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Band 19 Sonderheft
Seite
31
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Ryslavy et al.: Die Brutvögel in Brandenburg und Berlin - Ergebnisse der ADEBAR-Kartierung 31

Sperber, Neuntöter u.a.) sinnvoll. Für jede Art waren auf dem Erfassungsbogen Kriterien für eine Revierwertung angegeben. Es wurde jedoch empfohlen, sich alle für eine spätere Bestands­abschätzung hilfreichen Beobachtungen in den Karten zu notieren, somit auch für Arten, die nicht zu den bundesweit als mittelhäufig eingestuften Arten zählten. Insbesondere bei Arten, bei denen man sich unsicher war, ob sie auf dem MTB brüten, sollten alle auf die Art hinweisenden Beobachtun­

- gen notiert werden, um am Ende der Auswertung

eine Entscheidung zum Brutvogelstatus treffen zu

können.

Folgende Prioritätenliste sollte man während der Kartierungen beherzigen und seine Unter­suchungsfläche nach folgenden Punkten bearbeiten:

» Angaben zum qualitativen Vorkommen der Arten (ja/nein;festgestellt in der Spalte Brutvorkom­men des Meldebogens),

» sichere Einstufung möglichst vieler, vor allem aber der mittelhäufigen Vogelarten in die vorge­gebenen Häufigkeitsklassen,

* ggf. Angaben zum genaueren oder genauen Brut­bestand einzelner Arten in die SpalteBemerkun­gen eintragen.

Wichtig war es, sich nicht mit der genauen Bear­beitung eines attraktiven Gebieteszu verzetteln, sondern möglichst viele Eindrücke von allen Landschaftsbestandteilen des MTB zu sammeln. Genauere Zählungen sollten dann in den besonders artenreichen Lebensräumen erfolgen. Dazu soll­ten Routen in Wäldern(Schwerpunkt in Laub­Altholzbeständen), Siedlungen(v.a. Stadtkern, Gewerbegebiete, Häfen, Industriebrachen, Parks, Friedhöfe, Kleingärten, landwirtschaftlich geprägte Dörfer, Stadtgewässer), Grünland(feuchte Niede­rungen), Mooren und Heiden gewählt werden. Alle Stillgewässer und Sonderstandorte wie Kies­gruben oder Steinbrüche sollten annähernd voll­ständig kontrolliert werden. Die während der Kartierungen begangenen Routen sollten in eine Karte eingetragen werden, um den Überblick über den Stand der Bearbeitung und zu schließende Lücken zu behalten.

In einem MTB sollte nicht länger als zwei Jahre kartiert werden. Nach Abschluss der Kartierung wurden zuerst die qualitativen Auswertungen durchgeführt und alle auf dem MTB festgestellten Brutvogelarten im Meldebogen angekreuzt. Als Kriterium für den Brutvogel-Status galten artspe­zifisch vier verschiedene, im Meldebogen erläuterte Kriterien. Anschließend wurde die Anzahl der tat­

sächlich festgestellten Reviere der mittelhäufigen sowie weiterer bearbeiteter Arten eingetragen. Für die häufigen Arten waren Eintragungen nicht gefordert, aber natürlich wünschenswert. Aus anderen Quellen bekannt gewordene, zusätzliche Vorkommen sollten als Reviererecherchiert getrennt eingetragen wer­den. Dann erfolgte für alle mittelhäufigen Arten eine Abschätzung der Bestandsgrößen für das MTB in den o.g. Häufigkeitsklassen. Konnte der Bestand in einer engeren Spanne als in den Häu­figkeitsklassen angegeben werden, so sollte dies unterBemerkungen mitgeteilt werden. Neben dem ausgefüllten Meldebogen sollte auch eine Kar­te abgegeben werden, die die begangenen Routen dokumentiert, sowie eine Aufstellung des geleisteten Zeitaufwands.

3.4 Kriterien für die Bestandsabschät­zungen

Bei der artspezifischen Häufigkeitseinstufung hing die Vorgehensweise bei den Kartierungen v. a. von der Häufigkeit und Verteilung der erfassten Arten ab. Zur Erleichterung der Bestandsschätzungen wurden folgende Hinweise gegeben.

Arten, für die die Schätzung weitestgehend auf den kartierten und recherchierten Beständen beruht

Einige der auf dem Erfassungsbogen der Kategorie 3(mittelhäufige Arten) bzw. Kategorie2(seltene Arten bzw. Koloniebrüter) zugeordneten Arten sind deutschlandweit insgesamt eher selten und zumin­dest in einigen Bundesländern sind ihre Vorkom­men nicht ausreichend bekannt. Sie sollten daher im Rahmen der Atlaskartierungflächig erfasst wer­den. Aufgrund ihres punktuellen Vorkommens und der teilweise starken Spezialisierung auf bestimm­te Lebensräume sollte der weitaus größte Anteil(> 75%) des Brutbestandes der folgenden Arten durch die Kartierungen nachgewiesen werden: Schwarz­halstaucher, Neozoen wie Kanadagans, Nilgans, Brautente und Mandarinente, sowie Wiesenweihe, Kranich , Flussuferläufer, Waldwasserläufer, Lach­möwe, Sturmmöwe, Sumpfohreule, Uferschwalbe, Grünlaubsänger, Raubwürger, Karmingimpel.

Arten, für die die Schätzung überwiegend auf den gezählten und recherchierten Beständen beruht

Die meisten mittelhäufigen Arten v. a. an Gewäs­sern, in Feuchtgebieten oder Heiden treten inner­