Heft 
Band 17
Seite
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Ornithologische Graduierungsarbeiten

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Flussseeschwalben(Sterna hirundo) am Parsteiner See- Bestand, Nahrungsbiologie und Schutzmaß­

nahmen

und Naturschutz,

Kathrin Breuer

Diplomarbeit im Studiengang Landschaftsnutzung

Fachhochschule Eberswalde, 2009 Betreuer: Dr. Jens Möller, Dr. Martin Flade

Kathrin Breuer, Wühlischstraße 27, 10245 Berlin ; E-Mail: kbreuer@fh-eberswalde.de

In der vorliegenden Arbeit wurde die Flusssee­schwalbenkolonie, in der Nähe der Halbinsel Pehlitzer Werder, im Parsteiner See untersucht. Dabei wurden Bestands- und Reproduktionsdaten erfasst und ausgewertet. Für die Brutsaison 2009 ergab sich eine maximale Brutpaarzahl von 42 Paa­ren. Von insgesamt 41 geschlüpften Küken wurden 13 flügge, was einem Bruterfolg von 0,31 flüggen Küken pro Brutpaar entspricht. Dieser Wert liegt deutlich unter den 0,9 flüggen Küken pro Brutpaar, die WENDELN& BECKER(1998, Vogelwelt 119: 209­213) als nötig ansehen, um den Bestand einer Kolo­nie langfristig zu sichern.

Weiterhin wurden Fütterungen beobachtet, um das Nahrungsspektrum und die Fütterungsrate der Flussseeschwalben am Parsteiner See zu erfassen. Den Hauptbestandteil der Nahrung bildeten mit 97,83% Fische. Barsch(Perca fluviatilis), Ukelei (Alburnus alburnus) und Plötze(Rutilus rutilus) nahmen dabei einen Anteil von 84,44% an den Beutefischen ein. Insekten wurden nur zu 2,17% verfüttert. Die durchschnittliche Fütterungsrate lag bei 1,19 Beutetieren pro Paar pro Stunde und bei 0,58 Beutetieren pro Küken pro Stunde.

Zusätzlich zu den Fütterungen wurden Wetterda­ten ausgewertet, um herauszufinden, ob es Zusam­menhänge zwischen Fütterungen und verschiede­

nen Wetterparametern gibt. Diese konnten jedoch nicht eindeutig nachgewiesen werden.

Ein weiteres Ziel der Arbeit war es herauszufin­den, ob die bestehenden Schutzmaßnahmen für die Kolonie ausreichend sind und inwiefern diese verbessert werden können. Dazu wurden auf den beiden in der Nähe der Kolonie gelegenen Cam­pingplätzen Pehlitzwerder und Parsteiner See Um­fragen durchgeführt, um die Bekanntheit und Ak­zeptanz gegenüber der Kolonie zu ermitteln. Ergeb­nis dieser Umfrage war, dass die Kolonie auf dem Campingplatz Parsteiner See nahezu unbekannt ist. Auf dem Campingplatz Pehlitzwerder hingegen war sie den meisten Besuchern bekannt, vor allem dann, wenn die Befragten schon mehrfach Gäste des Campingplatzes waren. Als weiteres Ergebnis der Umfragen ergab sich, dass die Funktion der Bo­jenreihe oftmals nicht bekannt war. Während der Beobachtungen der Kolonie wurden mehrfach Boo­te innerhalb der eigentlich durch die Bojenreihe ab­gesperrten Bucht gesehen. Diese Schutzmaßnahme erfüllt demzufolge nicht ausreichend ihren Zweck. Um mögliche Verbesserungen zu initiieren, wurde ein Termin mit der Unteren Naturschutzbehörde und der Naturwacht vereinbart. Im Rahmen dieses Termins wurden Verbesserungen der Schutzmaß­nahmen beschlossen.