306
Seggenrohrsänger(Acrocephalus paludicola)
TK25-Kartierung 1978 bis 1982
Rasterfrequenz 3%(n=9)
Häufigkeitsklasse 0 2-3 Anzahl TK 2005-2009 286 3
Verbreitung
Während der ADEBAR-Kartierung gelangen noch auf drei benachbarten MTB im Unteren Odertal Reviernachweise des Seggenrohrsängers, wobei es sich gleichzeitig um die einzigen verbliebenen Vorkommen in Deutschland handelt. Zur Zeit der Kartierung 1978-82 gab es neben diesem Brutgebiet noch auf weiteren sechs MTB Nachweise von Bruten oder singenden Männchen: Brutnachweise gelangen im MTB 3642, Lehnin/PM (NSG RietzerSee; G. Sohns) und MTB 3951, Trebatsch/LOS(1978: 2 sing. Männchen und ein fütterndes Weibchen NSG Alte Spreemündung; A. Schmidt), während ein in NıcoLaAr(1993) dargestelltes Brutvorkommen im MTB 3744, Wildenbruch nicht der Realität entsprach. Nachweise singender Männchen erfolgten in den MTB 3653, Frankfurt/Oder , MTB 3954, Wellmitz/LOS und MTB 4250, Vetschau/OSL -LDS . Alle diese Vorkommen erloschen jedoch noch während des damaligen Kartierungszeitraumes und ab 1983 verblieb nur noch das Untere Odertal als alleiniges Brutgebiet.
In historischer Zeit war der Seggenrohrsänger vor 100 Jahren in den Luchlandschaften und den Flussniederungen weit verbreitet, doch wurde durch die komplexe Entwässerung im Verlauf der ersten
40 35 30
singende Männchen
1995 1997 1999 2001
Trend nach Monitoring seltener Brutvogelarten 1995-2009:- 88%(Signifikanz*3).
2003 2005 2007 12009
Otis 19(2011), Sonderheft
0-10sM es BV
ADEBAR 2005 bis 2009
1%(n=3)
Veränderung Rasterfrequenz
-67%(n=-6)
4-7 8-20 21-50 51-150 151-400 0 0 0 0 0
Hälfte des 20. Jahrhunderts sein Lebensraum nahezu vollständig zerstört. Ab den 1960er Jahren waren nur noch Restvorkommen vorhanden(HEıse 1970, WAWRZYNIAK& SoHNs 1977).
Bestand
Der winzige Restbestand des Seggenrohrsängers im Unteren Odertal ist inzwischen dem Aussterben nahe. Konnten in den Jahren von 2005-2007 noch 510 singende Männchen registriert werden, war im Jahr 2008 lediglich ein singendes Männchen anwesend. Im Jahr 2009 konnte kein Seggenrohrsänger festgestellt werden.
In den 1980er Jahren und bis Mitte der 1990er Jahre bewegte sich die Bestandsgröße noch zwischen 15 und 35 singenden Männchen(DITTBERNER 1996, WAWRZYNIAK& SoHns in ABBO 2001). Besonders in den Jahren 1997/98 erfolgte ein starker Bestandseinbruch und es ist seitdem keine Erholungstendenz zu erkennen.
Gefährdung
Der Seggenrohrsänger ist akut„Vom Aussterben bedroht“(RysLavy& MäpLow 2008) und mit seinem Verschwinden würde nicht nur Brandenburg sondern auch Deutschland eine weitere Brutvogelart verlieren. Die Trockenlegungen der Moore, Luche und Flussniederungen, das schnelle Ableiten der Frühjahrswasserstände und die dadurch ermöglichte intensive Grünlandnutzung führten bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zur fast vollständigen Zerstörung seines Lebensraumes. In den folgenden Jahrzehnten wurden auch die Reste der Seggenmoore durch meliorative Eingriffe vernichtet.
Bedauerlich ist, dass im letzten nationalen Brutgebiet im Unteren Odertal durch Naturschutzstrategien nicht alles für den Erhalt des global in seinem