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Band 19 Sonderheft
Seite
230
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230 Waldohreule(Asio otus)

TK25-Kartierung 1978 bis 1982

82%(n= 238)

Rasterfrequenz

Häufigkeitsklasse 0

2.550- 3.500 BP/Rev.

Otis 19(2011), Sonderheft mh BV

ADEBAR 2005 bis 2009

92%(n= 266)

Veränderung Rasterfrequenz

+11%(n=+28)

4-7 8-20 21-50 51-150 151-400

Anzahl TK 2005-2009 23

Verbreitung

Die Waldohreule kommt nahezu flächendeckend vor. Nur in den großflächigen, an Baumbeständen armen Agrargebieten, z. B. Oderbruch, nördöstli­che Uckermark und im zentralen Stadtgebiet von Berlin , ist ihre Verbreitung lückiger. Lokal kann sie auch als Brutvogel fehlen. Besonders dicht siedelt sie in MTB , die ein abwechslungsreiches Mosaik aus Wald- und Offenlandflächen aufweisen und zudem durch extensive Landnutzungsformen mit einem hohen Grünland- und Stilllegungsanteil ge­nügend Kleinsäuger als Nahrungsbasis bieten.

Im Vergleich zur Kartierung 1978-82 ist ein leich­ter Zugewinn an besiedelten MTB zu verzeichnen. Insbesondere der Extremwinter 1978/79 dürfte durch hohe Verluste das damals geringere Vorkom­men bedingt haben. Im Zeitraum der ADEBAR­Kartierung, in dem eher zahlreiche milde Winter die Verbreitung begünstigt haben dürften, sind die positiven Ergebnisse nicht überraschend. Zusätz­lich ist regional in beiden Kartierungszeiträumen von einer unterschiedlichen Erfassungsgenauigkeit auszugehen.

70 60 50 40 30

Brutpaare

1995 1997 1999 2001. 2003. 2005 2007

Trend nach Monitoring Greifvögel und Eulen für eine 50 km? große Kontrollfläche im Havelländi­schen Luch/HVL 1995-2007(Bıock 2009):+ 15% (Signifikanz*0).

113 101 nn 1 0

Bestand

Der für die ADEBAR-Kartierung hochgerechnete mittlere Bestand von 3.025 BP/Rev. liegt deutlich unter der für Mitte der 1990er Jahre geschätzten mittleren Bestandszahl von 3.750 BP/Rev.(B_ocı in ABBO 2001). Aufgrund der nicht zu vernach lässigenden methodischen Schwierigkeiten bei der Erfassung der nachtaktiven Waldohreule dürfte: beide Werte durchaus eine realistische Spanne wie dergeben, in welcher sich die Größe des branden burgischen Brutbestandes bewegt.

Aussagen zur langfristigen Bestandsentwicklung sind nicht möglich, da Vergleichsschätzungen feh­len. Einzelne Probeflächenerhebungen zeigen die für die Waldohreule typischen und teilweise recht hohen jährlichen Bestandsschwankungen, die im Zusammenhang mit den Feldmausvorkommen als Nahrungsgrundlage stehen(z. B. BLock 2009).

Die Waldohreule kommt auf der überwiegenden Mehrzahl der MTB mit 4-20 BP/Rev. vor(81%). Kleine Vorkommen mit 1-3 BP/Rev. stellen nur ei­nen geringen Anteil von 14%. Brutbestände von über 20 BP/Rev. auf einem MTB sind selten erfasst worden(4%). Die größte Bestandszahl wurde mit 63 gezählten BP/Rev. im MTB 3441, Garlitz/HVL festgestellt.

Die mittlere Siedlungsdichte für Brandenburg und Berlin liegt auf Grundlage der aktuellen Kar­tierungsergebnisse bei 10 BP/100 km*.

Gefährdung

Die Brutvorkommen der Waldohreule werden ge­genwärtig als nicht gefährdet eingestuft(RYSLA­vY& MäpLow 2008). Negative Auswirkungen auf den Brutbestand könnten infolge der veränderten Landnutzung durch die zunehmende Verringerung der Nahrungsbasis(insbesondere Feldmaus) ent­stehen. Zu den limitierenden Faktoren wird auch