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Band 19 Sonderheft
Seite
168
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168 Kiebitz(Vanellus vanellus)

TK25-Kartierung 1978 bis 1982

Rasterfrequenz 98%(n= 282)

Häufigkeitsklasse 0 2-3

1.620- 2.080 BP/Rev.

Otis 19(2011), Sonderheft

mh BY

ADEBAR 2005 bis 2009

83%(n= 239)

Veränderung Rasterfrequenz

-15%(n=-43

4-7 8-20 21-50 51-150 151-400

Anzahl TK 2005-2009 50 69

Verbreitung

Der Kiebitz ist in Brandenburg ein regelmäßig ver­breiteter Brutvogel. Die Schwerpunktvorkommen liegen im Havelland(v. a. Untere und Mittlere Ha­velniederung), in der östlichen Uckermark (v. a. Un­teres Odertal) sowie im Spreewald und in der Malxe­niederung. Großflächig bereits unbesiedelte bzw. stark ausgedünnte Gebiete sind Prignitz-Ruppin , der Fläming, die Mittlere Elbe, der Barnim sowie Berlin . Während bei der Kartierung 1978-82 noch fast alle MTB besetzt waren, hat sich das Verbreitungsbild bis zur Gegenwart deutlich gewandelt. Ein Fünftel der Landesfläche ist bereits ohne Kiebitzvorkommen.

Bestand

Der aktuelle Bestand von im Mittel 1.850 BP/Rev. (Spanne: 1.620-2.080 BP/Rev.) stellt nicht den tat­sächlichen Bestand dar, da wasserstandsabhängige Bestandsschwankungen typisch sind und hier die Bestandssituation mehrerer Jahre abgebildet wird. Der jährliche Brutbestand dürfte aktuell an der unteren Grenze bei 1.650-1.750 BP/Rev. liegen.

Der bereits Anfang des 20. Jahrhunderts einset­zende Bestandsrückgang(ScHALow 1919) hält bis in die Gegenwart an. Für die 1970er Jahre liegt mit

2,0

1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009

Trend nach Monitoring häufiger Brutvogelarten 1995-2009:- 56%(Signifikanz*2).

72 58 18 0 0

1.000-5.000 BP/Rev. nur eine sehr grobe Angabe vor, bei höchsten Siedlungsdichten im Havelländischen Luch, Rhinluch und in der Oderniederung(Grätz% LITZBARSKI in RUTSCHKE 1983).

Komplexmelioration und veränderte Bewirt­schaftungsformen führten v.a. in den 1980er und 90er Jahren sichtlich zu kiebitzfreien Räumen. Loka'e Brutkonzentrationen blieben bei meist leichter Abnahme noch länger bestehen, wobei die höchsten Siedlungsdichten im Feuchtgrünland erreicht wurden. In den letzten Jahren hat sich allerdings der Anteil der auf Ackerland brütenden Kiebitze(v. a. an nassen Fehlstellen) z. T. deutlich erhöht.

Bei landesweiten Brutbestandserfassungen in den Jahren 1993 und 1996 wurden 2.600(1993) bzw. 2.100 BP/Rev.(1996) ermittelt(RysLAvy& MäpLow in ABBO 2001). Bereits innerhalb dieser drei Jahre war ein erheblicher Rückgang erkennbar. Diese Zahlen und der Blick auf den gegenwärtigen Brutbestand von nur noch 1.650-1.750 BP/Rev. decken sich gut mit dem stark negativen Trend von-56% beim Brutvogelmonitoring.

Von den aktuell noch 238 besetzten MTB weisen 84% Bestände von 2-20 BP/Rev. auf. Auf 18 MTB sind es jeweils noch 21-50 BP/Rev. Die kiebitz­reichsten MTB sind die MTB 3239, Warnau/HVL (Brandenburg -Anteil) und 3543, Ketzin/HVL mit j 40-50 BP/Rev. sowie die MTB 3339, Schollene/HVL (Brandenburg -Anteil) und MTB 4152, Peitz/SPN mit je 45-50 BP/Rev.

Landesweit siedelt der Kiebitz in Brandenburg in einer mittleren Dichte von 6 Rev./100 km?.

Gefährdung

Der Kiebitz wird in Brandenburg alsStark gefähr­det, in Berlin alsVom Aussterben bedroht ge­führt(RysLavy& MäpLow 2008, Wırr 2003). Die Ent­wässerung von Feuchtgrünland und Umwandlung zu Saatgrasland oder Ackerland in Verbindung mit