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Band 19 Sonderheft
Seite
268
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268 Neuntöter(Lanius collurio)

TK25-Kartierung 1978 bis 1982

Rasterfrequenz 99%(n= 286)

Häufigkeitsklasse 2-3

16.500- 20.000 BP/Rev.

Otis 19(2011), Sonderheft

hBV

ADEBAR 2005 bis 2009

100%(n= 289)

Veränderung Rasterfrequenz

+1% n=+3)

4-7 8-20 21-50 51-150 151-400

Anzahl TK 2005-2009 2

Verbreitung

Der Neuntöter weist in Brandenburg und Berlin eine geschlossene Verbreitung auf und große Ge­bietsteile sind recht gleichmäßig besiedelt. Im Ver­gleich zur Kartierung 1978-82, die ebenfalls ein flä­chendeckendes Vorkommen zeigt, haben sich somit keine Veränderungen im Verbreitungsbild ergeben. Deutliche Konzentrationsräume bilden Landschaf­ten mit einem hohen Offenlandanteil und einer auf kleiner Fläche abwechslungsreichen Naturausstat­tung aus Hecken-, Gebüsch- und Gehölzstreifen so­wie einem hohen Brachlandanteil, wie für die süd­liche Uckermark und im Unterspreewald sichtbar wird. Insbesondere in den großen ausgeräumten Agrarlandschaften mit nur wenigen Gehölzstruk­turen siedelt die Art deutlich verteilter, wie auch in Flächen, die weite zusammenhängende Waldkom­plexe aufweisen.

Bestand

Die derzeitige Bestandsschätzung fällt mit im Mit­tel 18.250 BP/Rev.(Spanne: 16.500-20.000 BP/Rev.) deutlich geringer aus als bei der Schätzung für Mitte der 1990er Jahre mit 30.000 BP/Rev.(DEUTSCHMANN in ABBO 2001). Dieser Bestandsabfall um über ein

1995 1997 1999 2001. 2003 2005 2007. 2009

Trend nach Monitoring häufiger Brutvogelarten 1995-2009:- 36%(Signifikanz*2).

16 34 32 94 N

Drittel wird durch die ermittelten Daten im Rah­men des Monitorings häufiger Brutvogelarten g°­stützt. Demnach hat der Bestand seit 1995 um 36% abgenommen. Gravierende Lebensraumveränd»­rungen sind als Ursache für diese doch erhebliche Abnahme in stärkerem Umfang in Brandenburg und Berlin nicht ersichtlich. Inwieweit möglicher­weise eine Verknappung der Nahrungsbasis die B°­standsentwicklung negativ beeinträchtigt hat, ist ebenso ungeklärt. Langfristig wird ebenfalls von einem anhaltenden Abnahmetrend ausgegangen (RysLAvy& MänDLow 2008).

Neuntöter siedeln auf den einzelnen MTB mehr­heitlich in einer Häufigkeit von 21-50 BP/Rev.(45%) oder 51-150 BP/Rev.(33%). Kleinere Vorkommen von 2-20 BP/Rev.(18%) beziehen sich überwiegend auf nicht vollständig zum Bearbeitungsgebiet g°­hörige MTB. Sehr große Brutbestände von über 150 BP/Rev. konnten für 11 MTB geschätzt werden, wo­bei die Maximalwerte bei etwas über 200 BP/Rev. liegen. Als höchste Zählwerte wurden für das MTB 2949, Greiffenberg/UM 154 BP/Rev., MTB 3444, Falkensee/HVL 181 BP/Rev., MTB 3744, Wilden­bruch/PM 183 Rev. und MTB 3346 Berlin -Buchholz 254 Rev. ermittelt.

Mit 7.400-8.400 BP/Rev., die 2005/06 in den bran­denburgischen SPA-Gebieten(22% der Landesflä­che) ermittelt wurden, kommen hier allein 43% des Landesbestandes vor.

Die mittlere Siedlungsdichte beträgt in Branden­ burg und Berlin 60 Rev./100 km?.

Gefährdung

Auch wenn der. Bestand des Neuntöters aktuell noch nicht gefährdet ist, wurde er aufgrund des merklichen Bestandsrückganges in die Vorwarn­liste aufgenommen(RysLAvy& MäDLow 2008). Ins­besondere der durch die neuerliche Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung stattgefunden