Heft 
Band 19 Sonderheft
Seite
282
Einzelbild herunterladen

282 Weidenmeise(Parus montanus)

TK25-Kartierung 1978 bis 1982

92%(n 265)

Rasterfrequenz

Häufigkeitsklasse 0 2-3

7.200 9.800 BP/Rev.

Otis 19(2011), Sonderheft mh/h BV

ADEBAR 2005 bis 2009

96%(n= 276)

Veränderung Rasterfrequenz

+4%(n=+ 11)

4-7 8-20 21-50 51-150 151-400

Anzahl TK 2005-2009 13 19

Verbreitung

Die Weidenmeise kommt als Brutvogel- wie be­reits zur Zeit der Kartierung 1978-82- auf fast al­len MTB in Brandenburg und Berlin vor. Ihre Ab­hängigkeit von Gehölzen zeigt sich dahingehend, dass insbesondere große waldarme Agrargebiete wie das Oderbruch , die nördliche Prignitz und die nordöstliche Uckermark eine sehr dünne Besied­lung aufweisen. Auch das zentrale Stadtgebiet von Berlin ist aufgrund der wenigen Baumbestände unbesiedelt. In vielen Regionen des Landes siedelt die Weidenmeise recht gleichmäßig verteilt. Dich­tezentren zeichnen sich im Niederen Fläming, im Havelland, im nördlichen Barnim und in der süd­westlichen Uckermark ab.

Bestand

Die Bestandsschätzungen für die einzelnen MTB summieren sich auf einen mittleren Gesamtbestand von 8.500 BP/Rev.(Spanne: 7.200-9.800 BP/Rev.) für Brandenburg und Berlin . Somit ist die Weiden­meise deutlich seltener als bisher angenommen, denn für Mitte der 1990er Jahre wurde der Landes­bestand mit 15.000-30.000 BP/Rev.(BLASCHKE in

1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009

Trend nach Monitoring häufiger Brutvogelarten 1995-2009:- 25%(Signifikanz*1).

33 106 88. 29 1

ABBO 2001) deutlich überschätzt. Da durch das Monitoring häufiger Brutvogelarten seitdem ein Rückgang um ein Viertel dokumentiert ist, könn­te die Bestandsgröße um 1995 etwa 10.000-12.000 BP/Rev. betragen haben. Der doch recht deutliche Rückgang in den letzten Jahren ist möglicherweise im Zusammenhang mit der Auflichtung einer viel größeren Fläche der Kiefernforstgebiete als früher zu sehen. Im Zuge der Durchforstungsarbeiten er­folgt hierbei eine viel stärkere Entnahme kranker und geschädigter Bäume und auch der Totholzan­teil wird erheblich gesenkt.

Zu langfristigen Bestandsveränderungen liegen keine Angaben vor.

Weidenmeisen besiedeln die meisten MTB in ei­ner Dichte von 8-20 BP/Rev.(39%) oder 21-50 BP/ Rev.(32%). Kleinere Brutbestände von 1-7 BP/Rev. (18%) weisen überwiegend randlich gelegene, nicht vollständig zum Bearbeitungsgebiet gehörende MTB bzw. solche in waldarmen Agrarlandschaften auf. Größere Dichten von über 50 BP/Rev. wurden für 11% der MTB geschätzt. Eine Ausnahme bildet dabei die Schätzung von über 150 BP/Rev.(bei 81 gezählten Rev.) für das MTB 3441, Garlitz/HVL .

Die mittlere Siedlungsdichte in Brandenburg und Berlin liegt bei 28 Rev./100 km?.

Gefährdung

Der Brutbestand der Weidenmeise ist in Branden­ burg und Berlin bisher nicht gefährdet(RysLAvY& MäDpLow 2008, Wırr 2003). Ein signifikanter Ab­nahmetrend, besonders seit der Jahrtausendwende, deutet jedoch auf Beeinträchtigungen des Lebens­raumes dieser Standvogelart hin. Insbesondere dürften Veränderungen in der Forstbewirtschaf­tung zu dieser Entwicklung beigetragen haben.