed Plover and Lapwing used an unusual breeding site on the narrow shore ofthe 11 ha large Klein Vätersee lake which is completely enclosed by a pine forest. Winfried Otto, Kienbergstr. 37, 12685 Berlin ; E-Mail: WinOtto@aol.com
Beobachtung
Als ich mich am 18.6.2008 durch den dichten Randbewuchs am Klein Vätersee gearbeitet hatte, empfing mich auf einer kleinen, trocken gefallenen Fläche das intensive Warnen von Kiebitzen. Es War eindeutig ein Signal für die Jungen, sich zu verstecken. Ich konnte allerdings keine Jungvögel entdecken und ging deshalb einige Schritte am Waldrand entlang. Dabei wäre ich fast auf ein 4er-Gelege des Flussregenpfeifers getreten, das sich in ca. 1 m Entfernung zur bis zum Boden geschlossenen Waldkante befand. Erst jetzt bemerkte ich die am Wasser stehenden Altvögel.
Die jungen Kiebitze waren vermutlich inzwischen in den sich an die Freifläche anschließenden lockeren Phragmites-Bestand geflüchtet. Ein Nest War nicht mehr zu entdecken. Ich setzte meinen Weg zwischen Waldrand und Schilf fort und wurde noch lange durch einen in der Luft warnenden Kiebitz verfolgt.
Weitere Brutvögel am See waren Teichrohrsänger und je ein Paar Haubentaucher und Blessrallen mit
Juv.
Gebietsbeschreibung
Der Klein Vätersee im Landkreis Uckermark ist einer von vielen kleinen Seen in der Schorfheide. Wie auf dem Luftbild(Abb. 1) ersichtlich ist, wird er allseitig von einem Kiefernforst umgeben. An
seiner Südseite befindet sich eine kleine Siedlung, deren Grundstücke ebenfalls vollständig mit Bäumen bewachsen sind. Die nächste größere Freifläche ist der Flugplatz Groß Dölln in etwa 2 km Entfernung. Die in Abb. 1 noch erkennbaren offenen Flächen sind kleine Waldwiesen mit hohen Gräsern(Rotwildeinstand), die von keiner der beiden Arten genutzt werden können.
Der See hat eine Nierenform und einschließlich der Röhrichtzone eine Ausdehnung von etwa 490 x 250m. Die von der Waldkante begrenzte freie Fläche beträgt 11 ha, davon die Wasserfläche etwa 8,8 ha. Die schüttere Röhrichtzone war an der Nund E-Seite trocken gefallen. Das Bruthabitat war eine schmale sandige Uferzone von ca. 50 m Länge und einer maximalen Breite von 20 m, die sicher
Abb. 1: Der Klein Vätersee/UM. Quelle: Google. Fig. 1: Klein Vätersee lake.