Otis 17(2009): 121-124 HH I ZhkhuhTıuıuıush 08 8/(0039): 121-124
Ornithologische Graduierungsarbeiten aus Brandenburg
Diplomarbeit im Studiengang Biologie, Humboldt-Universität zu Berlin , 2008
in Kooperation mit dem Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsfor schung (ZALF) e.V. Müncheberg
Maik Jurke
Die Feldlerche zählt noch zu den häufigsten Brutvogelarten in unserer Agrarlandschaft, der gesamtdeutsche Bestand wird von Birdlife International auf 1,6 bis 2,7 Mio. BP geschätzt. Der drastische Bestandsrückgang in den vergangenen Jahrzehnten, für den v.a. sich negativ auswirkende landwirtschaftliche Produktionsmethoden mit der Folge eines langfristig geringen Bruterfolges verantwortlich gemacht werden, führte jedoch dazu, dass die Art mittlerweile in den Roten Listen vieler Bundesländer als„bedroht“ eingestuft ist.
Für das Verständnis von Populationstrends und zur effizienten und nachhaltigen Gestaltung von Schutzbemühungen sind Kenntnisse über die Lebensraumansprüche einer Art sowie der Einfluss verschiedener Umweltfaktoren auf ihr Vorkommen eine unabdingbare Voraussetzung. Eine Möglichkeit der Quantifizierung von Habitatansprüchen ist das Erstellen von Habitatmodellen. Ein Habitatmodell wird in dieser Arbeit als Versuch verstanden, wesentliche messbare ökologische Umweltfaktoren, die das Vorkommen der Art beeinflussen, als auch ihre wechselseitigen Abhängigkeiten mittels eines hierarchischen Gefüges abzubilden. Die Modellentwicklung wie auch deren Anwendung erfolgt über einen konkreten Flächenbezug(GIS-Kopplung). Das Ergebnis der Modellsimulation ist eine flächenhafte, semiquantitative Beschreibung eines Landschaftsausschnittes als potenzieller Lebensraum von Tieren oder Pflanzen, die die Möglichkeit bietet, Szenarien für die Vorkommenswahrschein
lichkeit und Verteilung einer Art in einer Landschaft zu erstellen.
Ziel dieser Arbeit war es, Habitatstrukturanalysen für die Feldlerche anhand der Revierdaten aus dem Brutvogelmonitoring„Vogelindikator- ZALF BMELV” des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in der Brandenburger Agrarlandschaft sowie einer Auswahl für diese Monitoringflächen verfügbarer Daten zur Landschaftsausstattung durchzuführen und die in der Weise ermittelten Habitatpräferenzen in zwei Habitatmodellen zusammenzuführen. Die Modelle sollen den Einfluss bestimmter Strukturen der Agrarlandschaft auf die Häufigkeit und Verteilung der Feldlerchen während der Brutperiode beschreiben. Die Ergebnisse der GIS -gekoppelten Modellsimulationen- ausgedrückt als Habitatgüte oder Lebensraumpotenzial- stellen die realisierte Nische der Art in der Brandenburger Agrarlandschaft dar.
Die Habitatstrukturanalyse erfolgte anhand der Lage der Reviere aus dem Jahr 2006 auf den 67 untersuchten Monitoringflächen. Die flächendeckende Siedlungsdichteerfassung fand an fünf Terminen während der Brutsaison statt, die Revierauswertung erfolgte in Anlehnung an die„Methodenstandards zur Erfassung der Brutvögel Deutschlands “. Die Ergebnisse der Strukturanalyse dienten der Modellerstellung.
Für die Modellverifizierung(Prüfung anhand unabhängiger Daten) wurden Ergebnisse von zwei separat untersuchten Flächen sowie von 12 Flächen aus dem„Brutvogelmonitoring Deutschland“ des