Otis 17(2009)
pasture, 7% on drained ponds. The integration of Lapwings in the census was of great value from a methodological point of view. It generated a lot of zero counts of Golden Plovers and almost all ofthe 102 participating birdwatchers were kept busy. Priority areas for both species were in the Randow-Welse area including the Sernitz Lowland(UM), the Oderbruch (MOL), the farmland countryside of the Prignitz(PR), the Elbe Lowlands(PR), the Lowland Ucker(UM), the Havelland Lowland(HVL ) and the Dosse-Jäglitz Lowland(OPR ).
Torsten Ryslavy, Staatliche Vogelschutzwarte, Buckower Dorfstr. 34, 14715 Nennhausen/OT Buckow; E-Mail: Torsten.Ryslavy@lua.brandenburg.de
Einleitung
Goldregenpfeifer halten sich außerhalb der Brutzeit im Gegensatz zu den meisten anderen Limikolenarten nicht überwiegend in Feuchtgebieten auf, sondern rasten auch in großer Zahl in der Agrarlandschaft, vor allem in Niederungsgebieten. Entsprechend werden gerade im Binnenland nur geringe Anteile des Gesamtbestandes über die regelmäßigen Rastvogel-Erfassungsprogramme wie etwa die Wasservogelzählung erfasst. Das gilt in besonderem Maße auch für Brandenburg : gerade einmal 40 Goldregenpfeifer wurden im Oktober 2007 bei der Wasservogelzählung landesweit erfasst(S. Jansen, pers. Mitt). Spezielle Zählungen sind deshalb bislang die einzige Möglichkeit, Informationen zum Rastbestand sowie zur räumlichen Verteilung zu erhalten. Das gilt sowohl für Bran denburg als auch bundesweit und auf internationaler Ebene. Aus diesem Grund fand im Oktober 2003 auf Initiative der International Wader Study Group eine erste europaweite Erfassung der Goldregenpfeifer statt(RASMUSSEN& GiLLINGs 2007). Der Oktober wurde als Synchronzähltermin gewählt, da zu diesem Zeitpunkt die Goldregenpfeifer der im westlichen Europa unterschiedenen biogeographischen Populationen räumlich noch weitestgehend getrennt sind(JukemMA et al. 2001, DELANnY et al. 2009) und somit die Zählergebnisse zur Schätzung des Gesamtbestandes der Populationen herangezogen werden können. Am 18./19. Oktober 2008 fand nun die zweite europaweite Goldregenpfeifer-Synchronzählung statt.
Die Erfassung der Goldregenpfeifer-Bestände ist jedoch nicht nur von rein ornithologischem Interesse: Der Goldregenpfeifer steht in Anhang I der EU -Vogelschutzrichtlinie und ist somit gerade aus Naturschutzsicht eine besonders„wichtige“ Rast
vogelart. Für Arten des Anhangs I sind die bedeutendsten Gebiete als EU -Vogelschutzgebiete(Special Protection Areas[SPA]) auszuweisen(HIELSCHER& RysLAvY 2005). Dieses Verfahren ist mittlerweile für Brandenburg abgeschlossen: Für die SPA„RandowWelse-Bruch“,„Unteres Rhinluch/Dreetzer See, Havelländisches Luch, Belziger Landschaftswiesen“,„Mittlere Oderniederung“,„Unteres Elbtal“, „Schorfheide-Chorin“ und„Fiener Bruch “ ist der Goldregenpfeifer eine der wertbestimmenden Vogelarten. Mit der Ausweisung von EU -Vogelschutzgebieten geht auch die Verpflichtung einher, die Entwicklung der Bestände der wertbestimmenden Vogelarten zu überwachen, damit diese landesweit in einem günstigen Erhaltungszustand verbleiben. Auch unter diesem Aspekt sind die Synchronzählungen landesweit eine wichtige Standortbestimmung.
Neben dem Goldregenpfeifer sollte der ohnehin betriebene Aufwand auch dazu genutzt werden, Informationen über Bestand und Verbreitung anderer Arten mit ähnlichen Habitatansprüchen zu sammeln, über die wir oft nur unzureichend Bescheid wissen. Dies betrifft v. a. den Kiebitz, aber auch Arten wie Großer Brachvogel(es wurden jedoch nur 3 Ind. in zwei südbrandenburgischen Gebieten festgestellt) und Silberreiher. Die Einbeziehung gerade vom Kiebitz hatte zudem einen methodischen Hintergrund. Da aus mehr Gebieten rastende Kiebitze gemeldet wurden als Goldregenpfeifer, war erkennbar, dass in diesen Gebieten auch nach Goldregenpfeifern gesucht worden war. Somit sind wesentlich bessere Informationen über die tatsächliche räumliche Verteilung der Goldregenpfeifer verfügbar als bei alleiniger Berücksichtigung von Nullzählungen, die oft nicht gemeldet werden. Ziel war es, in Brandenburg eine gezielte Erfassung der wichtigsten Rastgebiete zu erreichen. Die