72 Spießente(Anas acuta)
TK25-Kartierung 1978 bis 1982
Rasterfrequenz 5%(n= 14)
Häufigkeitsklasse 0 1 2-3
0- 4BP/Rev.
Otis 19(2011), Sonderheft es BV
ADEBAR 2005 bis 2009
1%(n=4)
Veränderung Rasterfrequenz
-72%(n=-10)
4-7 8-20 21-50 51-150 151-400
Anzahl TK 2005-2009 285 0
Verbreitung
Brandenburg liegt an der südwestlichen Grenze des Verbreitungsareals der Spießente. Im Rahmen der Atlaskartierung wurde nur noch für vier MTB Brutverdacht oder Revierverhalten der Spießente gemeldet, die sich im Bereich der Mittleren Havel (MTB 3442, Tremmen/HVL , MTB 3642, Lehnin/PM ), an der Unteren Havel (MTB 3239, Warnau/HVL ) und an der Unteren Oder(MTB 2951, Schwedt/UM ) befinden. Bei der Kartierung 1978-82 konnten noch auf vier MTB, an der Unteren Havel , an der Unteren Oder und im Oderbruch -Altfriedländer Teiche, Brutnachweise erbracht werden. In zehn weiteren MTB bestand Brutverdacht. Auch wenn nach heutigen Kartierungsstandards und kritischer Wertung nicht für alle damaligen Angaben ein Brutverdacht gerechtfertigt ist, v. a. bei Vorkommen in den Gebieten abseits der Flussniederungen, hat die Spießente inzwischen ihr Verbreitungsgebiet in Brandenburg weitgehend aufgegeben.
Bestand
Brutverdacht/-nachweise
1995 1997 1999 2001 2003.2005 2007
Trend nach Monitoring seltener Brutvogelarten 1995-2008:- 86%(Signifikanz*0).
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auch während der Atlaskartierung gelang kein eindeutiger Brutnachweis. Für lediglich 4 Paare wurde Brutverdacht gemeldet.
Mit großer Wahrscheinlichkeit brüteten in historischer Zeit in den ausgedehnten unzerstörten Luchlandschaften, Niedermoorgebieten und Flussauen, die viele Regionen in der Nordhälfte Brandenburgs prägten, größere Bestände der Spießente. Ende der 1960er Jahre existierte nur noch ein Restvorkommen von etwa 50 BP/Rev.(NAAckE in RuTscHkE 1983). Mitte der 1990er Jahre war der Bestand bereits weitestgehend zusammengebrochen und umfasste nur noch 1-8 BP/Rev.(NAAckE in ABBO 2001).
Gefährdung
Die Spießente ist in Brandenburg akut„Vom Aussterben bedroht“(RysLavy& MADLow 2008). Sie besiedelt große, einer natürlichen Wasserdynamik ausgesetzte Niederungslandschaften und Flusstäler. Die vollständige und komplexe Entwässerung der Luch- und Niedermoorgebiete sowie das Unterbinden der natürlichen Flussdynamik durch Eindeichung von Oder, Havel und Elbe , hat zu einem fast vollständigen Lebensraumverlust und somit zur weitestgehenden Aufgabe des ehemals besiedelten Areals in Brandenburg geführt.