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Band 19 Sonderheft
Seite
274
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274 Dohle(Coleus monedula)

TK25-Kartierung 1978 bis 1982

51%(n= 147)

Rasterfrequenz

Häufigkeitsklasse 0 2-3 Anzahl TK 2005-2009 209 13

Verbreitung

Die Dohle ist in Brandenburg und Berlin ein recht gering verteilt siedelnder Brutvogel. Sie kommt ak­tuell nur noch auf weniger als einem Drittel aller MTB vor. Des Weiteren weist die Brutverbreitung eine sehr ungleichmäßige Verteilung der Vor­kommen auf. Einschließlich von Berlin ist nur der Nordwesten Brandenburgs etwas dichter besiedelt. Im gesamten östlichen und südlichen Brandenburg kommt die Dohle nur noch punktuell vor. Zwischen den kleinen Verbreitungsinseln in der Uckermark, im Gebiet zwischen Frankfurt/Oder , Eisenhütten­ stadt und Beeskow , in Cottbus und Umgebung und im Raum Ruhland -Ortrand befinden sich große unbesiedelte Landesteile.

In Vergleich zur Kartierung 1978-82 ist die Dohle aus fast der Hälfte der zuvor besiedelten MTB als Brutvogel verschwunden. Besonders stark sind die Brutarealverluste in der Niederlausitz und im Nordosten des Landes.

Bestand

Mit 910-1.320 BP/Rev. besitzt die Dohle nur einen recht kleinen Bestand in Brandenburg und Berlin . Aufgrund der großen Spanne in den zahlenstärke­

4,0

1995. 1997 1999 2001 2003

Trend nach Monitoring häufiger Brutvogelarten 1995-2009:- 66%(Signifikanz*2).

2005 2007 2009

910- 1.320 BP/Rev.

Otis 19(2011), Sonderhef:

mh BY

ADEBAR 2005 bis 2009

28%(n= 80)

Veränderung Rasterfrequenz

-46%(n=- 67)

4-7 8-20 21-50 51-150 151-40( 1 23 28 11 2 0

ren Häufigkeitsklassen dürfte sich die tatsächliche Bestandszahl eher im unteren Bereich der ermit­telten Bestandsspanne befinden und 1.000 BP/Rev. kaum noch übersteigen.

Der Bestand nimmt seit 1995 signifikant ab. Da­her dürfte die Bestandsgröße für Mitte der 1990er Jahre noch etwas über den damals geschätzten 1.000-1.100 BP/Rev.(MäpLow in ABBO 2001) gel°­gen haben. Langfristig ist ebenfalls eine anhaltend negative Bestandsentwicklung dokumentiert(Dır'­BERNER 1996, MäDLow in ABBO 2001, Otto& Wirt 2002). Aufgrund des erheblichen Arealverlust:s seit der Kartierung 1978-82 von fast 50% ist davon auszugehen, dass der Brutbestand mindestens ın ähnlicher Größenordnung abgenommen hat.

Obwohl die Dohle als Kolonienbrüter eine seir sozial lebende Vogelart ist, weist allein fast Cie Hälfte der besiedelten MTB(49%) nur noch klei­ne Vorkommen von 1-7 BP/Rev. auf. Auf 35% der besiedelten MTB existieren Brutvorkommen von 8-20 BP/Rev., und lediglich für 13 MTB(16%) konnten noch Bestände von über 20 BP/Rev. festge­stellt werden. Die derzeit größten Brutvorkommen beherbergen das MTB 3142 Fehrbellin/OPR mit 68 BP/Rev. und das MTB 3546 Berlin-Neukölln mit 52 gezählten BP/Rev.

Gefährdung

Die Dohle ist als Brutvogel in Brandenburg inzwi­schen alsVom Aussterben bedroht eingestuft worden(RysLAvy& MäpLow 2008). In Berlin gilt sie alsStark gefährdet(Wırr 2003). Der anhaltende Arealverlust und die rückläufige Bestandsgröße haben derzeit ein bedenkliches Ausmaß angenom­men. Insbesondere durch den Sanierungsboom an den Gebäuden wurden in den letzten 20 Jahren zahlreiche Brutmöglichkeiten vernichtet. Haupt sächlich dürfte jedoch die starke Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung in den letzten Jahr­