Heft 
Band 19 Sonderheft
Seite
304
Einzelbild herunterladen

304

Rohrschwirl(Locustella luscinioides)

TK25-Kartierung 1978 bis 1982

Rasterfrequenz 55%(n= 159)

Häufigkeitsklasse 0 Anzahl TK 2005-2009 113

Verbreitung

Die Verbreitung des Rohrschwirls ist in Branden­ burg und Berlin regional sehr unterschiedlich und er kommt derzeit auf fast zwei Drittel aller MTB vor. Schwerpunkte der dichtesten Besiedlung sind die Uckermark mit den umliegenden Gebieten der Oberhavel -Region, des Parsteinseebeckens und des nördlichen Oderbruchs, das Havelland mit dem Einzugsgebiet der Mittleren Havel und die Gewäs­ser in den Niederungen von Spree , Dahme, Notte, Nuthe und Nieplitz. Recht dünn und lückig ist das Vorkommen des Rohrschwirls in den äußersten östlichen und südlichen Landesteilen. Große un­besiedelte Räume gibt es im gesamten Südwesten Brandenburgs , vom Fläming bis zur Elbe-Elster­Region und im Nordwesten in der Prignitz und Ostprignitz , jeweils bedingt durch das Fehlen ge­eigneter Gewässer.

Seit der Kartierung 1978-82 hat die Zahl der be­siedelten MTB leicht zugenommen. Die Vergrö­ßerung des Verbreitungsraumes wurde vor allem durch die Erweiterung des Lebensraumangebotes im Zuge der Einstellung der Grünlandnutzung und das regionale Zulassen der anschließenden Wie­dervernässung mit Schilfaufwuchs in einigen sehr

1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 12009

Trend nach Monitoring häufiger Brutvogelarten 1995-2009:- 12%(Signifikanz*0).

2.400- 3.800 BP/Rev.

Otis 19(2011), Sonderheft mh BV

ADEBAR 2005 bis 2009

61%(n= 176)

Veränderung Rasterfrequenz

+11%(n=+17)

4-7 8-20 21-50 51-150 151-400 38 47 29 10 0

feuchten Niederungsflächen nach 1990 ermöglicht (z. B. Spreewald und Dosseniederung).

Bestand

Mit durchschnittlich 3.100 BP/Rev.(Spanne: 2.400­3.800 BP/Rev.), die für den Zeitraum der ADEBAR­Kartierung ermittelt wurden, ist die Bestandsgrö­ße des Rohrschwirls nicht sehr groß. Für Mitte der 1990er Jahre wurde von einem Landesbestand mit etwa 1.200-1.500 BP/Rev. ausgegangen(OrTTo in ABBO 2001). Da der Bestandstrend seitdem stabi! ist, dürfte jedoch die Revierzahl damals in einer ähnlichen Größenordnung wie gegenwärtig gele­gen haben.

Langfristig liegen keine aussagekräftigen Anga­ben zur Bestandsentwicklung vor, jedoch hat deı Rohrschwirl offenbar Brandenburg erst in der er­sten Hälfte des 20. Jahrhunderts besiedelt(zusam­menfassend OrTTo in ABBO 2001).

Neben vielen kleinen Vorkommen von 1-7 BP/Rev. (51%) auf den besiedelten MTB, beherbergt doch ein fast gleicher Anteil(49%) der besetzten MTB gute Bestände von 8-150 BP/Rev. Als höchste Werte konnten für 10 MTB über 50 BP/Rev. geschätzt wer­den. Die größten Brutkonzentrationen wurden im MTB 3642, Lehnin/PM mit 135 gezählten BP/Rev., MTB 4049, Lübben/LDS mit 106 gezählten(bzw. 120 geschätzten) BP/Rev., MTB 3951, Trebatsch/ LOS mit 85 gezählten(bzw. 100 geschätzte) BP/Rev. und im MTB 2950, Angermünde/UM mit 80 ge­zählten BP/Rev. festgestellt.

Gefährdung

Das Brutvorkommen des Rohrschwirls ist in Bran­ denburg gegenwärtig nicht gefährdet(RysLAvY& MäbDnLow 2008), während die Art in Berlin alsStark gefährdet eingestuft wurde(WırT 2003).