Heft 
Band 17
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Otis 17(2009)

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ausführlich bei der Veranstaltung im Mai berichtet. Nachzulesen ist vieles davon in einer Broschüre, die anlässlich des 30. Jubiläums erschien und in Kürze auch in englischer Sprache verfügbar sein wird. Ein Beitrag über die Geschichte der Station erscheint in Heft 4/2009 der Zeitschrift Natursch. Landschafts­pfl. Brandenb.

Zu Beginn des Jahres 2009 lag der deutsche Groß­trappenbestand bei 114 Vögeln, damit doppelt so hoch wie 1997 im letzten Jahr der Bestandsabnah­me. In den drei Trappengebieten wurden zwanzig Jungvögel durch natürliche Bruten flügge, mehr als jemals zuvor seit Beginn des Schutzprojektes. Das Problem hoher Prädationsraten ist damit keines­wegs vom Tisch, denn alle Jungtrappen wuchsen innerhalb gezäunter Flächen auf. In der Einfrie­dung im Havelländischen Luch brüteten auch vier Wiesenweihenpaare erfolgreich und brachten neun Junge zum Ausfliegen. Außerhalb der fuchssicheren Flächen gab es bei beiden Arten keine einzige Brut mit Bruterfolg. In den Belziger Landschaftswiesen wurde im Winter eine Reihe großer Hybridpappeln gefällt, die die Kernzone des Schutzgebietes wie eine hohe, dichte Wand unterbrachen. Im Einklang mit der NSG-Verordnung und den Erhaltungszielen für das Schutzgebiet wurde damit ein Beitrag zur Wie­derherstellung des offenen Landschaftscharakters geleistet. Erste Erfolge waren schon nach wenigen Tagen sichtbar: der frühere Balzplatz wurde akti­viert und nach einer intensiven Balz erfolgten in ei­nem vordem eher gemiedenen Gebiet nicht weniger als 21 Brutversuche. Dies entspricht Erfahrungen aus der Dümmer-Niederung in Niedersachsen , wo sich der Rückbau von Gehölzen(neben der Erhö­hung des Grundwasserstandes) für Wiesenbrüter als sehr günstig erwiesen hat. Immer mehr Vogel­freunde aus Deutschland und anderen Ländern besuchen die Großtrappengebiete, zunehmend auch über die Balzsaison hinaus. Trotz des Engage­ments des Fördervereins Großtrappenschutz durch Exkursionsangebote und Betreuung des Besucher­zentrums in Buckow stößt die Besucherbetreuung allmählich an personelle Kapazitätsgrenzen.

Beim Schreiadler wurde 2009 die bislang schlech­teste Brutsaison in Brandenburg seit Beginn der systematischen Datenerfassung registriert: 23 an­

wesende Paare brachten ganze drei Jungvögel zum Ausfliegen. Neben einer schlechten Ernährungs­lage durch ein Tief im Bestand der Feldmaus gibt es eine weitere messbare Ursache: allein auf dem Heimzug gingen drei adulte Schreiadler-Männ­chen verloren, d. h. drei von zwölf Altvögeln, die zu der Zeit einen Sender trugen. Mittlerweile wur­den durch B.-U. Meyburg 92 Schreiadler mit Sa­tellitensendern versehen. Immer deutlicher wird, dass hohe Verluste auf den Zugwegen bei Alt- und Jungvögeln einen nicht geringen Anteil an der negativen Bestandsentwicklung haben. Für das Ausfalljahr 2009 konnte zumindest eine Reihe von Symptomen gut dokumentiert werden. Eine Aus­wertung erscheint im nächsten Heft derOtis.

Ein riesiger Erfolg ist die Entwicklung bei den Wan­derfalken. In der Naturschutzstation Woblitz, die 2007 der Staatlichen Vogelschutzwarte zugeordnet wurde, sind für die Brutsaison 2009 31 auf Bäumen brütende Paare dokumentiert, davon 23 in Bran­ denburg und 8 in Mecklenburg-Vorpommern . Die 23 erfolgreichen Paare brachten nicht weniger als 65 Jungvögel hervor. Zusammen mit ausgewilderten Vögeln erhielt die Baumbrüterpopulation einen Zu­wachs von 104 Jungvögeln. Primäre Nistunterlagen der Baumbrüter sind überwiegend Kolkraben- und Fischadlerhorste. Der größte Teil der Bruten erfolgt allerdings auf Kunsthorsten, da in der Regel nach der ersten Brut an einem neu besetzten Platz ein solcher angeboten wird. Da die Kriterien für einen Abschluss des Wiederansiedlungsprogramms mittlerweile er­füllt sind, geht das seit zwanzig Jahren maßgeblich durch P. Sömmer koordinierte Projekt 2010 in seine letzte Runde. Zum Mai 2010 bereiten die langjähri­gen Projektpartner Landesumweltamt Brandenburg und Arbeitskreis Wanderfalkenschutz e. V. mit Un­terstützung des Deutschen Falkenordens e. V. eine Festtagung vor. Letztmalig erfolgt dann 2010 die Auswilderung von Jungfalken. Ein großer Schritt ist damit getan, das einst von den Niederlanden bis zum Ural reichende Areal baumbrütender Wanderfalken, die vollständig derPestizid-Ära zum Opfer gefal­len waren, schrittweise wieder zu besiedeln. Die ak­tuellste und umfassendste Dokumentation der Wie­deransiedlung des Wanderfalken in Ostdeutschland ist im Tagungsband der Wanderfalkentagung 2007 in Poznan nachzulesen: KLEINSTÄUBER, G., W. KırMSe