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Band 19 Sonderheft
Seite
13
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Ryslavy et al.: Die Brutvögel in Brandenburg und Berlin - Ergebnisse der ADEBAR-Kartierung 13

Tab. 7: Anteile der Baumarten/-artengruppen nach Wuchsgebieten in Brandenburg in%. Quelle: Bundeswaldinven­

tur 2002.

Table 7: Proportions of tree species in different growth areas in Brandenburg in%.

Baumarten/-gruppe Norden Mitte/ Berlin Süden

alle Laubbäume 37 43 20 Eiche 33 53 14 Rotbuche 79 18 3 Sonstige Laubbäume hoher Lebensdauer 17 53 30 Laubbäume niedriger Lebensdauer 32 44 24

alle Nadelbäume 28 45 27 Kiefer 26 45 29 Lärche 34 31 35 Fichte 67 22 11 Douglasie 53 38 9

Bei der Betrachtung des Oberstandes ergibt sich für die Region Berlin-Brandenburg ein Nadelholzanteil von 82% und ein Laubholzanteil von 18%(Tab. 6). Aus dieser landesweit bezogenen prozentualen Ver­teilung von Laub- und Nadelholz zeigt sich jedoch noch nicht das standörtlich bedingte Nord-Süd-Ge­fälle im Laub-Nadelholz-Anteil in Brandenburg . Im Norden Brandenburgs ist wesentlich mehr Laub­holz bestandsbildend, wodurch sich das Waldbild im Norden deutlich vom überwiegend mit Nadel­holz bestockten Süden abhebt(Tab. 7). Im Süden sind die natürlichen Standortbedingungen über­wiegend arm, was in der potenziell natürlichen Ve­getation vielfach Kiefernwälder bzw. Kiefern-Trau­beneichen-Wälder bedeuten würde.

Die aktuelle Baumartenverteilung im Land Bran­ denburg bringt deutlich zum Ausdruck, dass das Waldbild Brandenburgs wie in keinem anderen Bundesland durch die Kiefer dominiert wird(fast vier Fünftel). Anteilsbezogen folgen dann die Laub­bäume mit niedriger Lebensdauer(wie Birke und Erle) mit 9%. Die Eiche, die eigentlich die bestim­mende Baumart der südliche Hälfe in der potenziell

natürlichen Vegetation ist, bringt es nur auf einen Anteil von knapp 5%. Im Norden sollte die Buche prägend sein, ist aber mit einem Anteil von 3% ebenfalls deutlich unterrepräsentiert.

Altersklassenverteilung der Baumarten: Die Al­tersklassenverteilung bei den drei Hauptbaumar­ten ist in Brandenburg/Berlin sehr unausgewogen und zeigt eine deutliche Dominanz der 40-59jähri­gen Bäume(Tab. 8), was seine Ursache in kriegsbe­dingten Waldbränden und Reparationshieben nach dem 2. Weltkrieg hat. Bei Betrachtung der Alters­gruppen aus ökologischer Sicht fällt negativ auf, dass etwa 80% aller Bäume jünger als 100 Jahre sind. Älter als 120 Jahre sind nur etwas über 7% al­ler Bäume! Und dies, obwohl Buchen über 300 und Eichen sogar bis 1.000 Jahre alt werden können.

Ein überdurchschnittlich hoher Flächenanteil (29%) befindet sich in der Altersklasse 40-59 Jahre, gefolgt von den Altersklassen 60-79 und 20-39 mit jeweils knapp 17%.

Von der in Brandenburg 710.246 ha umfassenden Kiefernfläche befinden sich 29% in der Altersklas­

Tab. 8: Altersklassenverteilung der Bäume in Brandenburg im Jahr 2008. Quelle: Statistisches Jahrbuch Land Branden­ burg

2009.

Table 8: Age-class distribution of trees in Brandenburg in 2008.

Altersgruppe(Jahre) Baumarten/-artengruppe 0-19 20-39 40-59 60-79 80-99 100-119>120 Insgesamt 5,9 16,1 28,0 16,5 14,2 12,0 73 Gemeine Kiefer 4,3 16,6 28,9 15,6 15,3 13,3 6,0 anderes Nadelholz 12,8 33,9 34,3 10,4 4,5 2,9 12 Eiche 16,6 5,7 8,9 13,7 12,5 15,4 274 Rotbuche 3,1 2,0 5,3 13,4 15,4 16,1 44,7 sonstiges Hartlaubholz 18,5 12:6 23,8 25,4 10,3 5,6 3,8 Weichlaubholz 8,3 12,5 34,8 27,9 10,8 4,0 1,7