Heft 
Band 19 Sonderheft
Seite
246
Einzelbild herunterladen

246

Eisvogel(Alcedo atthis )

TK25-Kartierung 1978 bis 1982

Rasterfrequenz 82%(n= 236)

Häufigkeitsklasse 0 2-3 Anzahl TK 2005-2009 40 78

Verbreitung

Der Eisvogel ist in Brandenburg weit verbreitet und kommt auf 86% der MTB vor. Er fehlt nur in den gewässerarmen Regionen des Flämings und der Niederlausitz sowie im größten Teil Berlins .

Im Vergleich zur Kartierung 1978-82, als nach dem Kältewinter 1978/79 die Eisvogel-Population praktisch zusammengebrochen war, hat sich das Verbreitungsbild kaum verändert.

Bestand

Wie kaum eine andere Vogelart ist der Eisvogel ex­trem abhängig von der Winterhärte und der damit verbundenen Vereisungsdauer der Fließgewässer (Kältewinter der letzten 40 Jahre: 1970/71, 1978/79, 1986/87, 1990/91, 1995/96, 2009/10). So kann die Population nach Kältewintern im Extremfall auf bis zu 10-15% des Vorjahresbestandes zusammen­brechen(BescHow in RuHLE 1990). Für solch starke Bestandsverluste reichen aber auch schon kurze, aber sehr harte Winterperioden wie 1990/91, als z. B. im Altkreis Pritzwalk/PR der Brutbestand von 18 BP(1990) auf 2 BP im Jahr 1991 zusammenbrach (Noack& Noack 1991).

Für die 1970er Jahre wurde der Brutbestand auf

1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009

Trend nach Monitoring häufiger Brutvogelarten 1995-2009:- 40%(Signifikanz*1).

1.020- 1.280 BP/Rev.

Otis 19(2011), Sonderheft mh BV

ADEBAR 2005 bis 2009

86%(n= 249)

Veränderung Rasterfrequenz

+6%(n=+ 13)

4-7 8-20 21-50 51-150 151-400 59 35 0 0 0

350-400 BP geschätzt, wobei Erfassungsdefizite angemerkt wurden(RuTscHke 1983). Für Mitte der 1990er Jahre wurde der Bestand mit 100-700 BP/ Rev. angegeben(Dürr et al. 1997, RuDoLPH in ABBC 2001) und dabei wohl deutlich unterschätzt.

Die aktuelle Bestandsgröße von 1.150 BP/Rev (Spanne: 1.020-1.280 BP/Rev.) ist als Maximalbe stand anzusehen und ist das Ergebnis einer erst mals auf der gesamten Landesfläche durchgeführ ten Erfassung während guter Eisvogel-Jahre. De letzte Kältewinter war der Winter 1995/96(und! weniger streng 2005/06), so dass sich bis zum Jah 2008 ein guter Eisvogel-Bestand aufbauen konn­te. Mit 330-380 BP/Rev. wurden 2005/06 in den brandenburgischen SPA-Gebieten, knapp 30% des Landesbestandes ermittelt. Der kurzfristige Trend 1995-2009 beim Monitoring häufiger Brutvogelar­ten ist signifikant abnehmend(-40%). Demzufol­ge müsste der(maximale) Landesbestand im Jahr 1995(und auch 2001, s. Trenddiagramm) mindes­tens 1.500-2.000 BP/Rev. betragen haben.

Gut zwei Drittel der gegenwärtig besetzten MTB weisen 2-7 BP/Rev. auf. Immerhin 12% der MTB waren mit 8-20 BP/Rev. besetzt, die sich auf NO­Brandenburg(Schorfheide, Ruppiner Schweiz ), das Havelland(Mittlere Havelniederung) und das Dahme-Heideseen-Gebiet konzentrieren.

Auf Grundlage der Bestandsschätzung ergibt sich eine mittlere Siedlungsdichte von 3,8 Rev./100 km.

Gefährdung

In den aktuellen Roten Listen ist der Eisvogel als Gefährdet in Brandenburg und alsStark gefähr­det in Berlin eingestuft(RysLavy& MänpLow 2008, Wırr 2003). Waren in der Vergangenheit die Regu­lierung und der Verbau von Fließgewässern und die damit verbundenen Lebensraumverluste hauptver­antwortlich für den(langfristigen) Bestandsrück­gang, ist in der jüngsten Vergangenheit die Zunah­