Heft 
Band 18
Seite
69
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Conrad& Conrad: Brutvogelkartierung im Heideprojekt Niederlausitz 69 lt A

Ergebnisse

Gehölzdeckung der Heidegebiete

Im Jahr 2008 hatte knapp über die Hälfte des UG Offenland-Charakter(mit bis zu 30% Gehölzde­ckung). Die Gehölzdeckung(in Überschirmungs­klassen) war in den zwei Heidegebieten unter­schiedlich(Abb. 3).

Im Jahr 2008 wies das Taktikgelände einen hohen Anteil an Offenfläche mit geringem Gehölzbesatz (0-10%), aber auch schon ein Viertel geschlossene Waldfläche(z. T. aufgeforstet) auf. Als ehemaliger Übungsplatz für das Befahren mit Panzern wurde hier der Oberboden durch Verdichtung und an­schließende Winderosion stärker geschädigt. Beide Faktoren sind für eine Wiederbewaldung ungün­stig und führen zu einem langsameren Verlauf der Sukzession. Auf dem Schießplatz war die Wieder­bewaldung schon weiter fortgeschritten, erkennbar an den größeren Anteilen der Flächen mit> 30%­100% Gehölzbedeckung. Hinzu kommt, dass die Offenfläche durch Vorwaldbestände in vier separa­te Teilflächen fragmentiert wird. Ein verjüngungs­hemmendes Offenlandklima ist hier weniger aus­geprägt als auf dem Taktikgelände. Auch deshalb läuft die Sukzession hier schneller ab.

Vorkommen der ausgewählten Vogelarten

auf den Heidegebieten im Jahr 2008

Beide Heidegebiete wiesen eine typische Brutvo­gel-Ausstattung für trockenen Sandheide auf. Die insgesamt häufigste Art war die Goldammer , ge­folgt von der Feldlerche. Für diese beiden Arten

Abb. 3: Gehölzdeckung in den Heidegebieten Taktik­gelände und Schießplatz im NSGForsthaus Prösa im Jahr 2008.

Fig. 3: Tree and shrub cove­rage in the shooting range and manoeuvre area in the Forsthaus Prosa nature re­serve in 2008.

>10-30

stellten die Heiden und Sandtrockenrasen wichtige Rückzugsgebiete aus der Agrarlandschaft dar. Von den Leitarten von Heidelandschaften war die Hei­delerche am häufigsten vertreten. Der Ziegenmel­ker kam stet in der Heide und den angrenzenden Wäldern vor. Die hohe Zahl der Reviere zeigt den naturschutzfachlichen Wert des Gebietes für diese Art. Der Neuntöter kam ebenfalls mit großer Ste­tigkeit vor und war häufig an den Dornsträuchern zu finden. Der Bestand des Wiedehopfes war in den letzten zehn Jahren gleich bleibend. Die Nisthil­fen wurden gut angenommen. Schwarzkehlchen, Brachpieper und Raubwürger waren sehr selten anzutreffen. Der Steinschmätzer konnte als Brut­vogel nicht nachgewiesen werden, er kam nur als Durchzügler vor.

Von den seltenen Brutvögeln der Heide kamen nur die Grauammer und die Sperbergrasmücke in geringer Anzahl vor. Das Braunkehlchen wurde nur als Durchzügler, der Wiesenpieper überhaupt nicht registriert. Das UG scheint für diese Arten nur sub­optimal bzw. ungünstig zur Besiedlung zu sein.

Die Verteilung und die Siedlungsdichte der Brut­vögel waren in beiden Heidegebieten in etwa gleich (Abb. 4). Auf dem Taktikgelände war die Dichte von Goldammer , Feldlerche und Wiedehopf geringfü­gig höher. Dagegen waren auf dem Schießplatz eine deutlich höhere Dichte des Neuntöters und eine ge­ringfügig höhere Dichte des Schwarzkehlchens zu finden. Zusätzlich sind auf dem Schießplatz noch der Raubwürger und die Sperbergrasmücke festge­stellt worden In beiden Gebieten verteilten sich mit gleich hoher Dichte Heidelerche und Ziegenmelker.

MM Schießplatz Mm Taktikgelände

>30-50>50-70>70-<100 100

Überschirmung in%