Sperber, Neuntöter u.a.) sinnvoll. Für jede Art waren auf dem Erfassungsbogen Kriterien für eine Revierwertung angegeben. Es wurde jedoch empfohlen, sich alle für eine spätere Bestandsabschätzung hilfreichen Beobachtungen in den Karten zu notieren, somit auch für Arten, die nicht zu den bundesweit als mittelhäufig eingestuften Arten zählten. Insbesondere bei Arten, bei denen man sich unsicher war, ob sie auf dem MTB brüten, sollten alle auf die Art hinweisenden Beobachtun
- gen notiert werden, um am Ende der Auswertung
eine Entscheidung zum Brutvogelstatus treffen zu
können.
Folgende Prioritätenliste sollte man während der Kartierungen beherzigen und seine Untersuchungsfläche nach folgenden Punkten bearbeiten:
» Angaben zum qualitativen Vorkommen der Arten (ja/nein;„festgestellt“ in der Spalte Brutvorkommen des Meldebogens),
» sichere Einstufung möglichst vieler, vor allem aber der mittelhäufigen Vogelarten in die vorgegebenen Häufigkeitsklassen,
* ggf. Angaben zum genaueren oder genauen Brutbestand einzelner Arten in die Spalte„Bemerkungen“ eintragen.
Wichtig war es, sich nicht mit der genauen Bearbeitung eines attraktiven Gebietes„zu verzetteln“, sondern möglichst viele Eindrücke von allen Landschaftsbestandteilen des MTB zu sammeln. Genauere Zählungen sollten dann in den besonders artenreichen Lebensräumen erfolgen. Dazu sollten Routen in Wäldern(Schwerpunkt in LaubAltholzbeständen), Siedlungen(v.a. Stadtkern, Gewerbegebiete, Häfen, Industriebrachen, Parks, Friedhöfe, Kleingärten, landwirtschaftlich geprägte Dörfer, Stadtgewässer), Grünland(feuchte Niederungen), Mooren und Heiden gewählt werden. Alle Stillgewässer und Sonderstandorte wie Kiesgruben oder Steinbrüche sollten annähernd vollständig kontrolliert werden. Die während der Kartierungen begangenen Routen sollten in eine Karte eingetragen werden, um den Überblick über den Stand der Bearbeitung und zu schließende Lücken zu behalten.
In einem MTB sollte nicht länger als zwei Jahre kartiert werden. Nach Abschluss der Kartierung wurden zuerst die qualitativen Auswertungen durchgeführt und alle auf dem MTB festgestellten Brutvogelarten im Meldebogen angekreuzt. Als Kriterium für den Brutvogel-Status galten artspezifisch vier verschiedene, im Meldebogen erläuterte Kriterien. Anschließend wurde die Anzahl der tat
sächlich festgestellten Reviere der mittelhäufigen sowie weiterer bearbeiteter Arten eingetragen. Für die häufigen Arten waren Eintragungen nicht gefordert, aber natürlich wünschenswert. Aus anderen Quellen bekannt gewordene, zusätzliche Vorkommen sollten als Reviere„recherchiert“ getrennt eingetragen werden. Dann erfolgte für alle mittelhäufigen Arten eine Abschätzung der Bestandsgrößen für das MTB in den o.g. Häufigkeitsklassen. Konnte der Bestand in einer engeren Spanne als in den Häufigkeitsklassen angegeben werden, so sollte dies unter„Bemerkungen“ mitgeteilt werden. Neben dem ausgefüllten Meldebogen sollte auch eine Karte abgegeben werden, die die begangenen Routen dokumentiert, sowie eine Aufstellung des geleisteten Zeitaufwands.
3.4 Kriterien für die Bestandsabschätzungen
Bei der artspezifischen Häufigkeitseinstufung hing die Vorgehensweise bei den Kartierungen v. a. von der Häufigkeit und Verteilung der erfassten Arten ab. Zur Erleichterung der Bestandsschätzungen wurden folgende Hinweise gegeben.
Arten, für die die Schätzung weitestgehend auf den kartierten und recherchierten Beständen beruht
Einige der auf dem Erfassungsbogen der Kategorie „3“(mittelhäufige Arten) bzw. Kategorie„2“(seltene Arten bzw. Koloniebrüter) zugeordneten Arten sind deutschlandweit insgesamt eher selten und zumindest in einigen Bundesländern sind ihre Vorkommen nicht ausreichend bekannt. Sie sollten daher im Rahmen der Atlaskartierung„flächig“ erfasst werden. Aufgrund ihres punktuellen Vorkommens und der teilweise starken Spezialisierung auf bestimmte Lebensräume sollte der weitaus größte Anteil(> 75%) des Brutbestandes der folgenden Arten durch die Kartierungen nachgewiesen werden: Schwarzhalstaucher, Neozoen wie Kanadagans, Nilgans, Brautente und Mandarinente, sowie Wiesenweihe, Kranich , Flussuferläufer, Waldwasserläufer, Lachmöwe, Sturmmöwe, Sumpfohreule, Uferschwalbe, Grünlaubsänger, Raubwürger, Karmingimpel.
Arten, für die die Schätzung überwiegend auf den gezählten und recherchierten Beständen beruht
Die meisten mittelhäufigen Arten v. a. an Gewässern, in Feuchtgebieten oder Heiden treten inner