284 Haubenlerche(Galerida cristata)
TK25-Kartierung 1978 bis 1982
85%(n= 247)
Rasterfrequenz
Häufigkeitsklasse 0 2-3 Anzahl TK 2005-2009 92 51
Verbreitung
Die Haubenlerche konnte im Zeitraum der ADEBAR-Kartierung nur noch auf zwei Drittel der MTB festgestellt werden. Das Vorkommensgebiet ist seit der Kartierung 1978-82 deutlich geschrumpft. Es hat sich insgesamt um ein Fünftel der zuvor besiedelten Fläche verkleinert. Verschwunden ist sie vor allem aus Gebieten mit einem hohen Waldanteil, die auch zuvor nur spärlich besiedelt waren. Hier sind aus den Fehlstellen auf einzelnen MTB inzwischen deutliche Vebreitungslücken geworden. Besonders betroffen ist das Gebiet zwischen Wittstocker Heide, Rheinsberger Land und Lychen , der Bereich der Schorfheide und der Bernau-Eberswalder Forste, das Ostbrandenburgische Heide- und Seengebiet, der Raum der Lieberoser-Reicherskreuzer Heide mit dem Schlaubetal und der Südosten der Nie derlausitz . Geschlossene Vorkommen besitzt die Haubenlerche noch im gesamten westlichen und südwestlichen Brandenburg , in der Uckermark, im Oderbruch und auf der Seelow -Lebuser Platte. In Berlin konzentriert sich das Brutvorkommen weitgehend auf den östlichen Stadtrand, während im westlichen Teil der Stadt sowie in der Innenstadt so gut wie keine Vorkommen mehr existieren(z. B. OrTo 2007).
1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009
Trend nach Monitoring häufiger Brutvogelarten 1995-2009:- 65%(Signifikanz*2).
1.410- 1.630 BP/Rev.
Otis 19(2011), Sonderheft mh BV
ADEBAR 2005 bis 2009
68%(n= 197)
Veränderung Rasterfrequenz
-20%(n=- 50)
4-7 8-20 21-50 51-150 151-400 74 59 5 0 0
Bestand
Als aktuelle Bestandsgröße ergeben die Schätzungen für die einzelnen MTB im Mittel nur noch 1.520 BP/Rev.(Spanne: 1.410-1.630 BP/Rev.) für Bran denburg und Berlin . Diese deckt sich gut mit einer kurz vor der Atlaskartierung erfolgten landesweiten Erfassung im Jahr 2004, auf deren Grundlage ein Gesamtbestand von 1.500-1.800 BP/Rev. hochgerechnet wurde(MADLow& RupoLPH 2008). Gegenüber den Verhältnissen um Mitte der 1990er Jahre mit einem Vorkommen von 2.500-3.000 BP/Rev. (Krücer in ABBO 2001) hat sich der Brutbestand um 46% verringert. Der sehr starke Abnahmetrend beim Monitoring häufiger Brutvogelarten weist sogar einen Bestandsverlust von-65% seit 1995 aus.
Auchllangfristig ist die Haubenlerche als Brutvogel ständig seltener geworden. Vor gut 100 Jahren war sie noch ein„gemeiner Brutvogel“(ScHALOw 1919). Um 1970 wurde immerhin noch von 5.000-10.000 BP/Rev. ausgegangen(KRÜGER in RUTSCHKE 1983).
Die MTB mit Haubenlerchen-Vorkommen weisen gegenwärtig größtenteils kleine Bestände von 1-7 BP/Rev. auf(68%). Bestandsdichten von 8-50 BP/ Rev. konnten für 32% der MTB geschätzt bzw. gezählt werden. Nur auf fünf MTB wurden etwas über 20 BP/Rev. ermittelt. Maximale Zählwerte: MTB 4148, Luckau/LDS 35 gezählte Rev. und MTB 3447 Berlin-Marzahn 31 gezählte Rev.
Gefährdung
Das Brutvorkommen der Haubenlerche ist inzwischen in Brandenburg und Berlin „Stark gefährdet“(RysLavy& MäpLow 2008, Wırr 2003), da der besiedelbare Lebensraum nur noch sehr lokal vorhanden ist und stetig kleiner wird. Im ländlichen Raum existieren entsprechende Lebensraumstrukturen nur noch bei Großviehstallungen oder landwirtschaftlichen Lagerplätzen. Deren Stilllegung