136
Seeadler(Haliaeetus albicilla)
TK25-Kartierung 1978 bis 1982
Rasterfrequenz 10%(n=30)
Häufigkeitsklasse 0 2-3 Anzahl TK 2005-2009 172 26
Verbreitung
Der Seeadler ist in großen Teilen von Brandenburg verbreitet. Die Brutvorkommen konzentrieren sich in den an Gewässern reichen Landschaften. Die Verbreitungsschwerpunkte sind der Nordosten des Landes, das Havelland mit der angrenzenden Elbtalaue, das Ostbrandenburgische Heide- und Seengebiet und die Niederlausitz . Geringe Dichten und größere Lücken weisen hingegen die gewässer- oder waldarmen Räume in der nördlichen Prignitz, auf der Barnimer und Seelower Platte, im Oderbruch und im Fläming sowie das Stadtgebiet von Berlin auf.
Im Vergleich zu den Verhältnissen während der Kartierung 1978-82 hat die Art ihr Verbreitungsgebiet stark ausweiten können, und die Zahl der besiedelten MTB hat sich seitdem fast vervierfacht. Neben der Verdichtung der Vorkommen im bereits zuvor stärker besiedelten Nordosten des Landes ist der Raumgewinn im gesamten südlichen Branden burg sowie im Havelland besonders auffallend.
Bestand
Der sich über die Kartierungsjahre auf 155-159 BP/ Rev.(davon 2 BP an der Berliner Stadtgrenze) summierende Brutbestand des Seeadlers ist so hoch wie
160 140 120 100+ 80 60 40 20 0 1995 1997
Revierpaare
1999 2001 2003 2005 2007 2009
Trend nach Monitoring seltener Brutvogelarten 1995-2009:+ 102%(Signifikanz*3).
155- 159 BP/Rerv.
Otis 19(2011), Sonderhef
T
sB/
ADEBAR 2005 bis 2009
41%(n= 117)
Veränderung Rasterfrequenz
+290%(n=+87)
4-7 820 21-50 51-150 151-400 2 0 0 0 0
nie zuvor, seitdem Angaben zu seiner Häufigkeit vorliegen. Davon siedeln allein 68-72 BP/Rev.(ca. 45% des Landesbestandes) in den SPA-Gebieten.
War der Seeadler zum Ende des 19. Jahrhunderts als Brutvogel fast ausgerottet(SCHALOW 1919), verhinderte die Schädigung der Reproduktionsfähigkeit vor allem durch das Pestizid DDT in den 1960er und 1970er Jahren eine Bestandserholung(OeHME 1987). Für die Zeit der Kartierung 1978-82 werden lediglich etwa 30 BP/Rev. für Brandenburg angegeben(NıcoLAr 1993, HaAurr 1998). Danach setzte ein kontinuierliches Bestandswachstum ein. Zur Jahrtausendwende überschritt der Bestand 100 BP/Rev. und die Dynamik des Bestandsanstieges nah seitdem noch zu, wie die gegenwärtig ermittelte Bestandszahl belegt. Im Vergleich zur Bestandszahl von 1980 hat sich der Seeadlerbestand somit etwa verfünffacht und die Zunahmetendenz hält ungebrochen an, wie der stark ansteigende Trendverlauf zeigt.
Seeadler brüten auf drei Viertel aller besiedelten MTB in Einzelpaaren, und auf einem Viertel konnten mehrere Reviere registriert werden, wobei als Maximum auf zwei MTB(2948, Friedrichswalde/ UM-BAR, 3849 Alt Schadow/LDS -LOS) 4 BP/Rev. vorhanden sind.
Landesweit liegt die mittlere Siedlungsdichte des Seeadlers in Brandenburg und Berlin bei 0,51 BP/100 km?.
Gefährdung
Die günstige Bestandssituation führte dazu, dass der Seeadler aus der Roten Liste entlassen werden konnte und gegenwärtig keinen Gefährdungsstatus besitzt(RısLavy& MäpLow 2008). Trotz zunehmender neuer Gefährdungen durch den Anflug an Windräder(z. B. DURR& LANGGEMACH 2006), Stromschlag an Energieleitungen, Kollision mit Schienenfahrzeugen und Bleivergiftungen durch die