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Band 19 Sonderheft
Seite
226
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226 Steinkauz(Athene noctua )

TK25-Kartierung 1978 bis 1982

Rasterfrequenz 9%(n=27)

Häufigkeitsklasse 0

12-17 BP/Rev.

Otis 19(2011), Sonderheft ss BV

ADEBAR 2005 bis 2009

2%(n=7)

Veränderung Rasterfrequenz

-74%(n=-20)

4-7 8-20 21-50 51-150 151-400

Anzahl TK 2005-2009 282

Verbreitung

Bereits während der Kartierung 1978-82 war die einstige weite Verbreitung des Steinkauzes sehr stark fragmentiert. Die wenigen zerstreuten Vor­kommen befanden sich nur noch in den Luchge­bieten Westbrandenburgs, entlang der Oder, im Spreewald und im Luckauer Becken. Anschließend verschwand der Steinkauz weitgehend aus Bran­ denburg . Das kleine Restvorkommen während der ADEBAR-Kartierung beschränkte sich auf lediglich sieben MTB im Havelland und in der Mittelmark. Hier siedelte er in den Belziger Landschaftswiesen, im Fiener Bruch , im Havelländischen Luch und in der Unteren Havelniederung.

Bestand

Auch wenn der Steinkauz noch bis Ende der 1960er Jahre aus vielen Gebieten gemeldet wurde, war ein Bestandsrückgang bereits ersichtlich(FEiLER& LiTzBARSKI in Rutschke 1983). Im Verlauf der 1970er Jahre brach der Brutbestand dramatisch bis auf kleine Reste zusammen. Für Mitte der 1990er Jah­re konnte der Landesbestand auf lediglich 10-15 BP geschätzt werden(Haase in ABBO 2001). Trotz

1995 1997 1999 2001 2003 2005-2007 2009

Trend nach Monitoring seltener Brutvogelarten 1995-2009:+55%(Signifikanz*1).

1 0 0 0 0

intensiver Schutzmaßnahmen und der Bestands­stützung durch die Auswilderung des jährlichen Nachwuchses von Zuchtpaaren stagniert der Ge­samtbestand weitgehend und schwankte im Zeit­raum der ADEBAR-Kartierung zwischen 12 und 17 BP/Rev. Etwas über die Hälfte des gesamten Brut­bestandes konzentriert sich allein auf die Belzige: Landschaftswiesen/PM und Umgebung(MTE 3741, 3841, 3842) und geht- nachdem hier alle Vor­kommen bis Ende der 1980er Jahre erloschen waren - auf gezüchtete Vögel im Rahmen eines Auswilde­rungs- und Wiederansiedlungsprojektes zurück (Haase in ABBO 2001).

Gefährdung

Das Brutvorkommen des Steinkauzes wird gegen wärtig nur alsStark gefährdet eingeschätzt(Rys LAVY& MäDLow 2008), obwohl der sehr kleine und eng begrenzt vorkommende Restbestand ohne die Bestandsstützungen durch gezüchtete Tiere wahr­scheinlich längst erloschen wäre. Eine großflächig intensive landwirtschaftliche Nutzung, viele Ver­luste durch den Straßenverkehr und ein starker Prädatorendruck gefährden den Fortbestand der Art besonders stark.