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Band 19 Sonderheft
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112
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Schwarzstorch(Ciconia nigra)

TK25-Kartierung 1978 bis 1982

Rasterfrequenz 16%(n= 45)

Häufigkeitsklasse 0 2-3 Anzahl TK 2005-2009 227 10

Verbreitung

Der Schwarzstorch ist in Brandenburg nur punktuell verbreitet, besiedelt aber insgesamt ein Fünftel der MTB. Brutvorkommen befinden sich in allen Land­kreisen. Neben dem Berliner Stadtgebiet wird auch das weitere Umfeld dieses urbanen Ballungsraumes in einem weiten Radius gemieden. Gebiete mit hö­herer Dichte sind die Prignitz , die Uckermark mit dem nördlichen Teil des Barnim und angrenzenden Bereichen der Oberhavel sowie der Spreewaldes und sein Umfeld.

Die Anzahl der besetzten MTB nahm seit der Kar­tierung 1978-82 um fast die Hälfte zu. Diese Ent­wicklung verlief nicht in allen Regionen gleich, und es kam zu auffallenden Umverteilungen. Während im Südosten Brandenburgs die Anzahl der Brut­platzaufgaben doppelt so hoch ist wie die der Neuan­siedlungen, vollzog sich in Westbrandenburg und im Nordosten des Landes ein deutlicher Zugewinn.

Bestand

Der Brutbestand hat in den letzten Jahrzehnten in Brandenburg deutlich zugenommen. Für die 1960er Jahre und die erste Hälfte der 1970er Jahre liegen die Angaben bei 12-17 BP(Creutz 1970, Pıssker in

70 60 50 40 30

Revierpaare

1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 12009

Trend nach Monitoring seltener Brutvogelarten 1995-2009:+ 16%(Signifikanz*0).

63 68 BP/Rev.

Otis 19(2011), Sonderheft ss BV

ADEBAR 2005 bis 2009

21%(n=62)

Veränderung Rasterfrequenz

+38%(n=+ 17)

4-7 8-20 21-50. 51-150 151-400 0 0 0 0 0

RurscHKE 1983), wobei Erfassungsdefizite nicht ausgeschlossen sind. Die vorliegenden Daten der Kartierung 1978-82 lassen bereits auf 35-45 BP/ Rev. schließen. In den 1990er Jahren gab es eine merkliche Bestandsabnahme bei steigenden Repro­duktionsraten mit einem Minimum von 36 BP/Rev. im Jahr 1999(RysLavy& PuTtze 2000, WAWRZYNIAK in ABBO 2001). Für die 2000er Jahre ist wieder ein ansteigender Trend ersichtlich(RysLAvy& MADLOW 2008). Mit 63-68 BP/Rev., die durch die Atlaskar­tierung ermittelt wurden, hat der Bestand einen neuen Höchstwert erreicht, der allerdings nicht die Bestandssituation eines Jahres darstellt, sondern sich auf die Jahre 2005-09 bezieht. Sowohl Brut­platzaufgaben als auch Neuansiedlungen während des Kartierungszeitraumes sind in der Bestands­zahl mit eingeschlossen. Mit 28-32 BP/Rev. brütete 2005/06 fast die Hälfte des Landesbestandes in den brandenburgischen SPA-Gebieten.

Auf den besetzten MTB brüten ganz überwiegend Einzelpaare. Nur in 18% der MTB kamen 2-3 BP vor. Landesweit liegt die mittlere Siedlungsdichte des Schwarzstorches in Brandenburg bei 0,22 BP/100 km?.

Gefährdung

Der Brutbestand des Schwarzstorchs wird in Bran­ denburg weiterhin alsGefährdet eingestuft(RYsLA­VY& MäpLow 2008). Die Erfassung der Störfaktoren mit anschließender Brutplatzaufgabe für 25 Brutre­viere(RysLavy& Putze 2000) ergab ein recht breites Spektrum, wobei insbesondere die hydrologische Si­tuation in der Umgebung des Brutgebietes sowie an­thropogen bedingte Störungen im Horstbereich(v. a. durch Waldbesucher, Forst- und Bauarbeiten) deut­lich hervortraten. Entwässerungsmaßnahmen und die verstärkte Austrocknung von feuchten Bruchwäl­dern und Waldfließen beeinträchtigen entscheidend das Nahrungsangebot. So sind sehr wahrscheinlich die verwaisten Brutplätze im Lausitzer Becken der