182 Flussuferläufer(Actitis hypoleucos)
TK25-Kartierung 1978 bis 1982
Rasterfrequenz 16%(n= 47)
Häufigkeitsklasse 0 2-3
56- 65 BP/Rev.
Anzahl TK 2005-2009 251 14
Verbreitung
Schwerpunkt der Verbreitung des Flussuferläufers bilden die Flussläufe von Neiße , Mittlerer Oder und Unterer Elbe, teilweise auch der Havel und Unteren Oder. Regelmäßige Brutvorkommen gibt es auch an Tagebaurestseen in der Niederlausitz .
Im Vergleich zur Kartierung 1978-82(nur Wertung von Brutnachweis oder Brutverdacht) ist das Verbreitungsbild insgesamt geschrumpft. Etliche Brutgebiete sind nicht besetzt, an anderer Stelle neue Brutvorkommen hinzu gekommen. Wenngleich nicht so ausgeprägt wie beim Flussregenpfeifer, kann auch beim Flussuferläufer die Brutplatzverteilung in Abhängigkeit vom Angebot an geeigneten Brutplätzen deutlich schwanken. Zudem ist aufgrund von methodischen Schwierigkeiten bei der Abgrenzung der Brutvögel gegenüber Durchzüglern von einer leichten Unschärfe des Verbreitungsbildes in beiden Kartierzeiträumen auszugehen, insbesondere bei den Vorkommen abseits der Schwerpunktgebiete.
Bestand Der ermittelte Bestand von 56-65 BP/Rev. stellt die maximale Bestandssituation mehrerer Jahre(2005
35 30
1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008
Trend nach Monitoring seltener Brutvogelarten 1995-2008:+ 153%(Signifikanz*3). Unvollständige Meldung.
Otis 19(2011), Sonderheft
ss BV
ADEBAR 2005 bis 2009
13%(n= 38)
Veränderung Rasterfrequenz
-19%(n=-9)
4-7 8-20 21-50 51-150 151-400 1 0 0„0 0
09) dar. Da für die Art sukzessions- und wasserstandsabhängige jährliche Bestandsschwankungen typisch sind, liegt der tatsächliche Brutbestand nicht so hoch und dürfte eher mit 40-50 BP/Rev. anzugeben sein. Zudem ist eine Revierwertung für diese Art schwierig, da praktisch nur die erste Jun'dekade außerhalb der Heimzugs- und Wegzugszeiten liegt, d. h. alle anderen Daten auch Durchzügler betreffen können.
Vor allem an den Flüssen kam es infolge der zah!reichen Flussbegradigungen im 19. und 20. Jahrhundert zu deutlichen Rückgängen. Entstandene Tagebaurestseen und Stauseen in der Niederlausitz wurden meist schnell besiedelt und führten teilweise z'1 Bestandserholungen. Für die 1970er Jahren wurde der Bestand mit der recht groben Häufigkeitsklasse 10-100 BP/Rev. angegeben(RuTscHKE 1983), vermutlich lag er aber noch bei über 50 BP. In den 1980er Jahren bis Mitte der 1990er Jahre hat die Art anscheinend etliche Brutplätze verloren, wie es auch das Verbreitungsbild der Kartierung 1978-82 im Vergleich zur aktuellen Situation verdeutlicht. Der in den letzten Jahren(v. a. ab 1999/2000) stark zunehmende Bestand basiert teilweise auch auf der Schließung von lokalen Kenntnisdefiziten.
Von den aktuell 38 besetzten MTB wiesen gut 60% Einzelvorkommen und etwa ein Drittel je 2-3 BP/ Rev. auf. Nur ein MTB wies mehr als 3 BP/Rev. auf, nämlich das MTB 3653, Frankfurt/O .(4 BP/Rev.).
Gefährdung
Der Flussuferläufer ist nach der aktuellen Roten Li ste „Stark gefährdet“(RysLavy& MADLow 2008). Aufgrund des positiven kurzfristigen Bestandstrends konnte er gegenüber der alten Roten Liste(DURR et al. 1997) von der Kategorie„Vom Aussterben bedroht“ um eine Kategorie abgestuft werden. Gefährdungen treten an den Fluss- und Seeufern in erster Linie infolge der Eutrophierung der