Heft 
Band 19 Sonderheft
Seite
178
Einzelbild herunterladen

178

Waldschnepfe(Scolopax rusticola)

TK25-Kartierung 1978 bis 1982

Rasterfrequenz 67%(n= 193)

Häufigkeitsklasse 0 Anzahl TK 2005-2009 64

Verbreitung

Die Waldschnepfe ist relativ flächig in Brandenburg verbreitet und besiedelt praktisch alle Waldgebiete. Deutliche Fehlräume sind im Oderbruch , Rhin-Ha­velluch, Fläming, der nördlichen Uckermark und in Berlin erkennbar, wo nennenswerte Waldflächen als Lebensraum weitgehend fehlen.

Im Vergleich zur Kartierung 1978-82 hat sich das Verbreitungsbild augenscheinlich nur leicht ge­ändert, wobei eine leichte Zunahme der besetzten MTB möglich erscheint. Aufgrund von auch da­mals vorhandenen Erfassungsdefiziten ist ein rea­listischer Vergleich nicht möglich.

Bestand

Der summierte mittlere Bestand von 2.050 BP/Rev. (Spanne: 1.650-2.450 BP/Rev.) ist sicherlich noch mit etlichen Erfassungsdefiziten und Unsicher­heiten behaftet, da die Art aufgrund ihrer relativ versteckten Lebensweise praktisch nur anhand der Revierflüge(Balzflüge) der Männchen in der Däm­merung erfassbar ist.

Die Bestandsschätzung für Mitte/Ende der 1990er Jahre von 1.000-2.000 Rev.(MäpLow in ABBO 2001)

1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009

Trend nach Monitoring häufiger Brutvogelarten 1995-2009:- 10%(Signifikanz*0).

1.650- 2450 BP/Rev.

Otis 19.(2011), Sonderheft

mh BV

ADEBAR 2005 bis 2009

77%(n=225)

Veränderung Rasterfrequenz

+16%(n=+32)

4-7 8-20 21-50 51-150 151-400 88 86 8 0 0

dürfte deutlich unterbewertet gewesen sein. Für Bestandsveränderungen innerhalb der letzten 10­20 Jahre gibt es keine konkreten Hinweise, und auch der sehr unsichere Trend beim Monitorinz häufiger Brutvogelarten(1995-2009) zeigt sich im stabilen Bereich.

Deutliche Verbreitungsschwerpunkte und Dich­tezentren lassen sich nicht ersehen. Gute Beständ® weisen u. a. die Waldgebiete der Schorfheide, der südwestlichen Uckermark bis hin zur Ruppiner Schweiz sowie die Waldgebiete entlang des Ba­ruther Urstromtales auf. In Berlin kommt die Art praktisch nur im Spandauer Forst vor.

Von den aktuell 224 besiedelten MTB sind über drei Viertel mit 4-7 und 8-20 Rev. besetzt, während in acht MTB je 21-50 Rev. ermittelt bzw. geschätz! wurden.

Landesweit siedelt die Waldschnepfe in Branden­ burg und Berlin anhand der aktuellen Bestandsda­ten in einer mittleren Dichte von 6,7 Rev./100 km.

Gefährdung

In der aktuellen Roten Liste ist die Waldschnepfe nicht mehr enthalten(RysLavy& MApLow 2008). Wenngleich Kenntnislücken vorhanden sind, ist eine akute aktuelle Gefährdung der Art nicht er­kennbar. Das in den 1990er Jahren erfolgte Ver­bot der Frühjahrsjagd dürfte sich positiv auf den Bestand ausgewirkt haben. Der Art entgegenkom­mend sind der bestehende Trend hin zu naturna­hen Wäldern sowie Renaturierungen von Wald­mooren. Auf der anderen Seite ist aber auch das Trockenfallen vieler Mvore durch sinkende Grund­wasserstände(z. B. in der Schorfheide ) eine Tatsa­che der letzten Jahre. Eine wesentliche Gefährdung für die Waldschnepfe dürfte die Bejagung auf den Zugwegen darstellen.