Heft 
Band 16
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Rietzer See wurde. Sieben Jahre lang war er deren Leiter und damit auch brandenburgischer Vertreter bei der Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten. Mit der Umstrukturierung im Jahr 1998 wurde aus der Station am Rietzer See eine Außenstelle der neu formierten Vogelschutzwarte in Buckow , wobei Gertfred Sohns am bisherigen Standortdie Stellung hielt. Zu den Schwerpunkten seiner Arbeit zählten die Koordination der wissen­schaftlichen Vogelberingung, die Organisation des Schilfbrüterprogramms und in den letzten Jahren zunehmend das schwierige Spannungsfeld von Kormoranen und Fischerei, in welches er Sach­lichkeit und gegenseitige Anerkennung der Akteure einbrachte. Seine 1992 erarbeitete Richtlinie über die Markierung wildlebender Vögel im Land Branden­ burg gilt noch heute. Viele Beringer profitieren bis heute von seinen Aus- und Fortbildungen, und so mancher kam erst durch Gertfred Sohns zur Beringung und zum Vogelschutz. Zu seinen weiteren Verdiensten zählt die Erweiterung des NSG Rietzer See im Jahr 1990 sowie die Errichtung eines der ersten brandenburgischen Beobachtungstürme am avifaunistisch so interessanten Strengsee. Dies war Teil seiner Bemühungen, Naturschutz stets auch in die Öffentlichkeit zu tragen. Engagiert setzte sich Gertfred Sohns für den Erhalt und die Förderung der Binnensalzstellen am Rietzer See ein, was durch eine Vervielfachung des Bestandes der Sumpforchis (Orchis palustris) gekrönt wurde und schließlich in ein derzeit laufendes LIFE-Projekt mündete.

Peter Block wurde nach Jahren ehrenamtlicher Naturschutztätigkeit 1988 Mitarbeiter der Natur­schutzstation Buckow , die nach der politischen Wen­de Teil des Landesumweltamtes wurde und seit 1998 als Staatliche Vogelschutzwarte fungiert. Zu seinen Aufgaben zählte ein breites Spektrum an Tätigkeiten von handwerklichen Arbeiten in der Station über vogel- und säugetierkundliche Erfassungen bis hin zu den verschiedensten Artenschutzmaßnahmen. Schwerpunkt der Arbeit war jedoch stets der Schutz der Großtrappen, mit denen er seit zwei Jahrzehnten quasi(zusätzlich) verheiratet ist. Hier spielte er eine wichtige Rolle beim Monitoring des Bestandes im Havelländischen Luch, aber auch direkt bei der Zunahme der Art in dieser Region. Nicht zuletzt dank des Nachwuchses von Wildtrappen in dem von Peter Block betreutenGehege hat sich seit

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1997 der Bestand im Havelländischen Luch auch weitgehend ohne Auswilderung von Jungtrappen fast vervierfacht. Allein dies ist der beste Lohn für seine Arbeit.

Da beide Stellen nicht neu zu besetzen sind, wird der Verlust umso schwerer. wiegen. Hoffnung besteht allerdings, dass wir künftig zwei engagierte ehrenamtliche Vogelschützer mehr haben.

Gertfred Sohns am Rande des Treffens des Beirates der Beringungszentrale Hiddensee, 2005. Foto: K. Gedeon.

Peter Block mit Seeadler, 2003. Foto: B. Block.

Die Vogelschutzwarte ist zu erreichen über

Adresse: Buckower Dorfstraße 34 14715 Nennhausen/ OT Buckow

Telefon: 033878-60257

Fax: 033878-60600

e-mail: torsten.langgemach@lua.brandenburg.de torsten.ryslavy@lua.brandenburg.de tobias.duerr@lua.brandenburg.de