Heft 
Band 17
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4.100-4.900 BP, max. 19-23 Rev./km?2; LEHMANN et al. 2005: im Mittel 6,9 Rev./km?, max. 30,2 Rev./km?), am Stadtrand geringer(2,4 Rev./km?, LEHMANN et al. 2005), und wiederum noch geringer im ländlichen Raum(0,89 BP/km?) und negativ mit dem Ackeranteil, positiv mit dem Grünlandanteil korreliert(MApLow 2004). In der Nauener Agrarland­schaft fand M. Jurke(pers. Mitt.) 34,7 BP/100 km?, vorwiegend auf Hochspannungsmasten, nur im Siedlungsbereich als Baumbrüter. Inzwischen sind nicht nur Masten im Umland(Ketzin-Nauen, Schwanebeck-Lindenberg), sondern auch im Berliner Stadtgebiet besiedelt(2007 z. B. in Moabit : Beusselstraße an der Stadtautobahn/am Westhafen­kanal, in Johannisthal : Stadtautobahn/Teltowkanal; erstmalig in Charlottenburg 1989, seit 1993 mehr­fach: LEHMANN 2002).

Nahezu jedes aktive Baumfalkenrevier wird heute vom Kolkraben besiedelt. Feldhölze, Wald­ränder, im Gegensatz zur Nebelkrähe auch in den Berliner Stadtforsten, in der Feldflur auf Hochspan­nungsmasten rund um Berlin kommt die Art vor.

Im Altkreis Nauen fanden G.Lohmann 1994­1998 auf ca. 20 Leitungskilometern 0,4-0,6 BP/km (110 kV-Leitung) bzw. 0,6-0,7 BP/km(380 KkV­Leitung)(LANGGEMACH& Sömmer in ABBO 2001) und M.Jurke(pers. Mitt.) auf dem MTB 3443 Wustermark 19 BP. C.Hinnerichs(pers. Mitt.) schätzt für Brandenburg eine mittlere Dichte von 7 BP/100 km?, in den Niederungen bis 12 BP/100 km?, vergleichbar mit Schleswig-Holstein (GRÜNKORN 2001; max. 11,7 BP/100 km?2).

Kunsthorste wurden in Berlin und Umland seit der Brutzeit 1982 aufgehängt und problemlos von den Baumfalken angenommen(Fıuczynskı 1986, SöMmMER 1991, HastÄäpDr& FIEDLER 1991). Von den 30 Baumbrüterrevieren des Jahres 2007(2008: 20) enthielten 20(2008: 16) mindestens je einen Kunsthorst. Waldohreule, Turmfalke und der Kolkrabe selbst besetzen die Kunsthorste, zeitlich noch vor der Ankunft des Baumfalken, in einem Fall brüteten Wanderfalke und Wespenbussard in einem Baumfalken-Kunsthorst. Die Aufhängung von Kunsthorsten in Hochspannungsmasten fand erstmalig in der Brutzeit 2008 am nördlichen Stadtrand von Berlin statt.

Dank: Mitglieder der AG Greifvogelschutz Berlin/Bernau im NABU Berlin(R. Altenkamp),

Otis 17(2009)

der AG Greifvogelschutz Potsdam(G. Kehl), der Berliner Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft BOA(K. Witt , G. Böhner), der AQUILA Arbeitsge­meinschaft zum Schutz wildlebender Greifvögel und Eulen Woblitz teilten bereitwillig ihre Beob­achtungen mit. Die Energieversorger e.on und Vattenfall waren kooperativ und leisteten wertvolle Hilfe beim Erklettern der Masten und beim Kunst­horstprogramm. Das Interesse und die aktive Mitwirkung von Revierförstern, Jagdpächtern und Waldbesitzern werden anerkannt. Wolfgang Kirmse , unterzog das Manuskript einer Durchsicht, Hans-Joachim Hensel beriet uns in statistischen Fragen. Ron Downing, Dundee , Schottland , sah das Summary durch. Die Arbeiten wurden gefördert durch die Stiftung Naturschutz Berlin und durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung.

Ergebnisse

Der erste Nachweis einer Brut im Hochspannungs­mast im Untersuchungsgebiet gelang 1985(Wuster­ mark bei Nauen ), in Brandenburg bereits 1967 am Rietzer See(SCHUMMER et al. 1971).

Auf der Nauener Platte siedeln heute jährlich 6-8 Baumfalkenpaare auf einer Fläche von 8 x 10 bzw. 11x10km(2006/2007 bzw. 2008; Abb. 3, 4). Die minimalen Nestabstände liegen bei 1 km. 2008 gab es im W des Gebietes ein weiteres Mastrevier bei Bochow(HVL ).

Im NE von Berlin gab es bei Blumberg 1994 die erste Mastbrut, im SE ab 1998 bis zu 5 Bruten (Mahlow , Wüstemarke), im SW saß 2007 ein Falke neben einem Rabenhorst im Mast(bei Sputendorf). Im N Berlins gab es 2005 eine Mastbrut in Berlin­Buch. Der Bereich Schwanebeck-Lindenberg war ab 2004 kontinuierlich besetzt(2006/2007 dort bis zu 4 Reviere auf einer Fläche von 2 x 3,5km und minimalen Nestabständen von 400 m bzw. 1,5 km. Im E(Eiche, BAR) 2008 erste Brut im Mast nach vorhergegangenen Erlengehölzbruten. Wir erwarten weitere Funde im NE, nachdem 2008 eine Mastbrut östlich von Herzfelde (MOL ) entdeckt wurde und neuerdings ein Kolkrabe auf einer Leitung über der B1/B5 bei Petershagen brütet.

Reproduktionserfolg Wie die Abb. 5-7 zeigen, unterscheiden sich Mast­