falke oder Dohle, da oft die Einflugsmöglichkeiten verschlossen wurden. Kompensierbar waren solche Brutplatzverluste nur durch Anbringen von Nistkästen, was allerdings nur regional gelang.
Verstärkt wurden besonders in den Dörfern und in Stadtrandlagen Flächen durch den Bau fester Straßen, Geh- und Radwege versiegelt. Es erfolgten Begrünung von Brachflächen und Zurückdrängung der ruderalen Randstrukturen durch ständige Mahd. Im Zusammenhang mit den Siedlungen stehen auch die Veränderungen in der Organisation der Abfallentsorgung. Auch wenn die Standorte der meisten Deponien außerorts lagen, ist das Schließen und Abdecken der vielen kleinen Hausmülldeponien zu erwähnen. Schließlich sind im Jahr 2005 dann auch die letzten großen zentralen Deponien für Siedlungsabfall geschlossen worden. Übrig blieben nach 2005 ganze fünf(von vorher 36) Hausmülldeponien in Brandenburg .
Gewässer: Durch den Bau moderner Klärwerke und zentraler Abwasserentsorgungsanlagen verringerte sich die Abwasserbelastung der Seen und Fließgewässer nach 1990 deutlich. Die Gewässer wurden nährstoffärmer und die Sichttiefen nahmen zu. Die vormals stark geschädigten wasserständigen Verlandungszonen erholten sich. Insbesondere Schilfröhrichte zeigten starke Zuwüchse und dehnten sich deutlich aus. In den Teichgebieten wurde die Massenfischzucht mit industriemäßiger Zufütterung eingestellt und die Bewirtschaftung dentlich extensiviert.
Infolge der Komplexmelioration in den 1970er und 1980er Jahren durchzieht heute ein weitverzweigtes Grabensystem unsere märkische Landschaft. Allein 80% der Fließgewässer sind so künstlich entstanden, während natürliche Fließgewässer u. a. durch Vertiefung und Begradigung hydraulisch derart verändert wurden, dass das Wasser schneller aus unserer Landschaft abfließt.
Die Einstellung des Betreibens von Schöpfwerken nach der politischen Wende führte lokal zu Wiedervernässungen und dem Entstehen neuer dauerhafter Überstauungsflächen und Gewässer mit attraktiven Wasservogellebensräumen.
Moore : Seit 1970 verlor Brandenburg durch Entwässerung eine Moorfläche von ca. 70.000 ha. Naturnahe Moore gibt es heute nur noch auf 8% der Moorfläche! Der Verlust an naturnahen Moorlandschaften war in Brandenburg v. a. das Resultat der Komplexmelioration in den 1970er und 1980er Jahren. Verlangsamt setzte sich die Zerstörung
von Mooren auch in den letzten beiden Jahrzehnten fort. Wirksame gegensteuernde Maßnahmen konnten kaum initiiert werden, da selbst konkrete Aussagen zur Stabilisierung des Wasserhaushaltes meist nicht einmal in NSG-Verordnungen verankert wurden. Die aktuellen Hauptgefährdungsursachen sind neben der landesweiten Eutrophierung v. a. großflächig sinkende Grundwasserspiegel auf den Hochflächen und in den Niederungen. Die besondere klimatische Situation in Brandenburg sowie die Auswirkungen des Braunkohlebergbaus in der Niederlausitz auf sommerliche Abflüsse in die Spree und die Havel wirken ebenso negativ auf die Grundwasserbilanz. Das in der Landschaft- v. a. in den Mooren - zurückhaltbare Niederschlagswasser wird nach wie vor im Frühjahr zu schnell abgeführt bzw. über Schöpfwerke in die größeren Fließgewässer(und über diese letzten Endes zur Nord- und Ostsee ) entwässert.
Eine Umkehr dieser Situation- also Grundwasseranreicherung- ist wirkungsvoll möglich, wenn das überdimensionierte Entwässerungssystem rückgebaut wird, z. B. die Tiefenentwässerung der Landschaft weniger intensiv erfolgt, eine Wasserspeicherung im Winter organisiert wird, die Entwässerung durch Drainagen und Druckwassergräben in Hochflächen zurück gedrängt wird sowie Meliorationsmaßnahmen im Wald rückgängig gemacht werden und ein naturnaher Waldumbau erfolgt. Die seit den 1990er Jahren durchgeführten, meist kleineren Moorrenaturierungsprojekte haben zu einer potenziellen Moorwachstumsfläche von zusätzlich ca. 3.000 ha geführt. Seit 2005 wurde seitens der Landesbehörden ein Waldmoorschutzprogramm begonnen. Notwendig ist jedoch ein landesweites Moorschutzprogramm. So wäre auf 20.000-30.000 ha Moorfläche eine Wiedervernässung möglich, wobei für landwirtschaftlich genutzte Moorflächen Nutzungsalternativen erforderlich wären(LANDGRAF 2009).
Bergbaulandschaften: Als im Jahr 1789 bei Lauch hammer die ersten Braunkohlenvorkommen entdeckt wurden, konnte noch kein Mensch erahnen, welche gravierenden Folgen eine großindustrielle Nutzung der Braunkohle auf die Region der Lausitz haben würde. Insbesondere die einseitige Ausrichtung der Energiewirtschaft der DDR führte in den 1970er und 1980er Jahren zu einem massiven Ausbau der Braunkohleförderung. Im Jahr 1989 waren in der Lausitz 17 Tagebaue, davon 10 in Branden burg , in Förderung. Der jährliche direkte Flächenverbrauch hatte 2.000 ha/Jahr erreicht. Noch