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einem Schwarzstorchhorst bzw. am Boden, vom 10. April 1884(A. Kricheldorff) und 8. April 1905 (G. Schulz, F. Menzel).
Schwarzstirnwürger Lanius minor: Die Eiersammlungen zeigen, dass die Art nach 1895 noch verbreitet war und auch noch nach 1921 Brutnachweise gelangen: 8. Juni 1892 Rietz bei Bran denburg/H .(G. Stimming), 10. Juni 1892 Kl. Kreutz (G. Stimming), 10. Juni 1894 Selchow(A. Gressin), 5. Juni 1895 wieder bei Rietz(G. Stimming), 10. Mai 1896 Warchau bei Wusterwitz (G. Stimming), 3. Juni 1896 Mark Brandenburg(A. Gressin), 2. Juni 1897 Mark(A. Gressin), 6. Juni 1897 Mötzow(G. Stimming), 7. Juni 1902 Oranienburg (A. Gressin), 12. Juni 1902 Hohnorin bei Berlin (F. Menzel), 5. und 8. Juni 1903 Mark(A. Gressin), 7.Juni1905 bei Mahlow (L.von Boxberger), 7. Juni 1908 Mark(A. Gressin), 3 BP bei Wustermark 1911(Hesse 1912, was geschah mit den Gelegen? E. Hesse sammelte zu der Zeit noch für andere, u. a. für A. Koenig.), 10. und 18. Juni 1911 Fürstenwalde (A. Kricheldorff), 6. Juni 1921 Mötzow(R. Stimming), 9. und 15. Mai 1926 Wusterwitz/Kirchmöser (R. Stimming), 16. Mai 1928 Wusterwitz (R. Stimming).
BORCHERT(1927) nennt aus den zwanziger Jahren noch Daten aus dem angrenzenden Anhalt, Kuyk(1939) einen Brutnachweis für 1924 aus Mecklenburg und TomıALojc& STAWARCZYK(2003) bringen Nestfunde bis in die 1940er Jahre aus Schlesien und Pommern .
Die Daten der o. g. letzten drei Gelege liegen recht zeitig(s. aber NIETHAMMER 1937-1943, TISCHLER 1941 sowie BAUER et al. 2005). R. Stimming war ein ausgewiesener Kenner der Art. Interessanterweise stammt das nach dem 18. Juni 1976 wohl gesammelte Gelege aus der Region der letzten Brutnachweise in Brandenburg . In einem Pappelfeldgehölz mit spärlich Weißdorn und vielen Kopfweiden östlich Mötzow befand sich das Nest in 2 m Höhe in einer Weißdorngabel am Gehölzrand und enthielt 4 Eier, ein Altvogel, überhaupt nicht scheu, warnte anhaltend(vgl. MAkaATscH 1981).
Schlagschwirl Locustella fluviatilis: Die Art erst ab 1916 in der Landesavifauna als Brutvogel zu führen ist nicht richtig. Stımmiınc(1928)
Otis 18(2010)
nennt Gelege vom 12. Juni 1890 bei Gollwitz bei Brandenburg/H . und vom 3. August 1896 von Klein Kreutz am gegenüberliegenden Havelufer. KUMMER (1990b), in dessen Sammlung die Gelege gelangten, erkannte sie als Schlagschwirleier an. BORCHERT (1927) schreibt:„Stimming besitzt ein Gelege aus dem Großwusterwitzer Seengebiet; die Zeit ist nicht mehr festzustellen.“
Die Kritik von STEINBACHER(1962) am Neststandort etc. entkräftet- was die Artdiagnose betrifft Kummer(1990b). Ich habe beide Gelege 1978 im Beisein von Dr. Helmstaedt bei Dr. Kummer und 2009 im Heineanum Halberstadt gesehen als sie mit Schlagschwirleiern aus den 1950er Jahren, gesammelt bei Schollene/Untere Havel, verglichen wurden. Kummer verwies dabei darauf, dass fluviatilis-Eier im Vergleich zu denen des Rohrschwirls heller, im Vergleich zu denen des Feldschwirls größer seien. Dr. J. Kummer war erst Arzt in Schollene , dann in Stendal . Seit 1943 Mitglied der DOG beschäftigte er sich neben der Oologie auch intensiv mit der Entomologie.
Die Angaben von StimmıincG(1928) zum Fundort „Seggenkaupen dicht über dem Wasser“ bei Gollwitz verweist auf das Mündungsgebiet der Emster mit der Insel der Krummen Havel und das Havelufer nördlich des Ortes, einem FlussauenErlen/Weiden-Wiesengebiet. In dem noch heute in Teilen urwüchsigen Gebiet gibt es regelmäßige Nachweise des Schlagschwirls, jedoch nur wenige von Rohr- und Feldschwirl.
Kumk(1939) erkennt ein Gelege von 1861 bei Neu brandenburg an.
Schwarzkehlchen Saxicola rubicola: Die Art war bereits vor 1960 Brutvogel in Brandenburg . Im Museum A. Koenig befindet sich ein Gelege vom 28. Mai 1905 aus Frankfurt/O .(A. Gressin). Die Eier gleichen der Serie von Gelegen aus Hessen und dem Gelege vom 10. Mai 1908(F. Menzel) aus Schlesien . Aus der Neumark datiert ein Gelege von 1911 (H. Geyr von Schweppenburg). Borchert(1927) teilt Brutdaten für Anhalt von 1823-1917 mit.
Eier des Schwarzkehlchens sind völlig verschieden von denen des Braunkehlchens(MaKATscH 1974/1976).