aller Greifvögel in Deutschland und Brandenburgein (T. Langgemach, briefl. Mitt.), und lediglich unsere Kunsthorste könnten dieses Risiko rechnerisch „verfälschen“, in dem sie es ausschalten.
Mit Kırmse(1991) vermuten wir die Herausbildung einer neuen Bruttradition„Mastbruten“ beim Baumfalken, verstärkt durch erfolgreichere Bruten und damit höhere Zahl von später reviergründenden Individuen. Die Vorteile, 100% Freiflächenanteil im Umfeld und damit höhere Sicherheit vor Prädation, müssen ebenso wie die Verlustrisiken weiter untersucht werden. Die inzwischen begonnene Individualmarkierung der Nestlinge wird künftig durch Wiederbeobachtung der Rückkehrer Aufschluss über die spätere Habitatwahl bei Erlangung der Geschlechtsreife geben.
Ausblick
Wie findet man Mastbrüter? Man muss mit ihnen rechnen und die Masten gezielt mit guter Optik nach ihnen absuchen. KLAMMER(2006) hat auf die Beobachtungsschwierigkeiten der Falken im Mast hingewiesen, auch auf das unauffällige Verhalten. Während beim schwer zu entdeckenden Nebelkrähennest der Kopf des brütenden und hudernden Falkens oft aus der Nestmulde herausragt,„verschwindet“ der Falke völlig in der Nestmulde eines großen Rabenhorstes. Vor der Eiablage halten sich die Falken naturgemäß in der Nähe des zukünftigen Horstes auf. Ist dieser von einem spät brütenden Raben besetzt, sitzen die Falken in der Nähe, schauen den Jungraben zu und warten gleichsam auf deren Ausfliegen. Nach dem Flüggewerden sitzen die Jungfalken nicht nur in der Höhe, sondern auch auf Heuballen oder sogar windgeschützt auf den Ackerschollen am Erdboden, um sich zu sonnen. Baumfalkenpaare, deren Mastbrut verunglückte, halten sich noch bis in den August hinein im Revier auf und sind dank der freien Sicht gut zu beobachten.
Literatur
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