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Schellente(Bucephala clangula)
TK25-Kartierung 1978 bis 1982
1.350— 1.850 BP/Rev.
Otis 19(2011), Sonderheft mh BV
ADEBAR 2005 bis 2009
Veränderung Rasterfrequenz
Rasterfrequenz 34%(n=97)
Häufigkeitsklasse 0 1 2-3
58%(n= 169)+74%(n=+72)
4-7 8-20 21-50 51-150 151-400
Anzahl TK 2005-2009 120 20 46
Verbreitung
Am Verbreitungsgebiet der Schellente in Branden burg und Berlin hat sich gegenüber der Darstellung für Mitte/Ende der 1990er Jahre(BEscHow in ABBO 2001) nur wenig geändert. Der aktuell deutliche Bestandsanstieg hat sich mit nur geringen Raumgewinnen an der Westgrenze der geschlossenen Verbreitung in Brandenburg vollzogen. Kleinere Verschiebungen entlang der Verbreitungsgrenze wurden in der Ostprignitz , Potsdam-Mittelmark und im Elbe-Elster-Land verzeichnet. Die bestehenden Verbreitungslücken im Westen des Landes sind durch das Fehlen geeigneter Bruthabitate bedingt. Der Fläming, Berlin und große Teile von Havelland und Prignitz sind weiterhin unbesiedelt bzw. nur durch gelegentlich punktuell auftretende Einzelbruten gekennzeichnet. Bemerkenswert sind die existierenden unbesiedelten bzw. auch wieder geräumten Abschnitte entlang der Oder und die sehr geringe Siedlungsdichte der Schellente an der Lausitzer Neiße . An beiden Flüssen steht die Art mit dem Gänsesäger in Konkurrenz um Nisthöhlen.
Bestand
Die Bestandsentwicklung bis Ende der 1990er Jah
1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 12009
Trend nach Monitoring häufiger Brutvogelarten 1995-2009:+ 173%(Signifikanz*3).
39 49 15 0 0
re wurde durch BescHow in ABBO(2001) detailliert dargestellt. Zu dieser Zeit deutete sich bereits eine weitere Periode der Bestandszunahme für Bran denburg an. Die Art hat im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts deutlich zugenommen. Es kann mindestens von einer Bestandsverdopplung in den Jahren seit 1998 ausgegangen werden. Der alljährlich brütende Bestand dürfte sich derzeitig eher an der unteren Grenze der aktuellen Bestandsschätzung von 1.350-1.850 BP/Rev. bewegen. Der im Rahmen der Kartierung gewonnene aktuelle Überblick zur Verbreitung und zum Bestand muss aber auch unter dem Aspekt gesehen werden, dass viele kleine Gewässer der verschiedensten Typen unstet besetzt sind. In Gebieten mit höherer Nistplatzfluktuation kann eine Kartierung über mehrere Jahre daher einen höheren Bestand vortäuschen. Die höchsten Bestände konzentrieren sich aktuell in der Uckermark bis Nordbarnim(z.B. MTB 2847, Templin / UM, MTB 2848, Gerswalde/UM , MTB 2949, Greif fenberg/UM ) und in der Niederlausitz (z. B. MTB 4252, Peitz/SPN ).
Gefährdung
Nach über 50 Jahren positiver Bestandentwicklung ist die Schellente an ihrem westlichen Arealrand gegenwärtig nicht gefährdet(RysLavy& MÄDLOW 2008). Sinkende Grundwasserstände in Branden burg , u. a. infolge mangelnder Wasserrückhaltung in der Landschaft, dürften wohl auch weiterhin zur Aufgabe von Brutgewässern führen. Der Erhalt von natürlichen Nistmöglichkeiten in Gewässernähe ist nach wie vor der effektivste Schutz. In wie weit sich die etablierenden Arten Mandarinente und vielleicht auch die Brautente als ernsthafte Nistplatzkonkurrenten in gemeinsamen Siedlungsgebieten wie der Niederlausitz erweisen werden, ist noch nicht klar auszusagen(BescHow 2005).