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Schlagschwirl(Locustella fluviatilis)
TK25-Kartierung 1978 bis 1982
650- 1.000 BP/Rev.
Rasterfrequenz 42%(n= 122)
Häufigkeitsklasse 0 2-3
Otis 19(2011), Sonderheft s/mh BV
ADEBAR 2005 bis 2009
56%(n= 163)
Veränderung Rasterfrequenz
+34%(n=+ 41)
4-7 8-20 21-50 51-150 151-400
Anzahl TK 2005-2009 126 57
Verbreitung
Die Verbreitung des Schlagschwirls ist in Branden burg und Berlin sehr ungleichmäßig und er kommt auf gut der Hälfte aller MTB vor. Geschlossen besiedelt sind nur die Uckermark und die angrenzenden Gebiete bis zum Finowtal und zur Oberhavel . Daneben zeigen sich im Verbreitungsbild regionale Verdichtungen und Konzentrationsräume seines Vorkommens im Luchland zwischen Rhin und Dosse, im Einzugsgebiet der Mittleren und Unteren Havel , nordöstlich von Berlin , entlang der Oder und im Spreewald. In den übrigen Landesteilen ist der Schlagschwirl nur sehr lückig verbreitet und die größten unbesiedelten Räume sind im Süden und Südwesten vorhanden.
Im Vergleich zum Vorkommen während der Kartierung 1978-82 hat sich der Schlagschwirl merklich ausgebreitet. Derzeit sind fast ein Drittel mehr MTB besiedelt als früher und die meisten neuen Vorkommen befinden sich im westlichen und zum Teil südwestlichen Brandenburg . Dieser Ausbreitungsprozess vollzog sich hauptsächlich Ende der 1980er Jahre und verstärkt durch Nutzungsauflassungen und der nachfolgenden Ausbildung ruderaler Pflanzengesellschaften oder Vorwaldstadien in
1995 1997. 1999 2001. 2003 2005 2007 2009
Trend nach Monitoring häufiger Brutvogelarten 1995-2009:- 62%(Signifikanz*2).
35 19 5 0 0
der ersten Hälfte der 1990er Jahre. Inzwischen kan diese Entwicklung zum Stillstand mit ersten Anzei chen dafür, dass sich der Schlagschwirl aus einiger Gebieten wieder zurückzieht.
Bestand
Mit aktuell nur 650-1.000 BP/Rev. ist der Schlag schwirl in Brandenburg und Berlin ein seltene: bis mittelhäufiger Brutvogel. Für Mitte der 1990e: Jahre wurden 300-500 BP/Rev. geschätzt(OTTo ir ABBO 2001). Seitdem ist der Bestand auf Grund lage der Monitoringdaten jedoch stark rückläufig und hat um über die Hälfte abgenommen, so das: die damalige Bestandsgröße eher auf 1.500-2.500 BP/Rev. beziffert werden muss.
Langfristig betrachtet ist der Schlagschwirl offen bar erst Anfang des 20. Jahrhunderts nach Bran denburg eingewandert(ScHALow 1919). Lange Zeit gab es lediglich Berichte über einzelne Vorkommen. Eine stärkere Besiedlungswelle setzte erst in den 1970er Jahren ein(z. B. OTTO in ABBO 2001) und führte zur anhaltenden Bestandszunahme bis Mitte der 1990er Jahre. Danach kam es zwar zu einer Verringerung der Bestandsgröße, die jedoch durch die Ausdehnung einer MTB-Einheit räumlich bisher nicht sichtbar wird.
Überwiegend kommen Schlagschwirle auf den besiedelten MTB nur mit 1-3 BP/Rev.(63%) vor. Häufigkeiten von 4-20 BP/Rev. wurden für 34% der besetzten MTB geschätzt. Bedeutende Vorkommen von 21-50 BP/Rev. sind für fünf MTB angegeben worden, allerdings konnten auf keinem dieser MTB über 20 BP/Rev. gezählt werden. Als höchste Zählwerte wurden für.das MTB 2949, Greiffenberg/UM 10 BP/Rev., für das MTB 3041, Lögow/OPR 11 BP/ Rev. und für das MTB 2951, Schwedt/UM 14 BP/ Rev. angegeben.