Heft 
Band 19 Sonderheft
Seite
290
Einzelbild herunterladen

290 Rauchschwalbe(Hirundo rustica )

TK25-Kartierung 1978 bis 1982

100%(n= 289)

Rasterfrequenz

Häufigkeitsklasse 0 2-3

37.000- 55.000 BP/Rev.

4-7 8-20

Otis 19(2011), Sonderheft

hBV

ADEBAR 2005 bis 2009

99%(n= 288)

Veränderung Rasterfrequenz

0%(n=-1)

21-50 51-150 151-400 401-1.000

Anzahl TK 2005-2009 1 1

Verbreitung

Die Rauchschwalbe ist weit verbreitet und brütet in Brandenburg und Berlin flächendeckend. Gebiete, in denen eine strukturreiche ländliche Kulturland­schaft mit vielen Großviehhaltungen sowie einem hohen Grünland- und Gewässeranteil erhalten ge­blieben ist, sind am dichtesten besiedelt. Zu nennen sind hier das Havelland, das Rhinluch, die Untere Dosseniederung, Teile der nördlichen Prignitz, die Uckermark und das Parsteinsee-Becken. MTB in waldreichen Regionen und in bereits großflächig ausgeräumten Agrarlandschaften mit geringer Viehhaltung und zudem einer stärkeren Verstädte­rung der Ortschaften werden von der Rauchschwal­be in einer deutlich geringeren Dichte besiedelt.

Im Vergleich zur Kartierung 1978-82 ist auf Basis der MTB-Flächeneinheit das geschlossene Verbrei­tungsbild erhalten geblieben.

Bestand

Mit einem mittleren Bestand von 46.000 BP/Rev. (Spanne: 37.000-55.000 BP/Rev.), der für den Zeit­raum der ADEBAR-Kartierung geschätzt werden konnte, gehört die Rauchschwalbe immer noch mit zu den häufigsten Brutvögeln in Brandenburg und

1995 1997 1999. 2001 2003 2005 2007 2009

Trend nach Monitoring häufiger Brutvogelarten 1995-2009:- 23%(Signifikanz*1).

13 58 114 85 12

Berlin . Für Anfang/Mitte der 1990er Jahre wurde der Landesbestand mit 150.000-300.000 BP/Rev. deutlich zu hoch eingeschätzt. Aufgrund der leich­ten Abnahme um etwa ein Viertel seit 1995 und auf der Basis des derzeitigen Brutbestandes dürfte die damalige Bestandsgröße nur bei etwa 50.000­100.000 BP/Rerv. gelegen haben.

Zur langfristigen Bestandsentwicklung liegen keine repräsentativen Angaben vor, doch wird von einem anhaltenden Abnahmetrend ausgegangen (RysLavy& MäDpDLow 2008). Insbesondere in deı ersten Hälfte der 1990er Jahre haben die enormen Umstrukturierungen in der Landwirtschaft und die starke Verringerung der privaten Viehhaltung, verbunden mit den Umnutzungen der Stallgebäude, zu besonders hohen Bestandseinbußen geführt.

Derzeit wurden für den überwiegenden Teil der MTB 21-150 BP/Rev. geschätzt(60%). Kleine Vorkommen von 2-20 BP/Rev.(6%) betreffen nur anteilig zum Bearbeitungsgebiet gehörende MTB. Bestandsdichten von über 150 BP/Rev. konnten für 34% der MTB ermittelt werden. Dabei wiesen nur 12 MTB noch gute Brutbestände von über 400 BP/Rerv. auf. Die größten Brutkonzentrationen be­herbergten die MTB 3049, Chorin/BAR und MTB 3543, Ketzin/HVL -PM mit je 800-1000 geschätzten BP/Rev. sowie das MTB 4148, Luckau/LDS mit 528 gezählten BP/Rev.

Die landesweite Siedlungsdichte beträgt in Bran­ denburg und Berlin gegenwärtig 152 Rev./100 km.

Gefährdung

Die Rauchschwalbe ist in Brandenburg inzwischen in der Roten Liste alsGefährdet eingestuft wor­den(RysLAvy& MäpLow 2008), während sie in Ber­ lin in der Vorwarnliste steht(Wırrt 2003). Der Brut­bestand hat sowohl langfristig als auch kurzfristig abgenommen. Besonders die Umstrukturierungen in der Landwirtschaft nach 1990, mit dem starken