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Band 19 Sonderheft
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se 40-59 Jahre. Deutlich von diesem Trend weicht die Rotbuche ab, wo 44% der Fläche von Bäumen über 120 Jahre bestanden sind. Ein relativ ausgewo­genes Bild zeigt die Eiche an, die auf einer Fläche von 52.835 ha in Brandenburg vorkommt.

2.3.4 Gewässer

Die Wasserfläche von Brandenburg und Berlin be­steht hauptsächlich aus kleinen und großen abge­schlossenen Seen, Teichgebieten, Kanälen, Flüssen mit Seen oder seenartigen Erweiterungen, etlichen Bachläufen sowie zahlreichen Kleingewässern. Aufgrund seiner eiszeitlichen Entstehungs­geschichte ist Brandenburg reich an natürlich entstandenen Seen. Mit etwa 3.000 Seen(>1ha Größe) und ca. 33.000 km Fließgewässer(Flüsse, Bäche, Kanäle)- davon knapp 2.500 km Fließge­wässer I. Ordnung- ist Brandenburg eines der wasserreichsten Bundesländer. Hinzu kommen ca. 660 künstlich angelegte Teiche. Mit insgesamt ca. 104.800 ha Wasserfläche weist Brandenburg einen Anteil von 13% an der deutschen Wasserfläche auf. Auch Berlin ist mit knapp 7% im Bundesvergleich als gewässerreich einzuordnen. Wasserreicher sind nur die Bundesländer Bayern und Mecklenburg­Vorpommern(je 16%). Das Verhältnis wird sich in den kommenden Jahren sogar noch ändern, wenn in

Otis 19(2011), Sonderheft

der Lausitz (Brandenburg und Sachsen ) insgesamt ca. 26.000 ha ehemalige Flächen von Braunkohle­tagebauen geflutet werden bzw. teilweise bereits geflutet worden sind(z. B. Senftenberger See/OSL , Gräbendorfer See/OSL , Helene-See/FF u.a.).

Die meisten natürlichen Seen sind unter 100 ha groß. Größen von über 1.000 ha weisen lediglich vier Seen auf(Tab. 8). Die größten Seen sind der Schwielochsee/LOS und der Scharmützelsee/LOS. Die Wassertiefe der Mehrzahl der Seen ist relativ gering und beträgt meist unter 10 m. Bezüglich der Wassertiefe herausragend sind der Stechlinsee(bis 70 m) und der Werbellinsee (bis 55 m). Besonders in den Niederungsgebieten von Havel , Rhin , Nu­ the , Notte, Spree und Dahme sind die Seen sehr flach(eutrophe und polytrophe Flachseen) und oft von größeren Verlandungsbereichen umgeben und damit für zahlreiche Wasser- und Feuchtgebiets­vogelarten von großer Bedeutung, z. B. der Gülper See/HVL , Rietzer See/PM, Blankensee/PM-TF, Rangsdorfer See/TF oder die Schauener Seen/LOS. Die oligotrophen und mesotrophen, tiefen Seen in Nordbrandenburg sind dagegen nur für rela­tiv wenige Wasservogelarten interessant, z. B. der Wummsee/OPR und der Stechlinsee/OHV , der zu­dem die beste Wasserqualität aller Seen im Land besitzt.

Neben Sachsen besitzt Brandenburg die meisten Teichgebiete in Deutschland . Die Teiche sind meist

Tab. 9: Ausgewählte Seen und Speicher in Brandenburg und Berlin . Table 9: Selected lakes and reservoirs in Brandenburg and Berlin .

Gewässer Kreis Fläche Größte Mittlere Seespiegelhöhe (ha) Tiefe(m) Tiefe(m) über NN(m) Natürliche Seen Schwielochsee LOS 1.327 7. 2,9 40,8 Scharmützelsee LOS 1.210 31 9,9 38,3 Unteruckersee UM 1.031 19 9,9 17,4 Parsteiner See BAR 1.009 31 5,6 44,2 Ruppiner See OPR 807 24 9,0 36,5 Beetzsee BRB 801 9 2,8 28,1 Werbellinsee BAR 795 55 19,6 433 Grimnitzsee BAR 783 10 4,5 64,7 Schwielowsee PM 783 9 2,8 29,3 Müggelsee B 766 Z7 4,9 323 Oberuckersee UM 618 28 9,7 17,8 Stechlinsee OPR 412 70 23,5 59,6 Tegeler See B 384 16 7,9 31,4 Speicher* Speicher Niemtsch (Senftenberger See ) OSL 1.082 26 5,5 98,9 Talsperre Spremberg SPN 683 10 31 92,5

Dossespeicher Kyritz(Obersee) OPR 335 12 3,8 41,4

* Wasserfläche bei Normalstau