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TK25-Kartierung 1978 bis 1982
Rasterfrequenz 82%(n= 236)
Häufigkeitsklasse 0 2-3 Anzahl TK 2005-2009 40 78
Verbreitung
Der Eisvogel ist in Brandenburg weit verbreitet und kommt auf 86% der MTB vor. Er fehlt nur in den gewässerarmen Regionen des Flämings und der Niederlausitz sowie im größten Teil Berlins .
Im Vergleich zur Kartierung 1978-82, als nach dem Kältewinter 1978/79 die Eisvogel-Population praktisch zusammengebrochen war, hat sich das Verbreitungsbild kaum verändert.
Bestand
Wie kaum eine andere Vogelart ist der Eisvogel extrem abhängig von der Winterhärte und der damit verbundenen Vereisungsdauer der Fließgewässer (Kältewinter der letzten 40 Jahre: 1970/71, 1978/79, 1986/87, 1990/91, 1995/96, 2009/10). So kann die Population nach Kältewintern im Extremfall auf bis zu 10-15% des Vorjahresbestandes zusammenbrechen(BescHow in RuHLE 1990). Für solch starke Bestandsverluste reichen aber auch schon kurze, aber sehr harte Winterperioden wie 1990/91, als z. B. im Altkreis Pritzwalk/PR der Brutbestand von 18 BP(1990) auf 2 BP im Jahr 1991 zusammenbrach (Noack& Noack 1991).
Für die 1970er Jahre wurde der Brutbestand auf
1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009
Trend nach Monitoring häufiger Brutvogelarten 1995-2009:- 40%(Signifikanz*1).
1.020- 1.280 BP/Rev.
Otis 19(2011), Sonderheft mh BV
ADEBAR 2005 bis 2009
86%(n= 249)
Veränderung Rasterfrequenz
+6%(n=+ 13)
4-7 8-20 21-50 51-150 151-400 59 35 0 0 0
350-400 BP geschätzt, wobei Erfassungsdefizite angemerkt wurden(RuTscHke 1983). Für Mitte der 1990er Jahre wurde der Bestand mit 100-700 BP/ Rev. angegeben(Dürr et al. 1997, RuDoLPH in ABBC 2001) und dabei wohl deutlich unterschätzt.
Die aktuelle Bestandsgröße von 1.150 BP/Rev (Spanne: 1.020-1.280 BP/Rev.) ist als Maximalbe stand anzusehen und ist das Ergebnis einer erst mals auf der gesamten Landesfläche durchgeführ ten Erfassung während guter Eisvogel-Jahre. De letzte Kältewinter war der Winter 1995/96(und! weniger streng 2005/06), so dass sich bis zum Jah“ 2008 ein guter Eisvogel-Bestand aufbauen konnte. Mit 330-380 BP/Rev. wurden 2005/06 in den brandenburgischen SPA-Gebieten, knapp 30% des Landesbestandes ermittelt. Der kurzfristige Trend 1995-2009 beim Monitoring häufiger Brutvogelarten ist signifikant abnehmend(-40%). Demzufolge müsste der(maximale) Landesbestand im Jahr 1995(und auch 2001, s. Trenddiagramm) mindestens 1.500-2.000 BP/Rev. betragen haben.
Gut zwei Drittel der gegenwärtig besetzten MTB weisen 2-7 BP/Rev. auf. Immerhin 12% der MTB waren mit 8-20 BP/Rev. besetzt, die sich auf NOBrandenburg(Schorfheide, Ruppiner Schweiz ), das Havelland(Mittlere Havelniederung) und das Dahme-Heideseen-Gebiet konzentrieren.
Auf Grundlage der Bestandsschätzung ergibt sich eine mittlere Siedlungsdichte von 3,8 Rev./100 km“.
Gefährdung
In den aktuellen Roten Listen ist der Eisvogel als „Gefährdet“ in Brandenburg und als„Stark gefährdet“ in Berlin eingestuft(RysLavy& MänpLow 2008, Wırr 2003). Waren in der Vergangenheit die Regulierung und der Verbau von Fließgewässern und die damit verbundenen Lebensraumverluste hauptverantwortlich für den(langfristigen) Bestandsrückgang, ist in der jüngsten Vergangenheit die Zunah