106 Rohrdommel(Botaurus stellaris)
TK25-Kartierung 1978 bis 1982
33%(n= 96)
Rasterfrequenz
Häufigkeitsklasse 0 Anzahl TK 2005-2009 181
Verbreitung
Die Rohrdommel ist recht ungleichmäßig verbreitet und kommt insgesamt auf einem Drittel der MT83B vor. Ein deutlicher Verbreitungsschwerpunkt mit einem fast lückenlosen Vorkommen besteht im Nordosten Brandenburgs im Bereich der seenreichen Endmoränenzüge, die naturräumlich zur Mecklenburger Seenplatte und dessen südlichem Rückland gehören. Weiterhin befindet sich in der Mittleren und Unteren Havelniederung ein kompaktes Vorkommen. Etwas kleinere Verdichtungen zeichnen sich im Lausitzer Becken, im Spreewaldgebiet und im Ostbrandenburgischen Heide- und Seengebiet ab. Großflächig unbesiedelte Landesteile weisen die Prignitz , der Fläming, das Elbe -ElsterGebiet, der Berliner Raum und die Ostbrandenburgische Platte auf.
Im Vergleich zur Kartierung 1978-82 ist insgesamt ein leichter Raumgewinn zu erkennen. Besonders im Landkreis Dahme-Spreewald , in der Niederlausitz , dem Lausitzer Becken und in der Ostprignitz wurden zahlreiche neue Flächen besiedelt. In den ostbrandenburgischen Landkreisen Märkisch-Oderland und Oder-Spree kam es hingegen zur Aufgabe von Brutplätzen.
rufende Männchen
1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 Trend nach Monitoring seltener Brutvogelarten 1995-2008:+281%(Signifikanz*3).
280- 320 BP/Rev.
Otis 19(2011), Sonderheft s BV
ADEBAR 2005 bis 2009
37%(n= 108)
Veränderung Rasterfrequenz
+12%(n=+12)
4-7 8-20 21-50. 51-150 151-400 17 8 0 0 0
Bestand
Mit 280-320 Rev., die bei der Atlaskartierung ermittelt wurden, käme etwa die Hälfte des auf 580-640 Rev. geschätzten deutschen Bestandes(SUDFELDT et al. 2009) der Rohrdommel in Brandenburg vor. Dies unterstreicht die große Verantwortung unseres Landes für diese Anhang I-Art der Vogelschutzrichtlinie. Mit 150-165 Rev. wurde 2005/06 über die Hälfte des Landesbestandes in den SPA-Gebieten erfasst.
Nach einer dramatischen Abnahme während der 1970er und 1980er Jahre war der Landesbestand in den 1990er Jahren auf ein Bestandsniveau von unter 100 Revieren gesunken. Ab Ende der 1990er Jahre kam es zu einer deutlichen Bestandserholung und kontinuierlichen Zunahme bis zum gegenwärtigen Höchstwert. Der Aufwärtstrend in der Bestandsentwicklung wurde insbesondere, neben dem lokalen Habitatmanagement(Anstau- und Wiedervernässungsmaßnahmen), durch ein verbessertes Nahrungsangebot im Zuge der nachlassenden Eutrophierung der Gewässer und einer längeren Folge sehr milder Winter und somit dem Ausbleiben der oft gravierenden Winterverluste unterstützt.
Besiedelte MTB weisen mehrheitlich 1-7 Rev. auf. Größere Konzentrationen sind sehr selten. Die bedeutendsten Vorkommen konnten im MTB 2950, Angermünde/UM mit 12 Rev., im MTB 4152, Peitz / SPN mit 15 Rev. sowie im MTB 3442, Tremmen / HVL mit 19 Rev. festgestellt werden.
Gefährdung
Der Fortbestand der Rohrdommel wird in Branden burg weiterhin als„Gefährdet“ eingestuft(RYsLAvY & MäDpLow 2008). In Berlin gilt die Rohrdommel als „Ausgestorben“(Wırr 2003), auch wenn 2008 und 2009 je 1 Reviernachweis gelang(BOA 2009, 2010). Insbesondere Wasserstandsänderungen führen zu negativen Beeinträchtigungen in den als Brutha