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Rothalstaucher(Podiceps grisegena)
TK25-Kartierung 1978 bis 1982
Rasterfrequenz 35%(n= 100)
Häufigkeitsklasse 0 2-3 Anzahl TK 2005-2009 208 31
Verbreitung
Der Rothalstaucher ist sehr ungleichmäßig verbreitet und kommt nur auf einem Viertel aller MTB vor. Seinen Verbreitungsschwerpunkt hat er nach wie vor in der Uckermark , die nahezu flächendeckend besiedelt ist. Kleinere Häufungen des Vorkommens befinden sich weiterhin am nördlichen Rand von Berlin und in angrenzenden Gebieten der Oberhavel , im Bereich der Mittleren Havel und in der Niederlausitz . Nicht besiedelt sind große Teile der Prignitz und des Ruppiner Landes , der Südwesten des Landes sowie das Ostbrandenburgische Heide- und Seengebiet. Seit der Kartierung 1978-82 vollzog sich neben einigen Umverteilungen besonders durch die Besiedlung neu entstandener Dauervernässungsflächen auch eine erkennbare räumliche Ausdünnung der Vorkommen um etwa ein Fünftel. Besonders auffällig sind Flächenverluste in einem Band vom Ruppiner Land über die nördlichen Landkreisteile von Oberhavel und Barnim bis zu den Landkreisen Märkisch-Oderland und Oder-Spree .
Bestand
Aktuell liegt der Gesamtbestand im Mittel bei 285 BP/Rev.(Spanne: 260-310 BP/Rev.), wovon etwa 6
1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009
Trend nach Monitoring häufiger Brutvogelarten 1995-2009:- 83%(Signifikanz*3).
260- 310 BP/Rev.
Otis 19(2011), Sonderheft sBV
ADEBAR 2005 bis 2009
28%(n=381)
Veränderung Rasterfrequenz
-19%(n=- 19)
4-7 8-20 21-50 51-150 151-400 17 5 1 0 0
10 BP/Rev. auf das Stadtgebiet von Berlin entfallen. Über ein Drittel des Brutbestandes konzentriert sich in der Uckermark . Überwiegend wurden je MTB 1-7 Rev. ermittelt. Größere Dichten kommen mit Ausnahme von 15 Rev. im MTB 3142, Fehrbel lin/OPR nur in der Uckermark vor. Dort wurden maximal 23 Rev. im MTB 2649, Prenzlau/UM und 17 Rev. im MTB 2648 Dedelow/UM registriert.
Konnten für Mitte der 1970er Jahre aufgrund der recht lückigen Datenlage nur grob 100-500 Rev. geschätzt werden(ScHMIDT in RUTSCHKE 1983), waren es Mitte der 1990er Jahre landesweit etwa 200-300 Rev. (ScHonerT in ABBO 2001). Allerdings wird für diesen Zeitraum von einer Unterschätzung des Bestandes ausgegangen(RysLAvy& MäpLow 2008). Gegenüber den Verhältnissen in den 1970er Jahren dürfte sich der Brutbestand jedoch deutlich negativ entwickelt haben, wofür eindeutig der merkbare Raumverlust und auch der sehr stark negative Trend beim Monitoring häufiger Brutvogelarten sprechen.
Gefährdung
Der Rothalstaucher wird gegenwärtig in Branden burg als„Vom Aussterben bedroht“ und in Berlin in die Vorwarnliste eingestuft(RysLAvy& MADLow 2008, Wırr 2003). Besonders die durch Grundwasserabsenkung, Entwässerung und überdurchschnittliche Temperaturen beschleunigte Austrocknung und Verlandung von Brutgewässern führten meist zur Aufgabe der bereits vielfach nur temporär Wasser führenden Brutplätze. Hiervon sind die an Niederschlägen ärmsten Gebiete in Ost- und Nordost-Brandenburg am meisten betroffen, wie die Aufgabe zahlreicher Brutgebiete in den letzten Jahrzehnten belegt. Weiterhin führt das Abpumpen von Überschwemmungsflächen oftmals zu Totalverlusten bei den bereits brütenden Paaren(DITTBERNER 2005). Einzelne Brutgewässer werden negativ durch Freizeitaktivitäten, insbesondere Angelsport, beeinträchtigt.