Heft 
Band 18
Seite
115
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Kleine Mitteilungen

Rotfußfalke (Falco vespertinus ) auf nächtlicher Libellenjagd

bei Vollmond

Martin Löschau

WW LöscHAU, M mond., Otis 18: 115.

.(2010): Rotfußfalke(Falco vespertinus ) auf nächtlicher Libellenjagd bei Voll­

Am 24.8.2010 jagte ein weiblicher Rotfußfalke bei Zachow(Havelland) nachts bei Vollmond er­

folgreich Großlibellen.

LöscHAU, M.(2010): Red-footed Falcon (Falco vespertinus) nocturnally hunting dragonflies

at full moon. Otis 18: 115.

On 24.08.2010 a female Red-footed Falcon near Zachow(Havelland) successfully caught dragon­

flies at night under a full moon .

Martin Löschau, Falstaffweg 46, 13593 Berlin ; E-Mail: martin.loeschau@web.de

Auf der Rückfahrt von einem nächtlichen Pirsch­gang auf Schwarzwild bemerkte ich in der Zacho­wer Feldmark(Havelland) am 24.8.2010 um 1.00 Uhr nachts im hellen Licht bei Vollmond und auf­geblendeten Autoscheinwerfern über einem 4m breiten hellsandigen Feldweg zahlreiche Nachtfal­ter und Hunderte von umherschwirrenden Groß­libellen. Die Insekten befanden sich hauptsächlich 2 bis 5 m über dem Erdboden auf einer Weglänge von 200 m abseits von Gewässern. Im gleichen Au­genblick als ich die Insekten sah, flog von unten kommend und nur 15 m von mir entfernt ein klei­ner Falke in die Libellenmenge und fing nach einem flatternden Wendemanöver eine Libelle. Im hellen Scheinwerferlicht leuchteten Oberkopf und Nacken des adulten weiblichen Rotfußfalken fast goldgelb.

Auch die sonstige Gefiederfärbung- wie die dunk­le Augenpartie, die blassgelben Wangen, der graue Rücken und Schwanz mit seiner Bänderung und der orangegelbe Bauch-/Brustbereich- war be­stens erkennbar. Selbst die orangegelbe Wachshaut des Schnabels leuchtete im Scheinwerferlicht.

Während meiner vierminütigen Beobachtungs­zeit(bis 1.04 Uhr) fing der Rotfußfalke siebenmal erfolgreich Großlibellen. Nach jedem Fang landete er sofort auf dem Acker unmittelbar neben dem Weg, um dann nach kurzer Zeit wieder hochzuflie­gen und sich erneut auf die zahlreichen Libellen zu stürzen. In den darauffolgenden Tagen und Näch­ten suchte ich die Umgebung vergeblich nach Libel­len und Rotfußfalken ab.