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Band 19 Sonderheft
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184
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Rotschenkel(Tringa totanus)

65- 70 BP/Rev.

Otis 19(2011), Sonderheft

ss BV

BEL.

TK25-Kartierung 1978 bis 1982

ADEBAR 2005 bis 2009

Veränderung Rasterfrequenz

Rasterfrequenz 15%(n= 43)

Häufigkeitsklasse 0 2-3

9%(n=27)-37%(n=-16)

4-7 8-20 21-50 51-150 151-400

Anzahl TK 2005-2009 262 8 B

Verbreitung

Der Rotschenkel tritt nur lokal als Brutvogel auf. Durch Brandenburg verläuft seine südwestliche Arealgrenze. Vorkommensschwerpunkte bilden die Niederungen der Unteren Havel und Mittleren Ha­ vel mit dem Rietzer See sowie das Untere Odertal und die Mittlere Oder. Weitere Brutgebiete sind die Elbtalaue, die Nuthe-Nieplitz-Niederung, das Luckauer Becken und der Spreewald sowie die Malxe­niederung und die Talsperre Spremberg .

Im Vergleich zur Kartierung 1978-82 hat sich die Brutverbreitung um etwa ein Drittel reduziert.

Bestand

Der ermittelte Bestand im Zeitraum 2005-2009 von 65-70 BP/Rev. stellt nicht den jährlichen Bestand dar, da auch für diese Art wasserstandsabhängige Bestandsschwankungen typisch sind. Da die mitteleuropäischen Binnenlandpopulationen des Rotschenkels inzwischen vielerorts bereits ausge­löscht sind, hat der brandenburgische Bestand noch eine hohe Bedeutung.

Bereits für die 1960er und 70er ist Jahre ein dras­tischer Rückgang um 60-70% belegt. Für Mitte der 1970er Jahre wurden(ohne Elbtalaue/PR) nur noch

120

Brutpaare ­Es ZZ SZ ES

> SS

1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007

Trend nach Monitoring seltener Brutvogelarten 1995-2008:- 35%(Signifikanz*1).

6 0 0 Ya 0

25 BP/Rev. angegeben(LITZBARSKI& SEEGER in RUTSCH­KE 1983), was allerdings im Widerspruch zum Ver­breitungsbild 1978-82 steht. Anhand von Publikatio­nen(z. B. SEEGER 1974, 1996, Haupt 1977, Kuse 19868, DITTBERNER 1996) und Angaben zur Elbtalaue/PR und Mittleren Havel/PM dürfte der Bestand in den 1970er Jahren mindestens 30-50 BP betragen haben. In den 1980er Jahren gab es lokal Bestandsrückgänge wie im Unteren Odertal/UM (DiTTBERNER 1996), anderer­seits auch eindeutige Zunahmen wie in der Unteren Havelniederung/HVL-PM(SEzGcEr 1996). Allein im Altkreis Brandenburg betrug der Brutbestand in den 1980er Jahren 13-26 BP, wobei die höchsten Brut­bestände in Jahren mit hohen Wasserständen wie 1987/88 registriert wurden(T. Ryslavy, T. Hellwig). Nach Grünland-Wiedervernässungen Anfang/Mitte der 1990er Jahre kam es lokal zu Wiederbesiedlun­gen langzeitig verwaister Brutgebiete wie im Spree­wald, in der Malxeniederung, in der Nuthe -Nieplitz­Niederung oder im Havelländisches Luch. Infolge­dessen stieg der Landesbestand in den 1990er Jahren auf durchschnittlich 70 BP an, mit maximal 97 BP im Jahr 1996(RysLavy in ABBO 2001). In den Folgejah­ren nahm der Bestand jedoch wieder deutlich auf ca. 60 BP/Rev. ab, was auch der Trend(1995-2008) von -35% belegt.

Während der Atlaskartierung gab es in sechs MTB jeweils 4-7 BP, maximal mit 7 BP/Rev. in den MTB 3540, Pritzerbe/PM -BRB bzw. 6 BP/Rev. im MTB 3239, Warnau/HVL (Brandenburg -Anteil) und 5 BP/ Rev. im MTB 2951, Schwedt / UM. Einzelpaare waren auf acht MTB zu finden, während die meisten besetZ­ten MTB(54%) je 2-3 BP/Rev. aufwiesen.

Gefährdung

Der Rotschenkel ist in Brandenburg Vom Ausster­ben bedroht(RysLavy& MäpLow 2008). Die relativ wenigen und isolierten Brutplätze haben durch die großräumige Entwässerung der Niedermoore und