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Band 19 Sonderheft
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Krickente(Anas crecca)

210- 290 BP/Rev.

Otis 19(2011), Sonderheft sBV

Et...

TK25-Kartierung 1978 bis 1982

ADEBAR 2005 bis 2009

Veränderung Rasterfrequenz

Rasterfrequenz 58%(n= 169)

Häufigkeitsklasse 0 2-3

33%(n= 94)-44%(n=- 75)

4-7 8-20 21-50 51-150 151-400

Anzahl TK 2005-2009 195 40

Verbreitung

Das Verbreitungsbild zeigt für die Krickente eine sehr ungleichmäßige Verteilung der Vorkommen, wobei aus methodischen Gründen die Angaben zu Verbreitung und Bestand noch stärker als bei Löffel- und Knäkente sehr unsicher sind. Durch die Überlagerung von Brutzeit, spätem Heimzug, Übersommerern, nicht am Brutgeschäft teilneh­menden Männchen sowie dem ab Anfang Juni ein­setzenden Mauserzug ist der Brutstatus der beob­achteten Krickenten oft nicht sicher feststellbar. So stützen sich Brutverdachtsmeldungen wohl über­wiegend auf Beobachtungen zur Brutzeit und nicht auf brutverdächtige Verhaltensweisen der Vögel. Die Anzahl direkter Brutnachweise ist in den letz­ten Jahrzehnten sehr spärlich. Die Darstellung der Verbreitung und die Höhe des Brutbestandes dürf­ten daher eher zu optimistisch eingestuft worden sein.

Schwerpunkte der Verbreitung zeichnen sich im Nordosten Brandenburgs (Uckermark , Ruppiner Schweiz , Nordbarnim), an der Mittleren Havel , im Teltower Land und in der westlichen Niederlausitz ab. Sehr dünn besiedelt sind dagegen Berlin , die Prignitz und das östliche Brandenburg .

Gegenüber den Verhältnissen während der Kartie­

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1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009

Trend nach Monitoring häufiger Brutvogelarten 1995-2009:- 73%(Signifikanz*1).

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rung 1978-82 hat die Krickente fast die Hälfte ihres Verbreitungsgebietes aufgegeben. Besonders viele Gebiete wurden in Ost- und Südost-Brandenburg verlassen. Aber auch in den Niederungen von Elbe und Unterer Havel, im Luchland der Ostprignitz und in der Agrarlandschaft der nördlichen Ucker­ mark haben sich die Vorkommen stark ausgedünnt.

Bestand

Die Bestandshochrechnung ergibt für den Zeitraum der Atlaskartierung mit 210-290 BP/Rerv. einen deut­lich höheren Wert als die Bestandsschätzung für Mit­te der 1990er Jahre(50-150 BP/Rev., NAacke in ABBO 2001). Die große Differenz zwischen der Anzahl der Reviere und der Anzahl konkreter Brutnachweise in den letzten Jahren lässt jedoch darauf schließen, dass der aktuelle Gesamtbestand aufgrund der me­thodischen Schwierigkeiten noch deutlich unter dem unteren Bereich der ermittelten Revierzahl liegt.

Für die besiedelten MTB sind überwiegend 1-3 BP/Rerv. und seltener 4-7 BP/Rev. geschätzt worden. Die Häufigkeitsklasse 8-20 BP/Rev. wurde nur für MTB2843, Rheinsberg/OPR , MTB 2852, Friedrichs­ thal/UM und MTB 3149, Falkenberg/BAR angege­ben. Auch anhand des ermittelten Trends von-73% (1995-2009) beim Monitoring häufiger Brutvogel­arten dürfte die Krickente im Vergleich zur Kartie­rung 1978-82- neben dem erheblichen Raumverlust - auch im Bestand stark abgenommen haben.

Gefährdung

Die Krickente ist als Brutvogel in Brandenburg und Berlin Vom Aussterben bedroht(RysLavy& MäpLow 2008, Wırr 2003). Vor allem die Absen­kung der Wasserstände durch Melioration und klimatische Veränderungen führte zur verstärkten Austrocknung der bevorzugt besiedelten moorigen Kleingewässer und vernässten Bruchwälder und