194 Sturmmöwe(Larus canus)
TK25-Kartierung 1978 bis 1982
Rasterfrequenz 2%(n=6)
Häufigkeitsklasse 0 2-3
45
Otis 19(2011), Sonderheft
50 BP/Rev. ss BV
ADEBAR 2005 bis 2009
3%(n= 10)
Veränderung Rasterfrequenz
+67%(n=+4)
4-7 8-20 21-50 51-150 151-400
Anzahl TK 2005-2009 279 5
Verbreitung
Die Sturmmöwe konnte während der ADEBARKartierung nur auf sehr wenigen MTB nachgewiesen werden. Diese beschränken sich regional auf ein Vorkommensgebiet im Süden des Landes im Raum Senftenberg , Lauchhammer und Mühlberg , ein weiteres im Nordosten Brandenburgs im nördlichen Barnim und Teilen der angrenzenden Ucker mark und ein recht isoliertes Vorkommen in der Berliner Innenstadt.
Langfristig unterlagen die Brutplätze der Sturmmöwe einem ständigen Wechsel. Obwohl die Anzahl der besiedelten MTB leicht zugenommen hat, waren alle während der Kartierung 1978-82 besetzten MTB gegenwärtig ohne Brutvorkommen. Auch die Mehrzahl der zwischenzeitlichen Brutorte bestand nur kurzzeitig über maximal wenige Jahre. Die Brutplätze befanden sich schon immer schwerpunktmäßig im Nordosten des Landes(Barnim , Uckermark ) und in der Niederlausitz , während Brutvorkommen in der Westhälfte Brandenburgs sehr selten waren(MiıcHAELIS in ABBO 2001).
Bestand
Die Sturmmöwe ist seit dem ersten Brutnachweis
50 45 40
1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007
Trend nach Monitoring seltener Brutvogelarten 1995-2008:+99%(Signifikanz*3).
1 0 1 0 0
1962(FEIıLER in RuTscHKE 1983) ein sehr seltener Brutvogel geblieben, auch wenn ihre Bestandszahl mit 45-50 BP/Rev. im Zeitraum der ADEBAR-Kartierung einen bisherigen Höchstwert erreicht hat.
Noch bis Ende der 1980er Jahre brüteten lediglich unter 10 BP in Brandenburg . Seitdem hat sich der Bestand sehr langsam- mit einer etwas stärkeren Zunahme seit Ende der 1990er Jahre- erhöht.
Die Brutvorkommen der Sturmmöwe umfassen mehrheitlich nur 1-3 BP/Rev. und die einzigen größeren Brutplätze beherbergten 7 BP/Rev. im Jahr 2006 an der Schleuse Hohensaaten im MTB 3150, Oderberg/BAR und 21 BP/Rev. im Jahr 2006 am Sedlitzer See im MTB 4450, Senftenberg/OSL .
Gefährdung
Das Brutvorkommen der Sturmmöwe unterliegt gegenwärtig keinem Gefährdungsstatus(RYSLAVY & MäDLow 2008). Dennoch besteht ein hohes Gefährdungspotenzial, da die Art sehr empfindlich auf menschliche Störungen reagiert und Brutplätze beispielsweise durch Freizeitaktivitäten wie Angeln aufgegeben wurden. Die Brutplätze an den Grubenseen der Lausitz sind insbesondere durch das Verschwinden der Inseln infolge des Wasseranstieges gefährdet und langfristig nicht gesichert.