Heft 
Band 16
Seite
110
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wurde ein Überblick zum Arbeitstand der AKBB für die Kalenderjahre 2006 bis 2008 gegeben. Die AKBB hat im Berichtszeitraum kontinuierlich an den anstehenden Aufgaben gearbeitet. Bis zum Redaktionsschluss dieses Berichts(25.11.2008) haben die AKBB 1.550 Meldungen zum Auftreten seltener Vögel im Land Brandenburg und Berlin erreicht(Tab. 1). Gegenüber dem Zeitraum 1998-2003 hat sich die Anzahl der jährlich zu bearbeitenden Meldungen deutlich verringert. In den Jahren 2004-2006 waren jährlich nur noch 70 bis 80 Dokumentationen zu bearbeiten(Abb. 1). Erfreulich war der Meldebogeneingang 2007. Nach drei Jah­ren wurden erstmals wieder deutlich über 100 Mel­dungen eingereicht. Betrachtet man allerdings die Abb.2 genauer und setzt den konkreten Jahresbezug der Meldung dagegen, wird deutlich, dass ein großer Anteil an verspätet eingereichten Meldungen darunter war. Die allgemeine Praxis einiger Beobachter, Meldungen mit ein bis mehreren Jahren Verspätung und oft erst nach eindringlicher Aufforderung einzureichen, sollte der Vergangenheit angehören. Da seitens der DSK das Ziel besteht, in Zukunft sehr zügig die Jahresberichte zu erstellen, werden zu spät eingereichte Meldungen dann ein Fall für Nachtragsberichte sein. Dadurch kann durch­aus ein verzerrtes Bild zum Auftreten seltener Vögel regional wie deutschlandweit erzeugt werden.

Wir appellieren an alle Beobachter, ihre Daten nicht erst in Vergessenheit geraten zu lassen. Mel­den sie ihre Beobachtungen zeitnah und verlassen sie sich nicht auf Mitbeobachter. Die Ursache für die Nichtdokumentation einer Beobachtung ist vielschichtig. In der Regel ist es so, dass zahlreiche Beobachter gleichzeitig einen seltenen Vogel sahen, aber keinerlei Abstimmungen unter den Beobach­tern erfolgten, wer eine Meldung zusammenstellt. Treffen sie daher feste Abstimmungen, wer die Beobachtung meldet. Insbesondere wenn es keine Mitbeobachter gibt und ein Anfertigen von Belegen nicht möglich war, ist eine schnelle Erstellung einer Dokumentation immer günstig. Natürlich sind auch weiterhin alle Nachmeldungen willkommen und werden nach der Bearbeitung in den aktuellen Jahresbericht als Nachtrag aufgenommen.

Derzeitig wird am Jahresbericht 2006 gearbeitet. Wie oben bereits ausgeführt, stellen wir oft erst in der intensiven Bearbeitungsphase des Jahresbe­

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richts fest, dass bekannt gewordene Beobachtungen bisher nicht dokumentiert sind. Die AKBB wird in Einzelfällen weiterhin bemüht sein, sich durch Direktkontakt zu den bekannten Beobachtern um eine Dokumentation zu bemühen. In erster Linie ist es aber die Aufgabe der Beobachter, ihre Daten auf eine fundierte und wissenschaftlich verwertbare Basis zu stellen.

Das Jahr 2007 war für Brandenburg und Berlin hinsichtlich des Auftretens seltener Vögel eher ein ruhiges Jahr. Zwei verschiedene Schwalbenmöwen, ein Polarbirkenzeisig, ein seit Jahren nicht mehr beobachteter Triel und zwei Blauracken, deren Herkunft sicher noch zu diskutieren ist, waren be­merkenswerte Höhepunkte. Aktuell für 2008 sind bei sicher noch sehr großen Meldedefiziten unter Vorbehalt der Anerkennung die Meldungen von Rötelschwalbe und zwei Adlerbussarden die Höhepunkte.

Der zum Stichtag erreichte Bearbeitungsstand der Meldungen seltener Vogelarten in Brandenburg und Berlin ist in Tab. 1 zusammengestellt. Bei Re­daktionsschluss sind bis auf die Meldungen des AKBB-Umlaufes Nr.47 alle vorliegenden Daten abschließend bewertet. Im Avifaunistischen

EZ DSK-Zuständigkeit L AKBB-Zuständigkeit = Meldungseingänge

Meldungen

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008

Abb. 1: Dokumentationstätigkeit seltener Vogelarten in Brandenburg und Berlin .

400{

350 4 jährliche Meldungseingänge gesamt £=@ Jahresmeldungen gesamt

300 4=) Jahresmeldungen ohne Streicharten

a S 1

Meldungen

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008

Abb. 2: Entwicklung der Jahresmeldung im Vergleich (mit und ohne Streicharten).