Heft 
Band 18
Seite
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Conrad& Conrad: Brutvogelkartierung im Heideprojekt Niederlausitz 73 El tl A Kan

Aufdem TÜP Altengrabow im Grenzgebiet Branden­burg/Sachsen-Anhalt wurden Anfang der 1990er Jahre durchschnittlich 0,11 singende Männchen/ 10 ha in der mit Pioniergehölzen aufgelockerten Sandoffenlandschaft und bis zu 0,73 singende Männchen/10 ha in der Besenginster-Kiefernheide erfasst. Vergleichende Untersuchungen auf TÜP bei Fohrde , Brielow, Egerlinde, Klein Briesen, Wei­zengrund und Kirchmöser werden mit 0,13 bis 0,15 BP/10 ha angegeben(ALEx& FLESCHNER 1994). Auch in der Lüneburger Heide wurden Dichten mit 0,1­0,15 BP/10 festgestellt. In den 1970er Jahren wur­den die besten Werte z. B. im ehemaligen Kreis Fin­ sterwalde mit 0,2-0,4 BP/10 ha beschrieben.

Als einzige von den acht Leitarten der trockenen Sandheide hat der Ziegenmelker von der fortschrei­tenden Sukzession profitiert. Augenscheinlich sind die Gebiete für diese Art derzeit optimal. Die lückig gewachsenen Vorwälder boten ein Mosaik von of­fenen Sandflächen und Krautvegetation. Gehölzin­seln wechselten sich mit offenen Bereichen ab. Die Reviere waren hauptsächlich in den 20-jährigen, natürlich entstandenen Vorwäldern aus Kiefer, Ei­che und Birke mit Calluna-Unterwuchs zu finden. Auf den TÜP Jüterbog-West und Jüterbog -Ost wur­den vom Ziegenmelker ähnliche Strukturen bevor­zugt besiedelt(OHLSCHLÄGER& RYSLAVY 1998).

In Zukunft wird aber für den Ziegenmelker durch die weiter fortschreitende Sukzession und der damit zunehmenden Bewaldung eine negative Bestands­entwicklung auf dem UG prognostiziert.

Heidelerche Lullula arborea Im UG lag die Revierdichte der Heidelerche im Jahr

45 Abb. 6: Anzahl der Reviere des Ziegenmelkers in den 40 Heidegebieten Taktik- 35 gelände, Schießplatz und 30 dem gesamten UG im NSG Forsthaus Prösa in den 25 Jahren 2000 und 2008. 20 Fig, 6: Number of Nightjar territories in the heath- 15 land shooting range and ma­noeuvre area of the complete study area in the Forsthaus Prosa nature reserve in the

years 2000 and 2008.

Anzahl Reviere

Taktikgelände

2008 mit 68 Revieren bei 1,08 Rev./10 ha. Sie kam dabei in beiden Gebieten gleich häufig vor.

Die Heidelerche kam hauptsächlich in der Halb­offenlandschaft vor. Über die Hälfte der Reviere lag auf Flächen mit max. 10% Überschirmung. Auf Flächen mit mehr als 50% Gehölzbedeckung waren nur noch sehr wenige Reviere der Heidelerche zu finden. Diese Reviere hatten aber trotzdem immer eine Verbindung zu Offenflächen.

Nach Literaturangaben variiert die Siedlungs­dichte der Heidelerche stark. Im UG lag sie im mitt­leren Bereich, im Vergleich zu anderen ehemaligen TÜP in Brandenburg war der Wert hoch. Gleich hohe Werte von 1,1 BP/10 ha wurden auf einer 81 ha großen Brandfläche der Fahlen Heide festgestellt. Die höchste Dichte von 2,7 BP/10 ha wurde auf Sanddünen mit Pioniervegetation und eingestreu­ten Kiefern gefunden. Auch die Größe des Heide­gebietes spielt eine Rolle. Heideflächen von 100 bis 250 ha werden mit Werten von 0,05 bis 0,25 BP/10 ha und über 250 ha große Gebiete mit 0,1 BP/10 ha angegeben(GLUTZ von BLOTZHEIM& BAUER 1985). Auf dem TÜP Altengrabow in Brandenburg wurden 0,4 BP/10 ha auf den Heideflächen gefunden. Verglei­chende Untersuchungen im Westhavelland und Hohen Fläming ergaben Werte von 0,15 bis 0,25 BP/10 ha(ALEx& FLESCHNER 1994).

Obwohl sich die Gebiete Schießplatz und Taktikge­lände in der Bestockung unterschieden, war die Hei­delerche im Jahr 2008 gleich häufig. Das Taktikgelän­de hatte sowohl einen größeren Anteil an offener wie auch dicht bewachsener Fläche. Anscheinend sind die für die Heidelerche wichtigen Übergangsbereiche in beiden Gebieten ähnlich häufig.

Schießplatz gesamtes UG