Otis 17(2009): 85- 96
Rastbestand, Verbreitung und Habitatnutzung von Goldregenpfeifer(Pluvialis apricaria ) und Kiebitz(Vanellus vanellus ) im Oktober 2008 in Brandenburg
Torsten Ryslavy
RysLAvy, T.(2009): Rastbestand, Verbreitung und Habitatnutzung von Goldregenpfeifer(Plu vialis apricaria ) und Kiebitz(Vanellus vanellus ) im Oktober 2008 in Brandenburg . Otis 17: 85-96. Bei der zweiten europaweiten Synchronzählung des Goldregenpfeifers wurden um den 18./19. Oktober 2008 rund 80% der potenziellen Rasthabitate in Brandenburg kontrolliert. 14.458 Goldregenpfeifer wurden in 47 Gebieten gezählt. Aus Berlin wurden keine Goldregenpfeifer gemeldet. 55% rasteten in EU -Vogelschutzgebieten. Unter Berücksichtigung einer kleinen Dunkelziffer wird der Rastbestand auf rund 15.000 Individuen geschätzt. Das Verbreitungsbild war dem im Oktober 2003 sehr ähnlich. Ebenso lagen die Rastbestände beider Zählungen in der gleichen Größenordnung. Der größte Rasttrupp umfasste 2.300 Ind., fast die Hälfte aller festgestellten Trupps weniger als 100 Tiere. Die Goldregenpfeifer rasteten überwiegend auf Äckern(79%), vor allem auf Wintergetreide und frisch gepflügten Äckern, 15% hielten sich auf kurzgrasigem Grünland auf, 6% auf abgelassenen Teichen. Der Grünlandanteil war gegenüber 2003 deutlich geringer(damals 40%). 99% der Goldregenpfeifer waren mit Kiebitzen vergesellschaftet. Erstmals wurden auch Kiebitze systematisch miterfasst. Beachtliche 139.633 Ind. wurden in 158 Trupps in Brandenburg gezählt. Aus Berlin wurden keine Kiebitze gemeldet. Es ist davon auszugehen, dass Mitte Oktober 2008 = 150.000-180.000 Kiebitze in Brandenburg und Berlin rasteten. Der größte Trupp umfasste 6.700 Ind. und 21% der Trupps mehr als 1.000 Ind. Auch die Kiebitze rasteten überwiegend auf Äckern (65%), vor allem auf Wintergetreide und frisch gepflügten Äckern. Auf kurzgrasigem Grünland wurden knapp 29% der rastenden Kiebitze angetroffen, auf abgelassenen Teichen knapp 7%. Die Integration der Kiebitze in die Zählung war auch aus methodischer Sicht ein Gewinn: Es wurden sehr viele Nullzählungen von Goldregenpfeifern generiert und nahezu alle der mind. 102 beteiligten Ornithologen hatten tatsächlich etwas zu zählen. Schwerpunkträume für beide Arten waren das Randow-Welse-Bruch einschließlich der Sernitz-Niederung(UM), das Oderbruch (MOL), die Agrarlandschaft der Prignitz(PR), die Elbaue(PR), die Ucker-Niederung(UM), das Havelländische Luch(HVL ) sowie die Dosse-Jäglitz-Niederung(OPR ).
Rysıavy, T.(2009): Numbers, distribution, and habitat use of Golden Plover(Pluvialis apricaria) and Eurasian Lapwing (Vanellus vanellus ) in October 2008 in Brandenburg . Otis 17:85-96. Approximately 80% of the potential resting habitats of Golden Plover in the federal state of Bran denburg were checked during the second Europe -wide synchronous census of the species in mid October 2008. A total of 14,458 Golden Plovers were counted in 47 areas. None Golden Plovers were reported from Berlin . 55% of the birds rested in special protection areas(SPA). Taking into account a slight underestimate of the number of resting birds a grand total of some 15,000 individuals is estimated. The distribution of the birds was very similar to the October 2003 census. The numbers of resting birds were also similar in both counts. The largest group consisted of 2,300 individuals, nearly half of all flocks found numbered less than 100 birds. Golden Plovers rested mainly on farmland(79%), primarily on winter cereals and freshly ploughed fields, 15% rested on short grass pasture, 6% on drained ponds. The percentage of grassland was significantly lower compared to 2003(40%). Lapwings were present in 99% of all Golden Plovers sightings. Lapwings were counted systematically for the first time. The exceptional total of 139,633 birds in 158 flocks was recorded in the federal state of Brandenburg . No Lapwings were reported from Berlin . It is assumed that 150,000-180,000 lapwings rested in Brandenburg and Berlin in midOctober 2008. The largest flock consisted of 6,700 individuals, and 21% of the flocks were made up of more than 1,000 birds. Lapwings mainly rested on farmland(65%), mainly on winter cereals and freshly ploughed fields. Almost 29% of resting Lapwings were found on short grass