Langgemach et al.: Schlechte Reproduktionsergebnisse beim Schreiadler
W} 8’
Abb. 3: Horst eines nicht brütenden Weibchens am 8. Juni 2009(weiteres siehe Text). Foto: P. Sömmer, K. Graszynski. Fig. 3: Eyrie of a non-breeding female on 8" June 2009(see text for more information).
samt 60 Gelegen). Abb. 4 zeigt, dass die Gelegegröße von Jahr zu Jahr nicht unerheblich variiert. Nur im Jahr 2005 war die Gelegegröße so niedrig wie 2009, allerdings entsprach der Bruterfolg 2005 fast genau dem langjährigen Mittel von 0,63. WENDLAND (in GLUTZ VON BLoTzHEIM et al. 1971) nennt für 121 mitteleuropäische Gelege einen Mittelwert von 1,8 Eiern. Da hier die Originalwerte nicht verfügbar sind, lässt sich der relativ geringe Unterschied zum derzeitigen Brandenburger Mittel nicht statistisch prüfen.
Tab. 1 und Abb. 5 zeigen die Maße von fünf gescheiterten Eiern aus dem Jahr 2009 im Vergleich mit dem Mittelwert der Vorjahre sowie Literaturangaben. Die Maße liegen tendenziell eher unter den bei MAKATscH (1974) und WENDLAND (in GLUTZ Von BLOTzHEIM et al. 1971) genannten Mittelwerten, teils sogar unter den dort angeführten Minimalwerten. Zu beachten ist, dass MAKATSCH (1974) komplette und intakte Gelege gesammelt hat, während die Maße von 2009 von unbefruchteten oder abgestorbenen Eiern stammen. Die Maße brandenburgischer Eier aus den Jahren 2004 bis 2008 stammen sowohl von gescheiterten Eiern als auch von Eiern,
die im Rahmen des Jungvogelmanagements für die künstliche Erbrütung geborgen wurden, also überwiegend zweitgelegten Eiern, die beim Schreiadler in der Regel kleiner sind(Henrıcı 1951, MeyBURG 1970). Aufgrund dieser Unterschiede schon zwischen erstem und zweitem Ei und der kleinen Stichprobe 2009 verbieten sich statistische Vergleiche und es ist lediglich eine tendenzielle Aussage möglich. Hervorzuheben ist, dass 2009 einige Eier zu den kleinsten gehören, die bisher überhaupt gemessen wurden(vgl. MEYBURG 1970, WENDLAND in GLUTZ VON BLOTzHEIM et al. 1971) und auch Eier aus Einergelegen teils sehr klein waren(s. Tab. 1). Geprüft wurde, ob die vier erfolgreichen Bruten des Jahres 2009 von überdurchschnittlich erfolgreichen Paaren stammten. Abb. 6 zeigt den mittleren Bruterfolg von 26 Brutrevieren aus dem Zeitraum 1991 bis 2008, d. h. unter Ausschluss des Jahres 2009. Die Zahl auswertbarer Bruten pro Revier rangiert zwischen 6 und 17. Reviere mit weniger Daten zum Bruterfolg wurden ausgeschlossen, um Ausreißer durch geringen Stichprobenumfang auszuschließen. Abb. 6 zeigt, dass drei der erfolgreichen