Heft 
Band 18
Seite
65
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Otis 18(2010): 65- 76

Brutvogelkartierung im Heideprojekt Niederlausitz 2008

Kristina Conrad& Björn Conrad

Conrap, K.& B. ConraD(2010): Brutvogelkartierung im Heideprojekt Niederlausitz 2008. Otis 18: 65-76. Für das Heideprojekt Niederlausitz wurde 2008 eine Brutvogelerfassung auf einem 630 ha großen Heidegebiet im NSGForsthaus Prösa im Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft durchge­führt. Die lebensraumtypischen Leitarten für Sandheiden Brachpieper, Steinschmätzer, Wiede­hopf, Raubwürger, Ziegenmelker, Heidelerche, Schwarzkehlchen und Neuntöter, weitere seltene Heidearten wie Grauammer, Braunkehlchen, Wiesenpieper und Sperbergrasmücke sowie Gold­ammer und Feldlerche wurden erfasst. Nach 20jähriger Aufgabe des TÜP Hohenleipisch war im Jahr 2008 noch knapp die Hälfte der Fläche als Offenland(mit bis zu 30% Gehölzdeckung) vor­handen. Die verschiedenen Stadien der natürlichen Wiederbewaldung waren auf dem Schießplatz schon deutlich weiter fortgeschritten als auf dem Taktikgelände. Von den 14 Vogelarten brüteten im UG elf Arten. Dabei war die Goldammer der häufigste Brutvogel, gefolgt von Heide- und Feld­lerche. Die Siedlungsdichte war im UG im Vergleich zu anderen Gebieten gering. Bei den Leitarten der Sandheide konnte nur beim Ziegenmelker eine vergleichsweise hohe Siedlungsdichte festge­stellt werden. Im Vergleich zu Untersuchungen im Jahr 2000 war ein genereller Abnahmetrend der Brutbestände zu erkennen. Der Rückgang der Revierzahlen war bei Feldlerche, Schwarzkehlchen, Brachpieper und Grauammer besonders drastisch. Als Ursache des Bestandsrückganges wurde für diese Arten die fortschreitende Wiederbewaldung und der damit einhergehende Verlust von Lebensraum angesehen. EinzigerGewinner der Wiederbewaldung war der Ziegenmelker mit einer erheblichen Zunahme der Reviere. Der Bestand des Wiedehopfes konnte sich auf dem selben Niveau erhalten. Aus den Habitatansprüchen der Leitvogelarten der trockenen Sandheiden wurde ein Leitbild für die Heidegebiete entworfen. Um einen weiteren Rückgang der Bestände der unter­"suchten Vogelarten zu verhindern, wurden notwendige Pflegemaßnahmen abgeleitet, die teilweise schon im Winter 2008/2009 umgesetzt wurden.

Conrap, K.& B. Conrap(2010): Breeding bird mapping in the Lower Lusatia heathland project in 2008. Otis 18: 65-76.

For the Lower Lusatia heathland project a breeding bird census was conducted over a 630 ha heath­land area in the Forsthaus Prösa nature reserve within the Niederlausitzer Heidelandschaft Na­ ture Park . Birds recorded in the census included typical species of sandy heathland habitat type such as Tawny Pipit, Wheatear, Hoopoe, Great Grey Shrike, Nightjar, Woodlark , Stonechat and Red-backed Shrike, as well as further rare heathland species including Corn Bunting, Whinchat , Meadow Pipit, Barred Warbler, Yellowhammer and Skylark. In 2008, after 20 years of non-use of the former Hohenleipisch military training area, almost half of the area was open countryside (with some 30% woodland cover). The natural restocking of woodland varied between different areas(shooting ranges and manoeuvre areas). Eleven species were found as breeding birds in the study area. Yellowhammer was the most common species followed by Woodlark and Skylark. The breeding density in the study area was low in comparison to other areas. In respect of indicator species of sandy heathland only Nightjar showed a comparatively high breeding density. Com­pared to studies in 2000 there was a general decline in breeding pair numbers. This decline was drastic for Skylark , Stonechat, Tawny Pipit and Corn Bunting. The reason for the decline is loss of suitable habitat due to progressive restocking of woodland. The Nightjar is the only winner in this process with a remarkable increase in numbers. Hoopoe numbers remained stable. A habitat model for the heathland area was developed on the basis of habitat preferences of the dry sandy heathland indicator species. Necessary improvement measures were identified in order to prevent a further decline in the populations of the bird species studied. This will be in part implemented in winter 2008/2009.

Kristina& Björn Conrad, Dresdener Str. 21, 04924 Bad Liebenwerda ; E-Mail: bjoern.conrad. bundesimmoblien.de